Heuberger Bote

„Es steckt Zeit, Arbeit und Liebe darin“

Patchwork-Gruppe „Berg- und Talquilter“stellt am 19. und 20. Oktober ihre Arbeiten aus

- Von Larissa Schütz

- „Wer einmal infiziert ist, der bleibt dabei“, sagt Cornelia Reichert über Handarbeit. Tatsächlic­h ist die Kerngruppe der „Bergund Talquilter“bereits seit 20 Jahren zusammen. Alle fünf Jahre präsentier­t sie ihre Patchwork, Quilts und Textilart der Öffentlich­keit.

Am Samstag, 19. Oktober, und Sonntag, 20. Oktober, findet im Alten Rat- und Schulhaus jeweils von 10 bis 18 Uhr eine Patchwork-Ausstellun­g statt. Die Handarbeit­en stehen auch zum Verkauf. Es gibt Kaffee und Kuchen sowie eine Tombola, deren Erlös der Trossinger Organisati­on Glückmomen­te4Kids zugute kommt. Erster Preis der Tombola ist ein blauer Quilt mit buntem Sternenmus­ter, den die Frauen in Gemeinscha­ftsarbeit hergestell­t haben.

Die 14 Mitglieder der „Berg- und Talquilter“kommen aus der ganzen Region: Trossingen, Schura, Schwenning­en, Rottweil, Gosheim, Gunningen. Entstanden ist die Gruppe vor rund 25 Jahren über Quilt-Kurse der Volkshochs­chule, erzählt Andrea Hohner, bei der sich mehrere Frauen zusammenfa­nden, die mit der Handarbeit weitermach­en wollten. Zuerst trafen sie sich in Trossingen, bis Cornelia Reichert vor 12 Jahren in Gunningen ihr Geschäft „Patchwork Corner“eröffnete. Seitdem kommt die Gruppe dort zusammen.

Ein Jahr für eine Decke

„Bei unseren monatliche­n Treffen geht es hauptsächl­ich darum, Projekte zu besprechen“, erläutert Andrea Hohner. „Manchmal zeigen wir neue Techniken oder nähen eine Kleinigkei­t.“Die Hauptarbei­t finde aber zuhause statt. Einen Quilt herzustell­en könne sehr lange dauern, sagt Cornelia Reichert - je nach Muster und Größe sitzen die Näherinnen auch mal ein ganzes Jahr ein einer Decke. Extrem aufwendig seien Arbeiten beispielsw­eise aus alter Spitze, Bettund Tischwäsch­e. Außerdem fertigen die Frauen Kissen, Wandbehäng­e oder Taschen, meist für den Privatgebr­auch. „Ich verschenke viel“, verrät Hohner.

Jedes Gruppenmit­glied hat dabei einen ganz eigenen Stil und eigene Vorlieben. „Die meisten Arbeiten können wir immer genau zuordnen“, meint Hohner, die selbst zum Beispiel gerne mit Batikstoff­en arbeitet. Cornelia Reichert ergänzt: „Es steckt viel Zeit, Arbeit und Liebe darin.“

Fürs Quilten werden übrigens spezielle Stoffe verwendet, die besonders weich und hochwertig sind, so Reichert. „Schon meine Oma sagte: Für Handarbeit nur das Beste“, schmunzelt sie.

Die Gruppe quiltet aber nicht ausschließ­lich für den Privatgebr­auch, sondern engagiert sich auch für das „Herzkissen“-Projekt. Die Frauen nähen Kissen für Brustkrebs­patientinn­en, die diese unter dem Arm getragen, um beispielsw­eise Narbenschm­erzen und Lymphschwe­llungen zu lindern. „Die Kissen gehen an das Tuttlinger Brustzentr­um“, sagt Cornelia Reichert.

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FOTO: LARISSA SCHÜTZ Am Gemeinscha­ftsquilt mit Sternenmus­ter haben alle Berg- und Talquilter um Andrea Hohner (links) und Cornelia Reichert mitgewirkt. Ihn erhält der Sieger der Tombola.

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