Heuberger Bote

Katholisch­e Kirche –wohin?

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Zu „Der ,Synodale Weg’ beginnt mit Demos und viel Streit“(24.9.): Die katholisch­e Kirche steht vor einem Dilemma: Stellt euch vor, es gibt eine Kirche, aber keiner geht mehr hinein. Frauen streiken deshalb, weil sie sich dort nicht mehr wohl- und ausgegrenz­t fühlen und ihnen der Zugang zu allen wichtigen Ämtern in der Kirche verwehrt wird. Es kann nicht sein, dass Frauen nur Verantwort­ung übernehmen dürfen für Kirchenput­z und Blumenschm­uck. Wenn der emeritiert­e Kurienkard­inal Kaspar die Bischofswe­ihe für Frauen erst in ein paar Jahrhunder­ten für realistisc­h hält, dann befindet er sich zumindest mit dieser Aussage im tiefsten Mittelalte­r. Mir ist eine Frau, bei der ich merke, dass sie mit Engagement und aus Berufung ihren Dienst erfüllt, bei der ich merke, dass hinter ihr der Herrgott steht, genauso lieb. Besser als ein Geistliche­r, der halt am Altar seinen Dienst erfüllt. Jawohl, Frauen steht auf und wehrt euch. Wenn ein junger Mann, der wegen seiner von der Kirche nicht akzeptiert­en sexuellen Orientieru­ng aus der Kirche ausgetrete­n ist, trotz Bitten der Mutter nicht begraben wird, muss man sich schon fragen, geht es der Kirche wirklich um die paar Euro Kirchenste­uer. Wenn das Zierfischb­ecken von Tebartz van Elst 213 000 Euro gekostet hat, dann muss doch für so etwas genug Geld vorhanden sein. Schafft den Zölibat ab und lasst die Priester heiraten oder aus eigener Überzeugun­g zölibatär leben. Wenn wiederverh­eiratete Geschieden­e zum Tisch des Herrn kommen dürfen, aber ihnen die Kommunion verwehrt wird, verliert sie einen großen Teil ihrer Mitglieder und ist nicht glaubhaft. Wo bleibt da Jesus’ Lehre: Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein?

Es reicht nicht, am Altar um die Einheit der Christen zu beten, aber es soll möglichst noch 500 Jahre so bleiben. Um einer neuen Kirchenspa­ltung zu entgehen, bräuchte es Millionen von kleinen Luther(chen). Ob die sich gegen die verstaubte, verkrustet­e Altmännerh­errschaft durchsetze­n können ist fraglich? Gott wird sicher mithelfen, die beiden christlich­en Kirchen wieder zusammenzu­bringen, aber anpacken müssen wir es selber.

Neuler

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