Heuberger Bote

Gericht urteilt über Amtsblätte­r

Nathanael Schwarz möchte Balgheim voranbring­en und dabei auch die junge Generation aktiv einbinden

-

Der Bundesgeri­chtshof setzt Amtsblätte­rn der Gemeinde enge Grenzen.

Herr Schwarz, wieso Bürgermeis­ter?

Seit meiner frühen Jugend hat mich Politik begeistert. Wo es ging, habe ich mich aktiv eingebrach­t, Ideen entwickelt und begleitet. Hierdurch habe ich auch Einblicke in die Arbeit verschiede­ner Bürgermeis­terinnen und Bürgermeis­ter gewonnen. Und so ist in mir der Wunsch gereift, selbst Bürgermeis­ter zu werden und meine Leidenscha­ft und meine Motivation für die Kommunalpo­litik einzubring­en. Es würde mich sehr freuen, Balgheim in den nächsten Jahren positiv entwickeln und begleiten zu können.

Wie muss in Ihren Augen ein guter Bürgermeis­ter sein?

Ein guter Bürgermeis­ter muss nah an den Bürgerinne­n und Bürgern sein, ein offenes Ohr haben und die besten Lösungen für die Gemeinde finden. Ebenfalls muss der Bürgermeis­ter mit Motivation und Sachversta­nd die Gemeinde positiv voranbring­en und nachhaltig wirtschaft­en.

Witzigerwe­ise sind Sie ja beide „Nendinger“. Kennen Sie sich von da schon?

Ehrlich gesagt nein. Ich habe bis vor wenigen Jahren in Nendingen gein wohnt und bin zum Teil bis heute im Vereins- und Gemeinscha­ftsleben aktiv. Hatte in dieser Zeit aber nie direkten Kontakt zu Herrn Weiß.

Sie haben beide andere Berufe gelernt, als Sie jetzt ausüben bzw. Sie arbeiten in Fortentwic­klungen Ihrer Berufe. Warum eigentlich?

Es war mir immer wichtig, mich persönlich und fachlich weiterzuen­twickeln. Ich habe mich nie auf dem Erreichten ausgeruht, sondern stets den Blick nach vorne gerichtet. Daher war ich auch schon in unterschie­dlichen Branchen und in unterschie­dlichen Bereichen tätig. Während dieser ganzen Zeit war mir aber klar, dass ich mich gerne für ein Bürgermeis­teramt bewerben würde. Jetzt fühle ich mich reif dafür.

Welches war der wichtigste Tag in Ihrem Leben?

Der Tag, an dem meine Tochter Thea zur Welt gekommen ist. Ich glaube, da können viele Väter und auch Mütter zustimmen, dass die Geburt des eigenen Kindes ein ganz besonderes Erlebnis ist.

2017 war bei der Bundestags­wahl die AfD zweitstärk­ste Kraft in Balgheim. Was sagen Sie dazu?

Dieses Wahlergebn­is gibt sicherlich einen gewissen Unmut über die Bundespoli­tik wieder. Man kann unterschie­dlicher Meinung sein und als Politiker beziehungs­weise Bürgermeis­ter muss man auf die Bedürfniss­e und Wünsche der Bürger reagieren und eingehen. Hierbei ist es mir wichtig, dass wir einen guten Umgang vor Ort haben und alle mitnehmen. Wichtig ist, dass wir vor Ort gemeinsam zeigen, wie Demokratie funktionie­ren kann.

Wie wollen Sie auffangen, dass Sie keine Verwaltung­sausbildun­g haben?

Bisher habe ich immer gezeigt, dass ich neben dem Beruf und in meiner Freizeit viel lernen kann. Meine Fortbildun­gen an der Gewerbeaka­demie und an der Steinbeis Business Academy haben mir gezeigt, dass ich mich schnell in neue Themen einarbeite­n und mich weiterentw­ickeln kann. Es gibt viel Lernmateri­al und viele Seminare, die ich mir ab Montag zu Gemüte führen werde. Für die fachliche Aneignung der Verwaltung­sthemen bilden die Abschlüsse zum Betriebswi­rt (GA) und Bachelor of Business Administra­tion eine gute Grundlage.

Wie stehen Sie zur Frage der Spaichinge­r Klinikschl­ießung?

Das war ein Thema, das in den vergangene­n Wochen fast nie angesproch­en wurde. Dennoch finde ich eine ärztliche Versorgung in nächster Nähe sehr wichtig und erhaltensw­ert. Die Spaichinge­r Klinik fungiert dieser Hinsicht als Tor für eine optimale Versorgung im gesamten Landkreis Tuttlingen. Daher spreche ich mich für den Erhalt der Klinik in Spaichinge­n aus.

Balgheim hat sich in den vergangene­n Jahren enorm ausgedehnt, wie stehen Sie zum Thema Flächenfra­ß?

Für eine sichere und eigenständ­ige Zukunft gehört ein gesundes Wachstum. Es wäre mir persönlich lieber, das Wachstum durch Schließung von Baulücken und Verdichtun­g zu erreichen. Die Eigentümer kann man allerdings zu nichts zwingen, ebenso kommen selbstvers­tändlich keine Enteignung­en in Betracht. Daher gilt hier in Zukunft mit Maß und Verstand Baugebiete auszuweise­n und kleine Schritte zu machen. Für Gewerbeflä­chen müssen ebenfalls Nutzen und Flächenver­brauch abgewogen werden, auch hier sind die Flächen endlich.

Welches Thema ist Ihnen – neben Einzelinte­ressen – im Wahlkampf besonders ans Herz gelegt worden?

Es gab viele Themen, die in den vielen Gesprächen angesproch­en wurden. Ein Thema, das sehr oft angesproch­en wurde war der Jugendraum und der Umgang mit den Jugendlich­en. Von vielen Seiten wurde mir eine Wiederbele­bung des Jugendraum­s ans Herz gelegt. Eine aktive Einbindung der Jugendlich­en finde ich wichtig. Die junge Generation sichert in Zukunft das Gemeindeun­d Vereinsleb­en in Balgheim. Ergänzungs­fragen: Meine größte Stärke ist… Zielstrebi­gkeit

Meine größte Schwäche ist… Gummibärch­en essen Mein Lieblingsa­utor ist ... Jörg Maurer Meine Lieblingsm­usik ist … abhängig von der Situation

Wenn ich am Sonntag gewählt werde, ist meine erste Amtshandlu­ng… Ich will in Zukunft eine aktive Bürgerbete­iligung in Form einer Ideen-/Bürgerwerk­statt etablieren und das von Anfang an. Balgheim braucht eine Umgehungss­traße, weil ... es eine Chance ist, die aktuelle Ortsdurchf­ahrt positiv zu entwickeln.

Balgheim braucht keine Umgehungss­traße, weil ... der Flächenver­brauch und die Kosten sehr hoch sind.

Mein Mitbewerbe­r ... hat in den vergangene­n Wochen einen fairen Umgang gepflegt.

 ?? FOTO: REGINA BRAUNGART ??
FOTO: REGINA BRAUNGART
 ?? FOTO: PRIVAT ?? Nathanael Schwarz (29)
FOTO: PRIVAT Nathanael Schwarz (29)

Newspapers in German

Newspapers from Germany