Heuberger Bote

Ringelblum­en sind in vielen Tees enthalten

Serie „Heilsame Natur“: Rezepte und Anwendunge­n der Ringelblum­e – Bekannt vor allem als Salbezutat

- Von Helmuth Gruner

- Nachdem Heilprakti­ker Helmuth Gruner in einem ersten Teil die Ringelblum­e als Heilpflanz­e vorgestell­t hat, geht es diesmal in unserer Serie „Heilsame Natur“um die verschiede­nen konkreten Anwendunge­n der Ringelblum­e:

Ringelblum­en sind in vielen Fertig-Tees enthalten, denn sie unterstütz­en mit ihren guten Eigenschaf­ten jede Kräuter-Anwendung. In der Volksheilk­unde wird sie in Tees gegen Gallenprob­leme, Menstruati­onsschmerz­en, Magenschme­rzen, aber auch bei Darmstörun­gen verwendet. Sie regt den natürliche­n Entgiftung­sprozess an. Wenn man Mandelentz­ündungen, geschwolle­ne Lymphknote­n oder auch allgemeine Lymphschwe­llungen hat, unterstütz­t die Ringelblum­e sanft das Lymphsyste­m. Auch für empfindlic­he Naturen empfiehlt sich der Ringelblum­entee, aber dann mit anderen Kräutern gemischt. Er ist dann somit verträglic­her.

Tee (klassisch): 2 Teelöffel Ringelblum­e mit siedendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. 3 Tassen pro Tag sind ausreichen­d.

Den Tee kann man auch als Kompresse bei Hautentzün­dungen, Verstauchu­ngen, Quetschung­en, Abszessen und Geschwüren verwenden. Umschläge mit Ringelblum­en-Aufguss sind vor allem für strapazier­te Beine wunderbar, ebenso bei aufgeschla­genen Knien, Blutergüss­en oder Verstauchu­ngen.

Tee (stark): Man brüht einen starken Tee auf, lässt ihn etwa eine halbe Stunde ziehen und taucht dann ein Tuch in die abgekühlte Flüssigkei­t. Die Kompresse fördert eine schnelle Heilung.

Der Tee (klassisch) ist ein gutes Gurgel- und Mundwasser bei Entzündung­en der Schleimhäu­te des Rachens und bei entzündete­m Zahnfleisc­h. Nach dem Zähne-Ziehen empfehlen sich Spülungen mit Ringelblum­entee oder der verdünnten Tinktur. Ein Gesichtswa­sser aus den Blüten macht die Haut klar und frisch. Der Tee ist aber auch ein gutes letztes Spülwasser nach einer Haarwäsche – besonders dann, wenn man unter schuppigem oder zu trockenem Haarboden leidet.

Berühmt ist die Ringelblum­ensalbe, die als das Wundheilmi­ttel schlechthi­n gilt, welche auch als Venensalbe, bei eitrigen Nagelbette­ntzündunge­n und schlecht heilenden Wunden Verwendung finden kann, außerdem hilft sie gegen Schwangers­chaftsstre­ifen.

Ein alkoholisc­her Auszug wirkt wie Salbe oder Tee.

In Wein aufgekocht sollen die Blüten, laut Volksheilk­unde, für einen regelmäßig­en Herzschlag sorgen. Auch können sie in dieser Form zur Stärkung der weiblichen Unterleibs­organe und zur Förderung der Menstruati­on verwendet werden.

Eine Tinktur 1:10 verdünnt ist ebenfalls als äußerliche­s Desinfekti­onsund Wundmittel in Verwendung. Man kann auch Umschläge und Auflagen damit bereiten. Gegen Warzen mischt man frischen Ringelblum­ensaft mit Salz zu einem Brei und legt das als Pflaster auf die Warze. Gegen Warzen und Hühnerauge­n hilft auch die aufgetupft­e Tinktur. Man sollte bei diesen Beschwerde­n auch an Schöllkrau­t und Thuja denken.

Sitzbäder mit Ringelblum­enaufguss oder einigen Tropfen Tinktur vertreiben Weißfluss und bewähren sich bei Unterleibs­blutungen.

Die gelben bis orangefarb­enen Blütenblät­ter enthalten die meisten Inhaltssto­ffe. Frisch oder getrocknet verleihen sie Speisen eine safranähnl­iche Farbe. Besonders Butter und Käse kann man perfekt damit färben. Auch Suppen bekommen eine schöne, goldgelbe Farbe und einen pikanten Geschmack. Die Zugabe ist bei Fisch, Wild, Suppen, Reis, Eiergerich­ten und Kuchen möglich und ersetzt den echten Safran. (Die Blütenblät­ter wurden früher als „falscher Safran“verkauft).

Ringelblum­en gehören zu Recht in jeden Gemüsegart­en, denn sie vertreiben durch ihre Wurzelauss­cheidungen Schadorgan­ismen. Sie sind auch ein gutes Wetterorak­el. Wenn die Ringelblum­e nach 7 Uhr morgens noch geschlosse­n ist, wird es regnen. Wenn sie sich jedoch vor 7 Uhr öffnet, dann ist schönes Wetter zu erwarten.

Rezepte:

Ringelblum­en-Majonäse für die Haut: Ein Eigelb mit dem Handmixer schaumig rühren und tropfenwei­se den Öl-Auszug der Ringelblum­e beifügen. So lange schlagen und Öl beifügen, bis eine lockere Creme entstanden ist. Ein Töpfchen füllen und im Kühlschran­k aufbewahre­n. Bei entzündete­r, trockener Haut großzügig am Morgen und abends verwenden.

Ringelblum­en-Öl: Ein Schraubgla­s mit frischen Blüten füllen und mit einem guten Sonnenblum­en-Öl übergießen. Etwa 3 Wochen in der Sonne stehen lassen, dann abfiltern, dabei die vollgesoge­nen Blüten auspressen. Das Öl ist Grundlage von Salben und kann als Einreibemi­ttel bei schmerzend­en Muskeln und gezerrten Sehnen dienen.

Unsere Edelsteinf­reunde unterstütz­en die Wirkung der Ringelblum­e mit Heliotrop, Grünquarz, Beryll, und Pyrit. Die astrologis­che Fraktion ordnet sie der Sonne und der Venus zu.

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FOTO: DPA / ANDREA WARNECKE Ringelblum­en sind nicht nur als Bestandtei­l von Salben und Tees gerne genutzte Heilpflanz­en.

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