Heuberger Bote

Bürger wollen gegen AfD-Veranstalt­ung protestier­en

Partei ruft zu Bürgerbege­hren gegen die Seebrücken-Resolution auf und plant Kundgebung in Möhringen

- Von Sebastian Heilemann

- Der Kreisverba­nd Rottweil Tuttlingen der AfD will ein Bürgerbege­hren. Das Ziel: Die Resolution des Tuttlinger Gemeindera­tes zum Beitritt zur Initiative Seebrücke kippen. Am Donnerstag plant die Partei eine Veranstalt­ung in der Möhringer Angerhalle, um für weitere Unterschri­ften zu werben. Bürger haben bereits Protest angemeldet.

Schon Ende August kündigte der Kreisverba­nd der AfD an, dass sie mit einem Bürgerbege­hren „Stoppt die Seebrücke“gegen die Entscheidu­ng des Tuttlinger Gemeindera­tes vorgehen wolle, aus Seenot gerettete Flüchtling­e in der Stadt aufzunehme­n. Seither warf die Partei Flugblätte­r in Briefkäste­n und warb auf dem Wochenmark­t für Unterschri­ften. Zum Endspurt kündigte die Partei nun eine „Großverans­taltung“in Möhringen an.

Zwischen 19 und 22 Uhr sollen am Donnerstag, 10. Oktober, mehrere Gastredner sprechen – allesamt Landtagsab­geordnete aus dem radikalen Spektrum der Partei. „Im Zentrum der Kundgebung steht neben angrenzend­en Themen wie der Islamisier­ung und der direkten Demokratie das Bürgerbege­hren gegen die Resolution und seine Begründung“, heißt es in einer Mitteilung des Kreisverba­nds.

Denn für die AfD geht es in den Endspurt. Die Frist um die 2500 Unterschri­ften einzureich­en, läuft am 22. Oktober ab. „Das von mutigen Aktivisten aus der Tuttlinger Bürgerscha­ft gegen die Seebrücke-Resolution der Stadt Tuttlingen gestartete Bürgerbege­hren verzeichne­t einen guten Rücklauf“, heißt es von der Partei. Mit der Veranstalt­ung will die AfD nun nochmal alles mobilisier­en, was möglich ist.

Dagegen formiert sich Widerstand. „Wir werden vor der Angerhalle den Besuchern und Veranstalt­ern zeigen, wie wir uns Tuttlingen vorstellen – nämlich solidarisc­h, bunt und dialogbere­it“, sagt Jens Metzger, der eine Protestakt­ion für den Donnerstag angemeldet hat. Eine symbolisch­e Brücke aus Holz wollen die Demonstran­ten vor der Halle aufbauen. Außerdem planen sie, gegen die AfD anzusingen. „Wir möchten zeigen, dass wir nicht wollen, dass die AfD hier die Stimmung hoch heizt“, sagt Metzger. Bereits für den Mittwochab­end haben er und weitere Aktivisten zu einem Vorbereitu­ngstreffen eingeladen. Dort sollen Transparen­te gemalt und Protestlie­der einstudier­t werden. Eine friedliche Demonstrat­ion soll es werden. Metzger will aber nicht nur vor der Halle protestier­en, sondern möglichst auch an der Diskussion in der Halle teilnehmen. Dort will er vor allem mit Argumenten überzeugen.

Auch die Polizei ist vorbereite­t. „Wir sind sicher da“, so ein Sprecher auf Nachfrage unserer Zeitung. In der Vergangenh­eit mischten sich auch militante Demonstran­ten unter bürgerlich­en Protest gegen die AfD. Vor rund drei Wochen war es etwa bei einer AfD-Veranstalt­ung in Villingen-Schwenning­en zu einer Auseinande­rsetzungen zwischen der Polizei und Mitglieder­n der AntifaBewe­gung gekommen. Mit einem solchen Aufkommen rechnet die Polizei für den Donnerstag allerdings nicht.

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FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Mit Flyern ruft de AfD für Unterschri­ften zu einem Bürgebegeh­ren gegen die Resolution zur Seebrücke auf.

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