Beim Artensterben ist es 10 nach 12
Zu „Bienen-Volksbegehren erhitzt die Gemüter“(10.10.): Im Gegensatz zum Klimawandel, der bei gutem Willen noch halbwegs in den Griff zu bekommen ist, ist es beim Artensterben bereits zehn nach 12: 80 Prozent Rückgang bei Insekten, 30 Prozent bei Vögeln. Dass hierfür als Hauptverursacher – neben anderen geringfügigeren Faktoren – die Landwirtschaft verantwortlich ist, dürfte unbestritten sein (Monokulturen, Ausräumung der Landschaft, Agrarwüsten, Pestizideinsatz und so weiter). Ironischerweise symbolisieren die von Bauern aufgestellten grünen Kreuze genau diesen rasanten Untergang der ursprünglichen Natur. Es ist also höchste Zeit – auch gegen den Aufschrei und Protest der Betroffenen –, die Biodiversität in ihren Resten noch zu retten beziehungsweise wieder aufzupäppeln und uns allen eine gesündere Umwelt zu bescheren; dazu möchten die Initiativen von Regierung und Privatorganisationen beitragen. An einer Reduktion des Pestizideinsatzes, begleitet von weiteren ökologischen Maßnahmen, die über die lächerlichen Alibi-Blühstreifen neben gigantischen Maismonokulturen hinausgehen, kommen wir nicht vorbei.
Roland Wiedenmann, Aulendorf
Nur Zölle helfen
Zu „Gegen den Wegwerftrend (2.10.)“: Manche Herrschaften glauben immer noch, sie könnten den asiatischen Machthabern vorschreiben, wie sie umweltgerecht und vor allem menschenwürdig zu produzieren haben. Nur Zölle für „Wegwerfgeräte“können wieder eine Produktion von Waren mit langer Lebenszeit in Deutschland bewirken. Da der Konsument aber mittlerweile „billig“gewohnt ist, wird keine Regierung Wählerstimmen gefährden und weiter „nichts“tun.
Kurt Kleiner, Riedlingen