Medizintechniker siegt beim Gründerpreis
Sonderpreis geht an Erfindung zur Müllvermeidung – Insgesamt 58 Bewerber
(hego) - Der Medizintechniker Björn Wirth aus Singen hat die zehnte Auflage des Gründerpreises von Schwäbisch Media gewonnen. Der Gründer hat ein System zur effektiven Reinigung von chirurgischem Besteck entwickelt. „Wimedical hat eine Problemstellung im Bereich der Reinigung und Sterilisation von Medizingeräten erkannt“, sagte Jurymitglied Thomas Otto, der Geschäftsführer des Pharmaziedienstleisters Vetter. Den zweiten Platz belegte das Konstanzer Unternehmen Unisphere, das das automatisierte Betreiben von Drohnen und Lufttaxis ermöglicht. Zum dritten Gewinner kürte die Jury die Ulmer Firma Adlatus Robotics mit seinen Reinigungsrobotern. Insgesamt hatten sich 58 Unternehmen um den Preis beworben.
- Björn Wirth heißt der Gewinner des Gründerpreises 2019 von Schwäbisch Media. Der Singener Medizintechniker überzeugte die Jury mit seinem Unternehmen Wimedical. Der 32-Jährige entwickelte ein Haltesystem zur gründlicheren Reinigung von Medizinprodukten. Der Edelstahlbehälter, in den die Instrumente zur Spülung eingesetzt werden, passt sich automatisch jedem Medizinprodukt an und ist so konstruiert, dass die Instrumente besonders gut umspült werden. Zum Wohl des Patienten. Denn saubere Produkte sind in der Medizin essenziell.
Bei der feierlichen Preisverleihung des zehnten Gründerpreises im Rahmen des Bodensee Business Forums im Graf-Zeppelin-Haus in Friedrichshafen gratulierte der Geschäftsführer des Burladinger Textil-Unternehmens Trigema, Wolfgang Grupp, dem Sieger und gab den versammelten Gründern Einblick in sein Unternehmertum. „Erfolg zu haben ist keine Kunst. Erfolg heißt, dass man ihn auch durchsteht“, sagte der 77-Jährige und mahnte, dass Unternehmer ihren Mitarbeitern immer Vorbild und sich ihrer Verantwortung bewusst sein müssten. Wer heute Gründer sei, sagte Grupp, werde auch künftig Gründer sein, denn es gelte sich immer wieder neu zu erfinden.
Schwäbisch-Media-Geschäftsführer Dr. Kurt Sabathil übergab die vom Bregenzer Künstler Patrick Roth gestaltete Trophäe an Gründer Björn Wirth. „In diesem Jahr haben wir mit rund sechzig Einreichungen so viele Bewerbungen erhalten wie noch nie“, sagte Sabathil. „Klar, in Berlin gibt es eine große Startup-Szene, aber hier im Ländle auch“, ist er überzeugt und verwies auf die vielen Hidden Champions, die es im Süden Baden-Württembergs gibt – ein Beweis dafür, dass „hier ein besonders guter Nährboden für immer neue Ideen ist“.
Den zweiten Preis vergab die 25köpfige Jury aus Wirtschafts- und Verbandsvertretern an die Konstanzer Flugmanagement-Plattform Unisphere, die hochautomatisiertes Fliegen von Drohnen und Lufttaxis ermöglicht. Rang drei belegte das Ulmer Unternehmen Adlatus Robotics, das Reinigungsroboter herstellt.
Für die Entwicklung eines neuen Sicherungsschutzes für den Warentransport mit Rollcontainern bekam die Firma Rollicoat aus Bodnegg im Landkreis Ravensburg den Sonderpreis der Jury. „Durch Wiederverwendbarkeit und bessere Materialien wird hier jede Menge Müll vermieden“, lobte Laudatorin Andrea Hennig, Professorin für Mediendesign an der Dualen Hochschule in Ravensburg. Die Entscheidung über den Publikumspreis fiel erst vor Ort: Die drei bestplatzierten der Onlineabstimmung Beneto Foods – ein Startup das Lebensmittel aus Insekten herstellt –, das Zentrum für Orthopädie und Sportmedizin der BodenseeSportklinik und der Uhrenrestaurator Will I. Trotzdem warben in dreiminütigen Präsentationen um die Publikumsgunst. Beneto Foods aus Albstadt setzte sich schließlich durch.
Für den Gründerpreis von Schwäbisch Media hatten sich in diesem Jahr 58 Unternehmen beworben. Der Preis ist mit insgesamt 23 000 Euro dotiert.