Experiment zeigt: Männer sabotieren mehr als Frauen
(dpa) - Männer werfen ihren Konkurrenten im beruflichen Wettbewerb mehr Knüppel zwischen die Beine als Frauen. Zu diesem Schluss kommen mehrere Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Instituts für angewandte Mikroökonomik in Bonn nach einem Laborexperiment.
Männer verhielten sich dabei allerdings nicht grundsätzlich weniger moralisch, sagte die Professorin Petra Nieken, die am KIT den Lehrstuhl für Human Resource Management innehat. Vielmehr überschätzten Männer die Feindseligkeit ihrer Umwelt: Sobald sie das Signal bekämen, dass ihre Umwelt weniger auf Wettbewerb ausgerichtet ist als angenommen, reduziere sich ihr Sabotageverhalten auf das Level von Frauen.
Für das Experiment hatten Nieken und ihr Kollege Simon Dato vom Institut für angewandte Mikroökonomik in Bonn gleich starke Gruppen (193 Männer und 191 Frauen) Tests absolvieren lassen. Die Teilnehmer mussten Wörter in eine Ziffernfolge übertragen, bekamen dafür Punkte und bestenfalls noch einen Bonus. Zusätzlich hatten sie aber die Möglichkeit, bei dem Experiment Wettbewerbern durch den Einsatz von Geld Punkte wieder wegzunehmen.
Es habe sich gezeigt, dass Männer grundsätzlich mehr Geld investierten, um die Leistung des Wettbewerbers zu senken, so Nieken. Trotz vergleichbarer Leistungen hätten Männer damit häufiger gewonnen. Sobald sie aber Informationen über das tatsächliche Ausmaß der Sabotage durch Mitbewerber erhielten, passten sie ihr Verhalten dann auch wieder an.