So schnell fehlt der Geldbeutel
Ortsseniorenrat organisiert Präventionsveranstaltung: Michael Göbel informiert Betrugsmaschen - und wie Senioren sich schützen können
- Eben kurz in den Supermarkt, und schon fehlt der Geldbeutel: Wie man sich gegen Diebstahl und vor allem Betrug schützen oder dem vorbeugen kann, hat Michael Göbel zahlreichen Zuhörern beim Ortsseniorennachmittag am Montag erläutert.
Insgesamt seien die Zahlen der Straftaten in den letzten Jahren rückläufig geworden, sagte der Referatsleiter Prävention beim Polizeipräsidium Tuttlingen. Wenn in den vergangenen Jahren die Kriminalitätsstatistik im Gemeinderat präsentiert wurde, galt Trossingen stets als eine der sichersten Städte der Region.
Das bedeutet allerdings nicht, dass Diebstahl oder Betrug sich hier nicht erreignen. Betroffen sind vor allem ältere Menschen. Gerade erst hat Irmgard Buchal ihre Kollegen im Ortsseniorenrat von Telefonbetrügern berichtet, auf die sie beinahe reingefallen wäre, und um mehr Aufklärung gebeten.
Nicht nur Frauen, die nicht auf ihre Handtasche aufpassen würden, seien beim Einkaufen leichte Opfer, sagte Göbel und wies auf die Portemonnaies der Männer hin, die sich oft in der hinteren Hosentasche befinden und somit leichte Beute für Diebe seien. Göbel mahnte deshalb zur Aufmerksamkeit beim Einkauf und beschrieb die verschiedenen Methoden, die
Diebe bei ihren Taten anwenden. Der eine oder andere Zuhörer konnte auch aus eigener Erfahrung zustimmen und etwas beitragen.
Wie aktuell das Thema Haustürgeschäfte und Telefonbetrug ist, zeigten auch die gut gefüllten Reihen im Dr.Karl-Hohner-Heim. „Dieses Thema liegt mir sehr am Herzen, da die Zahlen wieder steigen“, sagte Michael Göbel zu Beginn „Manche Dinge gehen in Vergessenheit, wenn man sie nicht oft genug wiederholt.“Die Chancen, Opfer von Betrügern zu werden, sei deutlich höher, als die, ein Gewaltdelikt zu erleiden.
Die Täter würden bei Haustürgeschäften besonders die Gutmütigkeit der Senioren ausnutzen und diese mit einem Ablenkungsmanöver verbinden, um in die Wohnhäuser einzudringen. Er sprach dabei vor allem von Tätern, die an Haustüren klingeln und sich als Handwerker oder Mitarbeiter von Energieversorgern ausgeben. Immer wieder geben sich Betrüger auch als falsche Polizeibeamte aus. Göbel zeigte den Senioren seinen Dienstausweis, um zu verdeutlichen, wie ein echter und wie ein gefälschter Ausweis aussehen.
Göbel empfahl auch, mechanische Sicherungen, Sprechanlage oder den Türspion zu nutzen. Denn steht der Betrüger erstmal in der Wohnung und schließt die Tür hinter sich, kann er Senioren, die nicht mehr fit sind, leicht überwältigen.