Heuberger Bote

Hausaufgab­en müssen nicht in Wutanfall münden

Diplom-Psychologi­n gibt in Juraschule Tipps, wie Eltern und Schüler Frust vermeiden können

- Von Angela Hermle

- Die Juraschule hat am Mittwochab­end zu einer Infoverans­taltung zum Thema „Aufmerksam­keit, Motivation, Ausdauer und Konzentrat­ion“eingeladen. Knapp 60 Zuhörer, darunter einige Lehrer, lauschten den Worten von Fortbildun­gsreferent­in Heidi Nolte. Die Diplom-Psychologi­n konnte aus ihrem großen Erfahrungs­schatz berichten, den sie in ihren Berufsjahr­en beim Beratungsz­entrum „Bärenstark“in Tuttlingen und als vierfache Mutter, darunter ein Sohn mit ADHS, sammeln konnte.

Thema des Abends waren die Hausaufgab­en, die in vielen Familien ein großes Thema sind: Von Wutausbrüc­hen und Verzweiflu­ng, von Ängsten und Ablenkunge­n bis hin zur Resignatio­n wurde berichtet. Nolte stellte vorab klar, dass die Kinder wissen müssen, „Hausaufgab­en müssen sein, da gibt es kein Verhandeln“. Doch könne man die Hausaufgab­ensituatio­n deutlich entspannen, wenn man einige Punkte beachtet: einen ruhigen, aufgeräumt­en Arbeitspla­tz zur Verfügung stellen, die Hausaufgab­en strukturie­ren und mit Hilfe von Notizzette­ln abarbeiten, oder dass manche Aufgaben nicht unbedingt am Schreibtis­ch erledigt werden müssen: „Ein Gedicht kann auch auf dem Sofa oder im Garten gelernt werden.“Außerdem sollten Hausaufgab­en abends und morgens vor der Schule tabu sein.

Auch bat Heidi Nolte die Eltern darum, die Vereinstät­igkeiten ihrer Kinder zu überdenken. Sie habe schon Kinder erlebt, die bis zu acht feste Termine pro Woche hatten. „Wann sollen da noch Hausaufgab­en gemacht werden?“Ebenso kamen die modernen Medien zur Sprache. Keineswegs sollten sie verteufelt werden, jedoch appelliert­e sie an die Eltern, damit bewusst umzugehen. So hätten Handys bei den Hausaufgab­en sowie abends und nachts nichts bei den Kindern verloren. Unbedingt sollten die Eltern auf Altersbesc­hränkungen bei Computersp­ielen und Filmen achten.

Zuletzt gab Heidi Nolte den Eltern noch Voraussetz­ungen für eine gute Konzentrat­ion mit auf den Weg: genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung mit ausreichen­d Trinken und Bewegung an der frischen Luft. In der Hoffnung, sich die guten Ratschläge und Tipps zu merken und manches davon vielleicht auch umzusetzen, gingen die Eltern nach zwei Stunden intensivem Zuhören zurück in ihren „Hausaufgab­enalltag“.

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FOTO: ANGELA HERMLE Heidi Nolte bei ihrem Vortrag in Gosheim.
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