B 31-neu: Zwei Engstellen ausgemacht
Vor dem Riedleparktunnel und an der Ampelkreuzung vor Immenstaad drohen Staus
- Eine deutliche Verkehrsentlastung der Stadt ist durch die B 31-neu Ortsumfahrung Friedrichshafen zu erwarten. Das heißt aber nicht, dass dann alle Verkehrsprobleme gelöst sind. Denn aufgrund des abschnittsweisen Ausbaus der B 31 sind neue Engstellen unvermeidbar. Die eine ist aus Westen kommend mit der Verengung der Straße auf zwei Spuren vor dem Riedleparktunnel längst ausgemacht. Die andere wird in der Gegenrichtung in Form der gerade gebauten Ampelkreuzung vor Immenstaad immer deutlicher sichtbar.
„An den Übergängen wird es mit Sicherheit Engpässe geben“, sagt Tobias Gähr, der Leiter des Straßenbauamtes des Bodenseekreises, „das lässt sich auf beiden Seiten nicht vermeiden.“Das heißt, wenn die Ortsumgehung fertig ist, wird sie vor dem Riedleparktunnel von vier auf zwei Spuren zusammengeführt, auf der Strecke in Richtung Lindau. Und auch in Richtung Meersburg/Überlingen wird die vierspurige Straße vor Immenstaad wieder zweispurig. „Das ist letztlich dem abschnittsweisen Ausbau der B 31 geschuldet“, sagt Gähr.
Hier kommen die Autos nach der vierspurigen Ortsumgehung ab Ende 2020 sogar an einer Ampelkreuzung an. „Das ist ein Provisorium an der Stelle“, sagt Tobias Gähr zur jetzt gerade gebauten Verknüpfung der B 31 und der B 31-neu (Ortsumfahrung) vor Immenstaad. Hier können künftig Autos aus Fischbach kommend auf die B 31 auffahren. Außerdem Radfahrer auf dem Radweg aus Friedrichshafen kommend die Straße queren, um in Richtung Immenstaad weiter zu fahren. Das Problem an dieser Stelle ist, dass der Weiterbau der B 31-neu Richtung Meersburg noch nicht geplant ist. Das Regierungspräsidium hatte sich Ende 2018 auf drei Trassenvarianten (A,B,C) festgelegt, die Vorzugsvariante soll noch dieses Jahr benannt werden.
Davon hängt auch ab, wie die Straße an die Ortsumgehung Friedrichshafen angeschlossen wird. Erst mit der Realisierung des Streckenabschnittes von Immenstaad nach Meersburg werde die Anschlussstelle „als teilplanfreie Anschlussstelle umgestaltet“, sagt eine Sprecherin des RP. „Das heißt, dass eine Zu- und Abfahrt auf die neue B 31 Fahrtrichtung Friedrichshafen beziehungsweise Überlingen dann kreuzungsfrei mittels einer Brücke über die B 31-neu und vier Anschlussrampen erfolgen kann.“Im Klartext, die Verkehrsteilnehmer müssen bis zu einem Weiterbau der B 31-neu Richtung Meersburg an dieser Stelle mit dem Provisorium leben. Und das kann nach Einschätzung von Experten durchaus noch zehn, 20 oder 30 Jahre dauern. Bis dahin sei eine Ampelregelung noch die beste Lösung, meint das Regierungspräsidium. „Der Vorteil einer Lichtsignalregelung ist, dass relativ kurzfristig und ohne größeren Aufwand durch das Anpassen der Grün- respektive der Rotphasen auf die tatsächlichen Verkehrsströme an einem Knotenpunkt reagiert werden kann“, sagt die Sprecherin. Bei Bedarf werde dies dann auch bei der Anschlussstelle Fischbach der Fall sein, damit auch dort die Verkehrsströme optimal abfließen könnten.
Richtung Lindau endet die vierspurige Straße vor dem Riedleparktunnel, der zunächst nur eine Röhre für zwei Spuren hat. „Auch da wird es zu Engpässen kommen“, sagt Gähr. Deshalb habe der Kreistag die zweite Tunnelröhre ganz hoch priorisiert. Das erkenne der Bundesverkehrswegeplan auch an. Laut Regierungspräsidium gehört die „Maßnahme B 31 Friedrichshafen/Waggershausen bis Friedrichshafen/B 30-alt inklusive der zweiten Röhre des Riedleparktunnels zu den Projekten, bei denen in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit der Planung begonnen werden soll. Die Maßnahme stehe in der Umsetzungskonzeption auf Platz vier nach der B 464 Ortsumgehung Reutlingen, der B 32 Ortsumgehung Ravensburg (Moldiete-Tunnel) und der B 312 Verlegung bei Lichtenstein (Albaufstieg).