Eine Herzensangelegenheit
Sigrun Tittelbach setzt sich im Reisebericht „130 Raketen und Schalom“mit Israel auseinander
- Als eine „Herzensangelegenheit“bezeichnet Sigrun Tittelbach Israel. Achtmal bereiste sie das Land bereits, hat 55 Seiten Reisebericht verfasst und drucken lassen. Kommendes Jahr übernimmt die ehemalige Leiterin der Trossinger Hospizgruppe erstmals selbst die Führung einer Reisegruppe.
„130 Raketen und Schalom“lautet der Titel des reflektierenden Reiseberichts, den sie über ihre siebte Reise verfasst hat. Am Abreisetag verbreitete sich damals die Nachricht, aus dem Gazastreifen seien 130 Raketen und Mörsergranaten auf Israel gefeuert worden. Hinter sich hatte sie da auch schon eine Fahrt im 26 Tonnen schweren gepanzerten Bus, vorbei an roten Warnschildern, die im Westjordanland vor der Weiterfahrt warnen, weil der Staat seinen Bürgern in vielen Städten keine Sicherheit garantieren kann. „Ich habe mir einen Moment lang vorgestellt, wie sich das anfühlen würde, wenn ich plötzlich nicht mehr in unseren Nachbarort gehen könnte. Weil dort Leute wohnen, die mich als ihren Feind betrachten“, schreibt Sigrun Tittelbach.
Und doch hatte die Wahl-Trossingern auf ihrer Reise den Eindruck gewonnen, dass der Wille der Menschen, friedlich im Westjordanland zusammenzuleben, bei vielen da sei und die Sehnsucht nach Frieden groß - auf allen Seiten. „Nach dieser Erfahrung war der Wunsch stark, alles niederzuschreiben“, sagt Sigrun Tittelbach. Auch, weil sie die Nachrichten in Deutschland, in denen meist Israel als Aggressor dargestellt werde, nicht als objektiv genug erlebe. Ihren Reisebericht, den sie drucken und bebildern lassen hat, kann jeder, der Interesse hat, bei ihr erhalten.
Dementsprechend wichtig ist ihr auch, als Reiseleiterin im Mai 2020 selbst keine Sightseeing-Tour anzuführen. „Geschichte und Geschichten in Israel“hat sie das zehntägige Programm getauft, an dessen Gestaltung sie selbst maßgeblich beteiligt war. Im Mittelpunkt stehen Begegnungen mit den Menschen dort: mit Bewohnern des Westjordanlands, der Witwe eines Rabbiners oder beim traditionellen Schabbatessen zuhause bei einer jüdischen Familie. „Der viele Raum für Begegnungen ist das, was die Reise von anderen unterscheidet“, sagt Sigrun Tittelbach. „Die Leute sollen Land und Leute kennenlernen.“Und, so hofft sie, „Liebe zu Israel“mitnehmen. Auf der Reise wird sie als Verbindungsglied der Gruppe zum israelischen Reiseleiter vor Ort und zum Reisebüro fungieren.
Ihre eigene Begeisterung für das biblische Land entdeckte sie 1994 bei einer Reise mit ihrer evangelischen Gemeinde aus Chemnitz. Schon ein Jahr später wanderte sie zu Fuß durch die Wüsten Sinai und Negev. Fasziniert habe sie, wie die Wüste begrünt werde. „In einem Forschungszentrum werden Pflanzen untersucht und Bewässerungssysteme entwickelt“, erzählt Sigrun Tittelbach. Die Wüstenerfahrung habe sich bei ihr eingebrannt. „Und auch, vor der Klagemauer zu stehen.“ Augen- und Nasenschmaus sei es, über den bunten jüdischen Markt in Jerusalem zu bummeln. Was Sigrun Tittelbachs Herz für Israel schlagen läasst, sind aber weder Landschaften noch prächtige Basare. Sie sagt: „Ich finde es wichtig, als Christ zu wissen, dass Jesus Jude war - und dass in Israel die Wurzeln des Christentums liegen.“
Der Reisebericht „130 Raketen und Schalom“ist bei Sigrun Tittelbach, Telefon 07425 / 89 37, erhältlich, ebenso weitere Informationen zur Reise vom 3. bis 12. Mai 2020.