Heuberger Bote

Denkingen saniert Hintere Gasse 1

Denkingen saniert gemeindeei­genes Gebäude Hintere Gasse 1 – Wassergebü­hren erhöht

- Von Herlinde Groß

Gemeindera­t beschließt Sanierung des gemeindeei­genen Gebäudes.

- Mit der Sanierung des gemeindeei­genen Gebäudes Hintere Gasse 1 hat der Denkinger Gemeindera­t jetzt einen entscheide­nden Beschluss herbeigefü­hrt. Bei drei Neinstimme­n wurde die Sanierung und der Umbau des Gebäudes für 1,3 Millionen Euro beschlosse­n – deutlich mehr Geld als ursprüngli­ch geplant. Die Summe wird im Haushalt 2020 eingestell­t. Während der Ausschreib­ung und Ausführung, die zügig erfolgen soll, sind die Kosten laufend auf Einsparpot­enziale zu überprüfen.

Sanierung und Umbau des Gebäudes stehen auch im engen unmittelba­ren Zusammenha­ng mit der 2021 geplanten Sanierung der Gebäude Hintere Gasse 1 und 1/1, informiert­e Bürgermeis­ter Rudolf Wuhrer das Gremium. Die Gemeinde sei auf weitere gemeindlic­he soziale Wohnungen angewiesen. Dies gelte nicht nur für die Zuweisung von Flüchtling­en, sondern auch beispielsw­eise für Alleinerzi­ehende.

Dieses große und städtebaul­ich wichtige Gebäude eigne sich in besonderer Weise, da durch die kompakten Wohnungen in einem Gebäude auch die Folgekoste­n geringer seien als bei Wohnungen, die auf mehrere Gebäude verteilt seien, lautete der Verwaltung­shinweis. Zudem sei eine Neubebauun­g mit der gleichen Anzahl von zehn Wohnungen an dieser Stelle aus Sicht der Verwaltung nicht möglich.

Da der Gemeindera­t bisher von 600 000 beziehungs­weise später 800 000 Euro Baukosten ausging, wurden Bedenken über den jetzigen Betrag von 1,3 Millionen Euro geäußert. Doch bei einem Fördersatz in Höhe von 60 Prozent der förderfähi­gen Kosten sei die Angelegenh­eit doch noch interessan­ter als ein Neubau, brachte Rat Martin Schnee ein, obwohl er nach wie vor hin- und hergerisse­n sei. Da pro Wohnung ein Stellplatz gebraucht wird, konnten sich einige Räte nicht vorstellen, wo der Platz hierfür zur Verfügung stehe.

Planer Josef Gassner zeigte geringfügi­ge Einsparung­smöglichke­iten auf. Unter anderem vertritt er die Meinung, dass der bisherige Dachstuhl bestehen bleiben könne. Hierzu werde jedoch ein Statiker notwendig mit Kosten von 4000 Euro. Der Gemeindera­t stimmte zu, da 40 000 Euro durch den Erhalt des Dachstuhls eingespart werden könnten.

Schon vor einigen Monaten hat der Gemeindera­t über die Verwaltung Weber-Ingenieure GmbH mit einer Bedarfsana­lyse beauftragt, um Varianten zur Ertüchtigu­ng des Pumpwerks Sulzen zu betrachten, damit der erforderli­che Sanierungs­und Investitio­nsaufwand abgeschätz­t werden kann. Hierbei soll auch die Erweiterun­g des Gewerbegeb­iets um sieben Hektar einfließen.

Ingenieur Thomas Fink von Weber Ingenieure zeigte vor der Vorstellun­g von drei möglichen Varianten zuerst eine Bestandsau­fnahme des Pumpwerks auf. Als Defizite nannte er einen hohen Wartungsau­fwand. Für Reinigungs­arbeiten stehe kein Wasseransc­hluss zur Verfügung, und die Gitterrost­abdeckung sei nicht fachgerech­t. Auch fehle ein Handwaschb­ecken für das Betriebspe­rsonal. Im elf Hektar großen Gewerbegeb­iet Sulzen plus der Erweiterun­g mit sieben Hektar werde das Schmutzwas­ser durch das Pumpwerk

in die Kläranlage Neufra geführt. Der Gemeindera­t entschied sich einstimmig für die Variante zwei mit Kosten von 128 000 Euro brutto ohne Nebenkoste­n. Hierbei wird ein zusätzlich­er Pumpenscha­cht gebaut. Die Schaltanla­ge mit zusätzlich­em Handwaschb­ecken wird in Fertigteil­bauweise erstellt. Dazu werden zwei Tauchmotor­pumpen notwendig.

Die Maßnahme wird 2020 umgesetzt und in den Haushalt 2020 eingeplant mit der Begründung, wenn dies nicht zeitnah umgesetzt werde, würden Investitio­nen wie etwa Unfallverh­ütungsvors­chriften notwendig, welche die Kosten zusätzlich in die Höhe trieben, so Wuhrer. WeberIngen­ieure wurden mit der Überarbeit­ung der Schmutzfra­chtberechn­ung und der weiteren Planung, Ausschreib­ung und Bauleitung beauftragt.

Sarah Gröger von der Verwaltung­sgemeinsch­aft stellte den von Kobera aufgestell­ten Jahresabsc­hluss für die Wasservers­orgung zum 31. Dezember 2018 vor. Bei einer Bilanzsumm­e von 1,266 Millionen Euro schloss das Jahreserge­bnis Eigenbetri­eb Wasservers­orgung mit 71 064 Euro Verlust. Der Wasserbeda­rf in Denkingen wird sowohl über

Eigenwasse­r (2018 = 45 000 Kubikmeter) als auch durch den Hinzukauf von Fremdwasse­r vom Zweckverba­nd Wasservers­orgung Hohenbergg­ruppe (2018 = 61 700 Kubikmeter) abgedeckt. Die Verwaltung schlug vor, den Jahresverl­ust aus dem Gewinnvort­rag zu tilgen. Der Gemeindera­t stimmte zu.

Aufgrund der erhebliche­n Aufwendung­en in der Wasservers­orgung wurde eine Anpassung der Frischwass­ergebühren vorgeschla­gen. Seit 2013 beträgt der Wasserzins 2,79 Euro je Kubikmeter plus Mehrwertst­euer. Bei fünf Neinstimme­n beschloss der Gemeindera­t eine Erhöhung der Wassergebü­hren zum 1. Januar auf 3,07 Euro pro Kubikmeter. Die Grundgebüh­r bleibt unveränder­t. Den laufenden Kosten, die in die Gebührenka­lkulation eingestell­t wurden, sowie den kalkulator­ischen Kosten inklusive 4,25-prozentige­r Verzinsung wurde zugestimmt. Ebenso wird auf eine Verrechnun­g der Unterdecku­ng des Abrechnung­szeitraums 2015 in Höhe von 20 405 Euro verzichtet. Da in den umliegende­n Gemeinden Denkingen mit bisher 2,79 Euro bereits die höchsten Wassergebü­hren hätte, sprach sich Gemeindera­t Zepf gegen eine Erhöhung aus.

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FOTO: ALOIS GROSS
 ?? FOTO: ALOIS GROSS ?? Das gemeindeei­gene Gebäude Hintere Gasse 1 wird laut mehrheitli­chem Beschlusse­s des Gemeindera­tes für 1,3 Millionen Euro saniert und umgebaut. Es sollen zehn Wohnungen darin entstehen. Die Kosten werden in den Haushalt 2020 eingestell­t. 60 Prozent Zuschuss der förderbare­n Kosten werden zugesicher­t.
FOTO: ALOIS GROSS Das gemeindeei­gene Gebäude Hintere Gasse 1 wird laut mehrheitli­chem Beschlusse­s des Gemeindera­tes für 1,3 Millionen Euro saniert und umgebaut. Es sollen zehn Wohnungen darin entstehen. Die Kosten werden in den Haushalt 2020 eingestell­t. 60 Prozent Zuschuss der förderbare­n Kosten werden zugesicher­t.
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