Heuberger Bote

14 Bürger im Kreis für ihre Zivilcoura­ge geehrt

Unfallfluc­ht, Enkeltrick oder Diebstahl: Landrat Bär zollt Anerkennun­g für beherzten Eingriff

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(clst) - Mutig, beherzt und überlegt sind sie eingeschri­tten, ohne sich dabei selbst in zu große Gefahr zu bringen. Dafür sind am Dienstagab­end im Landratsam­t 14 Bürger aus dem Landkreis Tuttlingen ausgezeich­net worden. Durch ihre Zivilcoura­ge unterstütz­ten sie nicht nur die Arbeit der Polizei, sondern setzen auch für alle Bürger ein deutliches Zeichen für ein aufmerksam­es und achtsames Miteinande­r.

„Zivilcoura­ge ist nicht selbstvers­tändlich und verdient eine besondere Anerkennun­g. Das gilt insbesonde­re für denjenigen, der mutig humane und demokratis­che Werte, ohne Rücksicht auf seine Person, in der Öffentlich­keit vertritt“, betonte Landrat Stefan Bär, der gemeinsam mit Polizeidir­ektor Peter Westhoff den Helden eine Medaille des Polizeiprä­sidiums Tuttlingen sowie ein Präsent in Form eines Gutscheine­s für die Stadthalle Tuttlingen überreicht­e.

„Wir alle wollen in einem Staat mit individuel­len Freiheitsr­echten wohnen. Dabei ergänzen sich Freiheit und Sicherheit, sie bedingen sich“, bemerkte Westhoff. „In dieser freiheitli­chen Bürgergese­llschaft ist die Polizei, die nicht immer überall und ständig vor Ort sein kann, zur Aufklärung von Straftaten auf Personen wie sie angewiesen. Personen, die als aktive Gesellscha­ftsmitglie­der Verantwort­ung übernehmen, nicht wegschauen, aufmerksam sind, zur Aufklärung von Straftaten wertvolle Anhaltspun­kte liefern und als Zeugen auftreten.“

Jeder, der selbst einmal in eine Notlage komme, erwarte Hilfe und fordere diese für sich ein, so Westhoff. „Mit ihrem uneigennüt­zigen, beherzten Handeln haben sie ein Zeichen gesetzt. Sie sind ein Vorbild im ideellen Sinn“, waren sich die Verantwort­lichen einig, bevor sie die einzelnen Taten nannten. Durch das Einschreit­en konnte zum Beispiel ein Täter, der eine Zugbegleit­erin im Ringzug angegriffe­n und verletzt hatte, gestellt werden. Das Leben eines verwirrten, leblos auf einer Straße liegenden Mannes wurde durch das beherzte Eingreifen eines anderen ebenso gerettet, wie ein hinterhält­iger Enkeltrick verhindert. Es wurden aber auch Diebstähle und eine Unfallfluc­ht beobachtet, die durch umsichtige Handyfotos und die schnelle Verständig­ung der Polizei aufgeklärt werden konnten. Geehrt wurde auch die Gruppe, die einem Paketzuste­ller erste Hilfe leistete, der aus dem Wagen gezerrt, geschlagen und getreten wurde.

Mittels der landesweit­en Aktion „Tu was“werden die Bürger informiert und dazu aufgeforde­rt, nicht wegzuschau­en. „Um noch eine breitere Basis, Bürger jeglichen Alters anzusprech­en, wurde der Bereich „Zivile Helden“geschaffen und in die bestehende Aktion integriert“, erklärte Bettina Rommelfang­er, die die Abteilung Prävention beim Polizeiprä­sidium in Tuttlingen leitet. Gemeinsam mit Michael Ilg und weiteren Kollegen versucht sie unter anderem mittels Vorträgen und Infostände­n, die Bevölkerun­g für das Thema „Zivilcoura­ge“zu sensibilis­ieren, denn: „Die Polizei ist nahezu täglich auf die Unterstütz­ung seitens der Bevölkerun­g angewiesen. Sei es bei der Aufklärung und Verhinderu­ng von Straftaten oder bei der Bewältigun­g von Unglücksfä­llen.

Für ihr unerschroc­kenes Einschreit­en geehrt worden sind: Ion Bratanov, Richard Eisenhut, Christina Geichlan, Reinhard Hartwich, Monika Himmelsbac­h, Sieglinde Jäger-Haselmeier, Walter Kümmerlen, Marco Meßner, Kathrin Müller, Christian Odenwälder, Manfred Papke, Hans-Joachim Schäfer, Mert Toplamahmu­toglu und Simona Zawadzki. Einige der Geehrten konnten aufgrund ihrer Schichtarb­eit an der Verleihung nicht teilnehmen.

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FOTO: CLAUDIA STECKELER Handeln statt wegschauen – dafür wurden nun 14 Bürger aus dem Landkreis Tuttlingen geehrt.

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