Almuth Schult: Frauenfußball bitte nicht vergleichen
(dpa) - Die derzeit an der Schulter verletzte Nationaltorhüterin Almuth Schult wünscht sich ein Umdenken bei der Beurteilung ihres Sports. „Viele winken beim Frauenfußball ab, da sie das Bild vom Männerfußball im Kopf haben und es auf den Frauenfußball projizieren“sagte die 28-Jährige vom VfL Wolfsburg in einem Eurosport-Interview. Es müsse noch „viel passieren, um zu verhindern, dass Frauen- und Männerfußball immer miteinander verglichen werden. Beides kann nebeneinander bestehen.“
Schult sprach den Unterschied bei den Gehältern der Männer und Frauen an. „So verdienen einige Spielerinnen in der Bundesliga weniger Geld als beispielsweise Männer in der Landesliga oder in noch tieferen Ligen. Das wissen die meisten Menschen nicht. Hier könnte die Kommunikation noch offensiver sein, damit eine Entwicklung stattfindet und Firmen sich dazu entscheiden den Frauenfußball zu fördern.“
Schult hofft nach wie vor auf ein Comeback noch in diesem Jahr. „Aber ich kann dafür keine Garantie geben“, sagte sie. „Ich muss darauf achten, ob die Schulter positiv oder negativ auf neue Übungen reagiert.“ In Effenberg, der ganz in Schwarz gekleidet zur Präsentation kam, und Ponomarew haben nun zwei illustre Figuren das Sagen beim Krefelder Fußballclub. Allein in diesem Jahr gab es bereits sechs Trainerwechsel beim KFC. Ende September musste Heiko Vogel seinen Posten räumen, seitdem ist erneut der eigentliche Co-Trainer Stefan Reisinger interimsmäßig eingesprungen. Fast selbstironisch wirkt da der Slogan des Clubs auf einem Banner in der Loge der Düsseldorfer Arena: „Weil das Blau für die Treue und das Rot für die Liebe steht.“
Der Russe ist zudem einer von zwei Hauptgesellschaftern des DELClubs Krefeld Pinguine, mit dem er sich wegen angeblich ausstehender Zahlungen überworfen hat. Seine Anteile an dem Eishockeyverein wolle er zeitnah verkaufen, sagte Ponomarew. Von Effenberg ist er völlig überzeugt. „Wir hoffen, von seiner unglaublichen Erfahrung zu profitieren. Er war bei einem der besten Clubs der Welt, hatte die besten Trainer. Das ist ein großes Zeichen für unseren Club“, sagte Ponomarew über seinen neuen Mänenrfreund.
Mit „unglaublich viel Bock“und einem „Masterplan in der Tasche“möchte Effenberg seine neue Aufgabe angehen. Eine Rückkehr auf die Trainerbank schloss er jedoch aus. „Ich sehe großes Potenzial. Nicht nur in der Mannschaft, sondern auch im Verein, sonst würde ich hier nicht sitzen.“
Bei der Vorstellung vor zahlreichen Medienvertretern waren Ponomarew, Effenberg und Geschäftsführer Nikolas Weinhart bemüht, sich als starke Einheit zu präsentieren. „Der Erfolg ist nur im Team möglich“, sagte Effenberg. Ein weiterer wichtiger Punkt sei „Kontinuität“. Diese und auch eine „Ruhe, die man nach außen ausstrahlt“, sagte er. Was man halt so sagt.
Die erste Baustelle, die Effenberg bearbeiten muss, ist die Besetzung des Trainerpostens. Nach der mit reichlich Nebengeräuschen verbundenen Entlassung von Heiko Vogel hatte Co-Trainer Stefan Reisinger übernommen – dem fehlt aber die Lizenz. „Wir werden die Länderspielpause nutzen und zeitnah eine Lösung finden, in der Stefan Reisinger eingebunden wird“, erklärte Effenberg, der weiter als Experte für Sport1 arbeiten möchte.
Eigentlich war Effenberg, der mittlerweile nicht mehr in München, sondern mit Ehefrau Claudia in Düsseldorf lebt, zu Jahresbeginn sogar als neuer KFC-Coach im Gespräch. Doch damals kam es zu keiner Einigung. Erfahrung im Trainerbereich hatte der frühere Weltklassespieler ohnehin nur knapp sechs Monate. Beim damaligen Zweitligisten SC Paderborn war er in der Saison 2015/16 krachend gescheitert. Bei der Entlassung rief der damalige und mittlerweile verstorbene Präsident Wilfried Finke dem prominenten Coach hinterher: „Diese Hollywood-Welt steht uns nicht gut zu Gesicht. Es war im Nachhinein ein Fehler.“
Ponomarew hat das nicht davon abgehalten, Effenberg zu verpflichten. Im Gegenteil. Bei dem Anschlag eines mutmaßlichen Rechtsextremisten in Halle waren am Mittwoch zwei Menschen getötet worden. Bei den Toten handelt es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen um eine 40 Jahre alte Frau aus Halle sowie einen 20 Jahre alten Mann aus Merseburg. „Unter den Todesopfern befand sich nach ersten Erkenntnissen ein aktives Mitglied der HFC-Fanszene aus Merseburg“, hatte der HFC vor den Aussagen von Rauschenbach bereits auf seiner Webseite geschrieben.
In der Partie gegen Aue traten die HFC-Spieler mit Trauerflor an, sie wollen ihn auch im Landespokalspiel am Samstag bei der SG Rot-Weiß Talheim tragen.
„Das ist auch ein Anschlag auf das gesamte Leben in der Stadt“
„Das ist auch ein Anschlag auf das gesamte Leben in der Stadt“, sagte Rauschenbach. Er war nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Taten im Stadion des HFC zu Vertragsverhandlungen gewesen. Unmittelbar nach Bekanntwerden der schrecklichen Geschehnisse hatten die HFCVerantwortlichen die Mannschaft zusammengerufen. „Das muss man erst mal verarbeiten“, sagte Rauschenbach. „Es ist bitter, es wird uns zusammenschweißen.“