Heuberger Bote

Berauschen­de Bremer

Heidenheim ist beim 1:4 an der Weser chancenlos

- Von Benjamin Post

- Frank Schmidt, der Inbegriff des Ich-will-Gewinnens, hätte Wasserflas­chen durch die Gegend schmeißen können, was so viele andere nicht so besonnene Trainer gerne mal machen, wenn es überhaupt nicht läuft. Doch nach dem ersten Schock nahm der an der Seitenlini­e stehende Trainer schlichtwe­g erst einmal einen kräftigen Schluck aus der Pulle. Na dann Prost! Dieser Gegner traf seinen 1. FC Heidenheim ziemlich früh.

Und das mit dem Gewinnen ist für den FCH erst einmal beendet, zumindest im DFB-Pokal. Mit 1:4 (1:4) schied der Zweitligis­t in der zweiten Runde beim Erstligist­en Werder Bremen aus. Eine unterirdis­che erste Halbzeit und eine unnachahml­iche Bremer Offensivwu­cht hatten großen Anteil daran.

Pokaltorwa­rt Vitus Eicher (erstmals in dieser Saison anstelle von Kevin Müller) musste bereits nach sechs Minuten das erste Mal hinter sich greifen: Milos Rashica zog nach Zuspiel von Philipp Bargfrede an und zirkelte den Ball ins rechte untere Toreck zum 1:0. Leonardo Bittencour­t erhöhte völlig frei nach Pass von Joshua Sargent (11.). Maximilian Eggestein legte quer, dann nahm Kapitän Davi Klasssen Maß und schraubte auf 3:0 (18.). Verteidige­n kann der FCH eigentlich, doch nicht am Mittwochab­end im Weserstadi­on: Klaassen steckte galant durch, Marco Friedl startete viel zu frei von links hinten los, 4:0 (41.). „Werder hat uns überrollte“, sagte Heidenheim­s Oliver Hüsing, der einst in Bremen ausgebilde­t wurde. Eicher meinte: „So ist das im Sport. Manchmal

kriegst du auf die Fresse, aber du musst wieder aufstehen.“

Noch 2011 überrascht­e der FCH Werder in der ersten Runde (2:1), vom Achtelfina­le war Schmidts 2019er Auswahl acht Jahre später weit entfernt. FCH-Urgestein Marc Schnattere­r traf immerhin nach Handelfmet­er zum 1:4 (45.), der beste Offensivmo­ment der Gäste. Immerhin: Sargent erhöhte per Kopf zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht, da Eicher sich endlich mal auszeichne­n durfte, nachdem er zuvor stets chancenlos war. Bremen dosierte seinen Druck (und verpasste einige weitere Tore), so kam der FCH zumindest immer mal wieder in des Gegners Hälfte und verhindert­e ein Debakel. Werders Tormann Jiri Pavlenka musste sogar einmal per Fußabwehr klären gegen einen Abstauber des Ex-Memmingers Stefan Schimmer (50.).

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FOTO: DPA Eröffnete den Torreigen: Werders Milot Rashica.

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