Dieter Bohlen und Machu Picchu auf dem Schoß
Mentaltrainer Markus Hoffmann hat sein Publikum im Konzerthaus zum Staunen gebracht
- Aus dem Stegreif die sieben neuen Weltwunder aufsagen wer kann das schon? Das Publikum im Trossinger Konzerthaus konnte dies erst einmal nicht. Doch nachdem Mentaltrainer Markus Hofmann ihm die Briefkästen-Übung gezeigt hatte, sagte der ganze Saal Menschen im Konzerthaus die sieben neuen Weltwunder auf. Und das nach nur fünf Minuten.
Markus Hofmann ist Gedächtnistrainer, Bestsellerautor und Sprecher. Er wurde von der Realschule und deren Förderverein nach Trossingen eingeladen. Schon am Vormittag hatte er mit Schülern trainiert und ihnen Übungen und Tricks gezeigt. Im blauen Anzug und weißen Turnschuhen sprang er dynamisch auf die Bühne und begrüßte die Zuschauer zu seinem Programm „Einfach unvergesslich“.
Der Mentaltrainer versprach dem Publikum, dass es am Ende von sich selbst begeistert sein würde. Doch bevor es losging, mussten die Zuschauer erst einmal ihr Gehirn mit einer Bewegungsübung aktivieren. „Heutzutage müssten wir fast nichts mehr lernen, weil wir unser Wissen auf Laptop, Smartphone und Co verlagern“, so Hofmann. Dabei würden wir den Speicher unseres Gehirns vergessen. Dass dieser ziemlich viele Kapazitäten hat, hatte Hofmann selbst erfahren. Für eine TV-Sendung merkte er sich ein 158 Seiten langes Lexikonwissen und speicherte dieses mit Hilfe von Schlüsselwörtern ab. Dazu gebe es verschiedenen Methoden. Er zeigte, wie man sich mit Hilfe verschiedener Körperankerpunkte die sieben Weltwunder merken kann. Dazu mussten die Zuschauer zuerst einmal Zehen, Knie, Schenkel und Schultern berühren und laut benennen. Anschließend verknüpfte er Schlüsselwörter wie zum Beispiel Dieter Bohlen, der als größter Macho auf den Schenkeln sitze mit dem Machu Picchu. So konnten man sich dieses Weltwunder merken. Die Liste ging weiter und tatsächlich, nach nur einer mündlichen Wiederholung, zählte der ganze Saal lautstark die sieben neuen Weltwunder auf.
So ging es weiter mit der LociTechnik, die von dem Philosphen Cicero stammt. Hierbei wird der Raum genutzt und in mentale Briefkästen eingeteilt. Vorhang, Treppe, Lautsprecher dienten als Hilfe, um alle Bundespräsidenten Deutschlands auswendig zu lernen. Siehe da, es funktionierte genauso flüssig wie bei den Weltwundern. Das Publikum zeigte sich begeistert. „Geist ist geil“, sagte Markus Hofmann.
Manch ein Lehrer habe ihn gefragt, ob diese Methode Wissen zu lernen, nicht oberflächlich sei. Doch Markus Hofmann sagte, das Wissen sei wie ein Grundraster, man lerne erst einmal in die Breite. Die Tiefe komme automatisch, denn das Wissen sei wie ein Netz. In diesem bliebe alles hängen, was man zu diesem Thema finden könne. Denn unser Gehirn arbeite selektiv. Man könne nicht nicht lernen.
Sein Anliegen sei es, Kinder zu motivieren und ihnen Spaß am Lernen zu vermitteln. Dies demonstrierte ein Schüler, der freiwillig auf die Bühne kam und eine 20-stellige Zahl, die er am Morgen gelernt hatte, aufschrieb. Mit der Briefkastenmethode hatte er alle Ziffern mit einer Geschichte verknüpft und konnte sie jetzt abrufen. Dafür gab es kräftigen Applaus und ein kleines Geschenk vom Mentaltrainer.
Markus Hofmann schaffte es an diesem Abend, nicht nur das Publikum zu begeistern, sondern, wie versprochen, die Begeisterung für die eigene Leistung des Gehirnes zu wecken.