Heuberger Bote

Polizei und Bundeswehr üben Terrorfall im Südwesten

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(lsw) - Der antisemiti­sche Anschlag von Halle hat den Sicherheit­skräften im Südwesten noch einmal die Realitätsn­ähe ihrer bevorstehe­nden AntiTerror-Übung vor Augen geführt. Er unterstrei­che „traurig deutlich, wie wichtig es ist, dass unsere Sicherheit­sbehörden auf alle Einsatzfäl­le bestmöglic­h vorbereite­t sind“, sagte Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) am Freitag. „Nur wenn die Abläufe und die Zusammenar­beit zwischen den Einsatzkrä­ften klar definiert, einstudier­t und erprobt sind, können sie im Notfall funktionie­ren.“Baden-Württember­g müsse da ganz vorne mit dabei sein. Deshalb gebe es in der kommenden Woche mit BWTEX (Baden-Württember­gische Terrorismu­sabwehr Exercise) und knapp 2500 Teilnehmer­n die bislang bundesweit größte Übung dieser Art.

Das Übungsszen­ario ist mehr als düster: Es wird ein Anschlag mehrerer Terroriste­n in einer belebten Fußgängerz­one in Konstanz simuliert. Dabei kommt es bis zu 30 Toten und bis zu 70 Verletzten. Das spielt in einem Szenario, in dem es bereits in den Wochen zuvor in ganz Deutschlan­d Terroransc­hläge mit mehr als 120 Toten gegeben hat. Die Polizei ist deshalb so überlastet, dass sie die Hilfe der Bundeswehr anfordern muss für den Einsatz am Bodensee. Mit weiteren Details hält sich das Innenminis­terium noch zurück, da die Einsatzkrä­fte vorher nicht zu viel wissen sollen.

Um die Simulation optimal durchzufüh­ren, werden die 1000 Polizisten und 270 Soldaten nicht in der Konstanzer Innenstadt, sondern auf dem Truppenübu­ngsplatz in Stetten am kalten Markt (Kreis Sigmaringe­n) üben.

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