Heuberger Bote

SPD-Kreisverba­nd wählt neuen Vorstand

Enrico Becker ist Vorsitzend­er – Diskussion über Klinikschl­ießung endet ohne Mehrwert

- Von Simon Schneider

– Enrico Becker heißt der neue Vorsitzend­e des Kreisverba­nds Tuttlingen der Sozialdemo­kratischen Partei Deutschlan­ds (SPD). Die Parteimitg­lieder wählten ihn bei der Kreisversa­mmlung am Donnerstag im „Gasthof zum Sternen“in Wurmlingen. Auch das restliche Vorstandst­eam an diesem Abend stand zur Wahl.

Aus „persönlich­en Gründen“, wie es der scheidende Vorsitzend­e Georg Sattler sagte, sei er nicht mehr zu dieser Wahl angetreten. Sattler hatte das Amt zwei Jahre lang ausgeführt. Er bleibe weiterhin im Kreisverba­nd aktiv und unterstütz­t diesen als neugewählt­er Beisitzer.

Schon vor der Versammlun­g stand fest: Der neue Mann an der Spitze des SPD-Kreisverba­nds soll Enrico Becker werden. Die 19 stimmberic­htigen Genossen wählten ihn einstimmig. Becker habe sich entschiede­n, „Verantwort­ung zu übernehmen“und wolle damit dem SPDKreisve­rband wieder „zu neuem Glanz“verhelfen. Vor allem das Thema Digitalisi­erung könne er als Kenner dieser Branche vorantreib­en.

Auch die bisherigen Stellvertr­eter Mervete Alijaj und Fabian Rothfuss traten nicht mehr an. Ihr Amt übernehmen ab sofort Mathias Schwarz und Marcus Kiekbusch. Die Kasse bleibt in den Händen von Eckart Wössner und wird von Willi Kuhn und Helmut Wagner überprüft. Zum Schriftfüh­rer wurde Lothar Dittes gewählt, der zuvor als Pressewart fungiert hatte. Den Posten als Beisitzer übernehmen neben Sattler auch Brunhilde Schöll und Christine Treublut. Die Delegierte­n für den Landespart­eitag und für den Kleinen Parteitag sind Christine Treublut und Enrico Becker. Als Ersatz wurde Fabian Rothfuss nominiert. Alle Ämter sind auf zwei Jahre gewählt.

Die SPD-Landtagsab­gebordnete von Baden-Württember­g, Gabriele Rolland, stattete der Kreismitgl­iederversa­mmlung einen Besuch ab und wünschte dem neugewählt­en Kreisvorst­and viel Erfolg für die kommenden Aufgaben. Rolland berichtete über aktuelle Themen des Landtags. Mit Blick auf den Terroransc­hlag in Halle forderte sie auf, „zusammenzu­stehen“und „Solidaritä­t zu zeigen“. Baden-Württember­g hätte so viele Möglichkei­ten zu integriere­n.

Ebenso setze sich ihre Partei für gebührenfr­eie Kindertage­sstätten ein und wolle beim Thema Umwelt und Hochschule­n die ein oder andere „Duftmarke“setzen. Die 870 Millionen Euro, die Daimler in Bezug auf die Dieselaffä­re bezahlen müsse, sei laut Rolland ein „super guter Grundstock für eine landeseige­ne Wohnbauges­ellschaft. Wir haben viele Grundstück­e im Land und wenn wir als Land selbst bauen könnten, wäre das richtig günstig und wir könnten bezahlbare­n Wohnraum selbst schaffen.“Auch auf das Bienen-Volksbegeh­ren und weitere Klimaschut­zthemen ging sie in ihrer Ansprache ein.

Entschuldi­gen ließ sich der Vorsitzend­e der SPD-Kreistagsf­raktion Dieter Müller. Aus der Versammlun­g wurde bemängelt, dass es nicht das erste Fernbleibe­n von Müller gewesen sei. Mehrere Genossen hätten sich auf dieser und anderen Kreismitgl­iederversa­mmlungen seine persönlich­e Anwesenhei­t gewünscht. Äußerungen über seine Person im Zusammenha­ng mit der Spaichinge­r Klinikdisk­ussion wären laut seiner schriftlic­hen Mitteilung einer der Gründe, warum er sich nicht im SPD-Kreisvorst­and und darüber hinaus engagieren wolle.

Und eben diese Diskussion um eine mögliche Klinikschl­ießung in Spaichinge­n wurde auch auf der Versammlun­g geführt. Altbekannt­e Argumente für und gegen die Schließung wurden in nicht enden wollenden Wortbeiträ­gen geäußert. Die kontrovers­e Diskussion hatte deshalb keinen Mehrwehrt. Eine Einigung unter den SPD-Parteimitg­liedern schien unmöglich.

Am schnellste­n hatte dies die Landtagsab­geordnete selbst erkannt, ging dazwischen und forderte auf, das Thema auf der Versammlun­g zu beenden. Das gelang ihr - aber nur fünf Minuten, bis weitere Kommentare dazu durch den Gastraum losgelasse­n wurden. Schließlic­h war es der neue Vorsitzend­e Enrico Becker, der sich erhob und die Versammlun­g und damit die Diskussion um die Klinikschl­ießung und weitere Themen, wie die Parkplatzs­ituation rund um das Landratsam­t, beendete. Damit setzte er den Schlusspun­kt einer über dreistündi­gen Versammlun­g.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Die SPD-Landtagsab­geordnete Gabriele Rolland sowie der scheidende Kreisverba­ndsvorsitz­ender Georg Sattler freuen sich über das neue Vorstandst­eam mit dem neuen Vorsitzend­en Enrico Becker, seinen Stellvertr­etern Marcus Kiekbusch und Mathias Schwarz, sowie Kassierer Eckart Wössner und Schriftfüh­rer Lothar Dittes (von links).
FOTO: SIMON SCHNEIDER Die SPD-Landtagsab­geordnete Gabriele Rolland sowie der scheidende Kreisverba­ndsvorsitz­ender Georg Sattler freuen sich über das neue Vorstandst­eam mit dem neuen Vorsitzend­en Enrico Becker, seinen Stellvertr­etern Marcus Kiekbusch und Mathias Schwarz, sowie Kassierer Eckart Wössner und Schriftfüh­rer Lothar Dittes (von links).

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