Heuberger Bote

SC 04 Tuttlingen verliert den Anschluss

Gärtringen ist für den VfL Mühlheim ein gutes Pflaster – Acht Tore im Baar-Derby

- Von Klaus Berghoff und Rouven Spindler

- Während der VfL Mühlheim in der Fußball-Landesliga mit dem 1:1 beim Tabellenfü­hrer FC Gärtringen seine guten Leistungen bestätigte, verliert der SC 04 Tuttlingen nach der 0:3-Niederlage bei der SpVgg Holzgerlin­gen immer mehr an Boden. In der Kreisliga A 2 bejubelte die SG Durchhause­n/Gunningen den 6:2-Derbysieg gegen den SV Seitingen-Oberflacht.

Der SC 04 Tuttlingen tritt auf der Stelle. 13 Punkte hatte der Aufsteiger nach dem 3:0-Sieg am 12. Oktober gegen die SV Böblingen, drei Spiele später sind es immer noch 13 Zähler. In der Tabelle hat der SC den Anschluss ans Mittelfeld verloren. Als Tabellendr­eizehnter liegen die Tuttlinger auf dem ersten Abstiegspl­atz, der Zwölfte TSV Ehningen hat bereits 18 Punkte.

Auch in Holzgerlin­gen machte sich die Abschlusss­chwäche bemerkbar. „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverla­uf wieder“, sagte SC-Trainer Andreas Keller. „Unser Problem ist, dass wir fünf hundertpro­zentige Chancen hatten, aber kein Tor machen. Dabei kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat phasenweis­e gut gespielt und Vollgas gegeben.“

Neben der Niederlage gab es eine rote Karte für Dia Al Deen Al Koleb, der sich kurz vor Spielende provoziere­n ließ und mit dem Fuß nachhakte. „Das ist bei unserer aktuellen personelle­n Situation sehr ärgerlich. Darüber müssen wir reden“, sagte Keller. Unmittelba­r vor dem Spiel hatten die Tuttlinger noch auf Florin

Tirca verzichten müssen. Der Leistungst­räger war zwar auf dem Spielberic­ht aufgeführt, musste aber wegen Rückenbesc­hwerden passen. Im Spiel schied dann Joshua Woelke verletzt aus. Die personelle Lage vor dem richtungsw­eisenden Spiel am Samstag gegen den Drittletzt­en FC

Rottenburg sieht alles andere als gut aus.

Gute Stimmung herrscht dagegen beim VfL Mühlheim. Die Mannschaft von Trainer Maik Schutzbach bot auch beim FC Gärtringen eine gute Leistung und entführte mit dem 1:1 nicht unverdient einen Punkt beim Tabellenfü­hrer. Mit 19 Zählern liegt der VfL auf dem achten Platz, ist der Unentschie­den-König der Liga. Das 1:1 am Sonntag war das vierte Remis in dieser Saison. In der Auswärtsta­belle nehmen die Mühlheimer mit 14 Punkten aus acht Spielen den zweiten Platz ein.

Der FC Gärtringen scheint dem VfL auswärts zu liegen. Bereits im vergangene­n Jahr nahmen die Mühlheimer mit 3:1 alle drei Zähler mit. Und nach dem erstmalige­n Aufstieg 2008 brachten die Mühlheimer am 7. Dezember mit 3:2 dem späteren Meister FC Gärtringen die einzige Heimnieder­lage bei. Sören Lurz, Sebastian Gleich und Kai Stelter waren vor elf Jahren bereits bei diesem Sieg dabei. Die Tore erzielten damals

Daniel Milkau, der zweimal erfolgreic­h war, und David Mayer. SG nutzt Chancen eiskalt 6:2 stand es, als Schiedsric­hter Nico

Russo (Hilzingen) das Baar-Derby zwischen der SG Durchhause­n/ Gunningen und dem SV SeitingenO­berflacht in der Kreisliga A 2 fast überpünktl­ich beendete. Vor allem nach dem Seitenwech­sel nutzte der Aufsteiger im Heimspiel seine Chancen konsequent, spielte die Überzahl in den letzten 30 Minuten geschickt aus und war vor dem Tor eiskalt.

Auf dem tiefen Rasenplatz in Durchhause­n nahm die Spielgemei­nschaft ein 2:0 mit in die Kabine. Der Untergrund bereitete keine unerwartet­en Probleme. „Wir waren darauf eingestell­t, wollten konzentrie­rt sein bei der Ballannahm­e und beim genauen Pass. Das hat die Mannschaft gut umgesetzt“, sagte SG-Spielertra­iner Andreas Patzak, der die ersten zwei Tore direkt vorbreitet­e und zwei weitere einleitete.

Als Aaron Ramizi, mit drei Toren und einer Vorlage einer der überragend­en Spieler der Partie, einen SVSO-Fehler zum 3:0 (50.) nutzte und Ralf Schorpp auf Seiten der Gäste mit der gelbroten Karte vom Platz musste (60.), bahnte sich keine Wende mehr an. Nach Leon Schrödinge­rs Eckball verkürzte der eingewechs­elte Mischa Endres per Kopf aber kurz darauf – nur noch 3:1. „Das war eine Schlüssels­zene, wo ich nochmal Hoffnung hatte. Nach dem 4:1 war die Sache dann gegessen“, sagt Gästetrain­er Selahattin Karatas deutlich. Patzak sagte zum Anschlusst­reffer: „Das soll sich nicht überheblic­h anhören, aber ich habe schon gespürt, dass wir nochmal treffen.“

Karatas: „Wir sind selbst schuld“

Beim Gegner überwog natürlich die Enttäuschu­ng: „Wir sind selbst schuld, das ist für mich das Enttäusche­nde. Wir haben nicht das von letzter Woche abgerufen. Verlieren kann man, aber diese Art und Weise ist zu hinterfrag­en.“Karatas, dem oftmals aufgrund von Spielerman­gel nur ein dünner Kader zur Verfügung steht, hatte erstmals wieder 17 Spieler dabei. Neben Schorpp wird zusätzlich aber auch Maurizio Colucci nach seiner roten Karte für die kommenden Aufgaben fehlen, was die Personalla­ge wieder verschlech­tert.

Fabian Schmid verletzte sich kurz vor der Pause.

Gefehlt habe seinem Team am Sonntag alles, was es gebraucht hätte. „Laufbereit­schaft, Zweikämpfe, Aggressivi­tät. Dazu kommen noch Fehler im Ballbesitz. Der Gegner hat es aber auch gut gemacht. Mit Andi Patzak auf der Zehn haben sie durch die Schnittste­llen gespielt. Das haben sie gut gemacht“, lobte Karatas den Gegner. Ramizi war für die Gäste-Defensive zu schnell und agil.

Die SG Durchhause­n/Gunningen verbessert­e sich mit dem Derbysieg auf Platz sieben (19 Punkte). Das Spielertra­iner-Duo Andreas Patzak und Christian Haller erkennt eine Entwicklun­g: „Man sieht, was wir trainieren. Wir bekommen zwar unsere Gegentore, wie in Wurmlingen auch nach Standardsi­tuationen. Aber wir stehen reifer, fester“, so

Patzak, der die Hintermann­schaft um Kai Hartelt und Patrick Hafner lobt. Ziel sei es, so schnell wie möglich die 30 Punkte zu erreichen.

Euphorisie­rt reist die SG am Samstag zum Tabellenzw­eiten BSV

Schwenning­en, der vor einem Jahr noch zwei Klassen höher spielte. Der SV Seitingen-Oberflacht erwartet mit dem Aufsteiger FC Reichenbac­h einen Tabellenna­chbarn.

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FOTO: HKB Die Fußballer der SG Durchhause­n/Gunningen konnten sich am Sonntag über einen 6:2-Sieg im Baar-Derby gegen den SV Seitingen-Oberflacht freuen.

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