Heuberger Bote

Diözese gibt kein Geld

Diözese unterstütz­t Großprojek­t an Stadtpfarr­kirche höchstwahr­scheinlich nicht – Start ist für Frühjahr geplant

- Von Michael Hochheuser

Kirchengem­einde muss Dachsanier­ung der Stadtpfarr­kirche allein stemmen.

- Die katholisch­e Kirchengem­einde muss die geplante Dachsanier­ung der Stadtpfarr­kirche finanziell höchstwahr­scheinlich allein stemmen. „Wir hatten gehofft, dass die Diözese sich an den errechnete­n Baukosten von rund 455 000 Euro beteiligt, aber auf unsere Anträge die Meldung bekommen, dass die Kirchengem­einde die Kosten mit 90prozenti­ger Sicherheit allein schultern muss“, sagt Kirchenpfl­egerin Sabine Berges. Eine Folge des guten Wirtschaft­ens der Kirchengem­einde: „Begründung für das Nein war, dass wir noch Rücklagen haben.“

Die jedoch schmelzen mit dem Großprojek­t „fast vollständi­g“dahin. Über die Rücklagen könne ein Teil bezahlt werden, die Vorfinanzi­erung sei in den Haushalten für 2018/19/20 berücksich­tigt. Anderes müsse deshalb zurückgest­ellt werden, sagt Berges – so größere Renovierun­gen der Hofener und der Dreifaltig­keitsbergk­irche. „Das ist für die Gemeinde nicht mehr zu schultern.“Die geplanten Sanierunge­n der Kindergärt­en St. Franziskus und St. Raphael sollen jedoch umgesetzt werden, so Berges.

Die Dachsanier­ung soll im Frühjahr starten. Wenn die Genehmigun­g der Diözese vorliege, beginne Architekt Joachim Bühler mit den Ausschreib­ungen. Die Stadtpfarr­kirche wird komplett eingerüste­t - allein dies koste außen und innen 90 000 Euro, berichten Berges und der Vorsitzend­e des Kirchengem­einderats, Franz Frech. Wie berichtet, hatte eine Bauschau ergeben, dass die Standfesti­gkeit nicht mehr garantiert sei, so Bühler vor einem Jahr – wobei er betont hatte, dass keine Gefahr im Verzug sei. Die Experten hatten entdeckt, dass der Dachstuhl feucht und von Pilzen, Bakterien und Insekten befallen ist.

„Ein Gutachten hat klipp und klar gesagt, dass wir etwas machen müssen“, sagt Frech. Ein Kernproble­m seien die Kehlen, an denen eindringen­des Regenwasse­r herunterla­ufe. Beide Türme seien undicht, „es läuft Wasser ins Gemäuer“; auch dies müsse saniert werden. Eine Drohne sei über das Kirchendac­h geflogen und habe fehlende Ziegel ausgemacht. Die Kuppel sei einst mit Mineralwol­le gedämmt worden, „dass ist heute nicht mehr zugelassen – jetzt wird eine Dämmung aufgebrach­t, die nicht gesundheit­sschädlich ist“. Zudem seien die Dachbalken mit giftigem Holzschutz­mittel behandelt worden, „wie man das in den 1960er Jahren noch gemacht hat – sie müssen ersetzt werden“.

Es ist also ordentlich zu tun, um das Gotteshaus in einen zeitgemäße­n Zustand zu versetzen. „Erst muss das Dach angehoben werden, um den Dachstuhl sanieren zu können“, erläutert Berges. Defekte Holzteile und „Fäulnispun­kte“kämen raus und würden ersetzt. Das Kirchendac­h soll nach dem Willen der Denkmalsch­utzbehörde nach historisch­em Vorbild ersetzt werden. Die Arbeiten sollen laut Berges und Frech ein halbes Jahr dauern, „aber vermutlich geht es länger“. In der Kirche wurden zwei Stellwände aufgebaut zu dem Projekt, „um die Kirchenbes­ucher dafür zu sensibilis­ieren, dass was gemacht werden muss“.

Ein Puzzlestüc­k der Finanzieru­ng stellt das Oktoberfes­t der Kirchengem­einde am Sonntag, 13. Oktober, dar. „Es ist stets eine große Stütze zur Finanzieru­ng von Baumaßnahm­en“, sagen Berges und Frech. Durch Tombola und Verkauf von Essen und Trinken käme in der Regel ein Gewinn von rund 10 000 Euro zusammen. „Wir sind dankbar, dass die Leute mit anpacken“, appelliert er an Helfer, sich im Pfarrbüro zu melden (siehe Kasten). „Beim Helfen entsteht ein Gemeinscha­ftsgefühl und man kann zusammen Spaß haben.“

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Im Dachstuhl der Stadtpfarr­kirche steht eine umfassende Sanierung an. Franz Frech, Vorsitzend­er des Kirchengem­einderats, weiß um die Notwendigk­eit des Großprojek­ts.
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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Viele Stellen im Gebälk des Dachstuhls sind feucht, andere von Pilzen, Käfern und Bakterien befallen.

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