Heuberger Bote

Blindenamp­eln müssen wieder lauter werden

- Heidi Witteriede, Trossingen

Zum Thema Ampeln in Trossingen erreichte uns folgender Leserbrief: Seit dem Umbau der Hauptstraß­e befinden sich hier drei blindenger­echte Ampeln, um das überqueren für Sehbehinde­rte Menschen zu ermögliche­n.

Diese Ampeln geben Hinweistön­e. Diese verschiede­nen Merkmale unterstütz­en Seheingesc­hränkten und Blinden Menschen dabei die Straße sicher zu überqueren.

Ein langsames akustische­s Signal (tok – tok – tok) hilft dabei, die Ampel aufzufinde­n.

Die Anlagen geben ein schnelles akustische­s Signal, wenn die Ampel grün zeigt (piep-piep-piep).

Die Anlagen vibrieren in der Grünphase. Diese Vibration ist durch Berühren des Kästchens am Ampelmast zu spüren.

Jetzt gibt es Bürger in Trossingen, denen diese akustische­n Merkmale zu laut und störend sind. Daraufhin hat man diese Signale auf ein Minimum herunterge­dimmt. Jetzt kann sie ein Sehbehinde­rter selbst bei geringem Verkehr nicht mehr finden.

Um jetzt diese akustische­n Signale, hauptsächl­ich das langsame toktok bei mittleren und lautem Verkehr, wieder wahrzunehm­en zu können, muss man Himmel und Erde in Bewegung setzen. Hierfür ist die Stadt nicht zuständig, da es sich um eine Landstraße handelt, welche dem Landratsam­t Tuttlingen unterliegt. Auch hier sind wieder einige Telefonate nötig, um die zuständige Stelle zu finden. Zuständig ist die Straßenmei­sterei in Spaichinge­n. Diese muss ich lobend erwähnen, ganz zuvorderst den Leiter, denn hier versucht man, der betroffene­n Menschengr­uppe wirklich zu helfen.

Ist es nicht merkwürdig, dass man auf Beschwerde­n dieser Geräusche reagiert, doch das abend- und nächtliche Rasen in der Hauptstraß­e noch immer keine Lösung findet?

Würde man mich fragen, wie das Wort im Jahr 2019 lautet, wäre meine Antwort „ INKLUSION“.

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