SC 04 Tuttlingen verliert den Anschluss
Gärtringen ist für den VfL Mühlheim ein gutes Pflaster – Acht Tore im Baar-Derby
- Während der VfL Mühlheim in der Fußball-Landesliga mit dem 1:1 beim Tabellenführer FC Gärtringen seine guten Leistungen bestätigte, verliert der SC 04 Tuttlingen nach der 0:3-Niederlage bei der SpVgg Holzgerlingen immer mehr an Boden. In der Kreisliga A 2 bejubelte die SG Durchhausen/Gunningen den 6:2-Derbysieg gegen den SV Seitingen-Oberflacht.
Der SC 04 Tuttlingen tritt auf der Stelle. 13 Punkte hatte der Aufsteiger nach dem 3:0-Sieg am 12. Oktober gegen die SV Böblingen, drei Spiele später sind es immer noch 13 Zähler. In der Tabelle hat der SC den Anschluss ans Mittelfeld verloren. Als Tabellendreizehnter liegen die Tuttlinger auf dem ersten Abstiegsplatz, der Zwölfte TSV Ehningen hat bereits 18 Punkte.
Auch in Holzgerlingen machte sich die Abschlussschwäche bemerkbar. „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wieder“, sagte SC-Trainer Andreas Keller. „Unser Problem ist, dass wir fünf hundertprozentige Chancen hatten, aber kein Tor machen. Dabei kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat phasenweise gut gespielt und Vollgas gegeben.“
Neben der Niederlage gab es eine rote Karte für Dia Al Deen Al Koleb, der sich kurz vor Spielende provozieren ließ und mit dem Fuß nachhakte. „Das ist bei unserer aktuellen personellen Situation sehr ärgerlich. Darüber müssen wir reden“, sagte Keller. Unmittelbar vor dem Spiel hatten die Tuttlinger noch auf Florin
Tirca verzichten müssen. Der Leistungsträger war zwar auf dem Spielbericht aufgeführt, musste aber wegen Rückenbeschwerden passen. Im Spiel schied dann Joshua Woelke verletzt aus. Die personelle Lage vor dem richtungsweisenden Spiel am Samstag gegen den Drittletzten FC
Rottenburg sieht alles andere als gut aus.
Gute Stimmung herrscht dagegen beim VfL Mühlheim. Die Mannschaft von Trainer Maik Schutzbach bot auch beim FC Gärtringen eine gute Leistung und entführte mit dem 1:1 nicht unverdient einen Punkt beim Tabellenführer. Mit 19 Zählern liegt der VfL auf dem achten Platz, ist der Unentschieden-König der Liga. Das 1:1 am Sonntag war das vierte Remis in dieser Saison. In der Auswärtstabelle nehmen die Mühlheimer mit 14 Punkten aus acht Spielen den zweiten Platz ein.
Der FC Gärtringen scheint dem VfL auswärts zu liegen. Bereits im vergangenen Jahr nahmen die Mühlheimer mit 3:1 alle drei Zähler mit. Und nach dem erstmaligen Aufstieg 2008 brachten die Mühlheimer am 7. Dezember mit 3:2 dem späteren Meister FC Gärtringen die einzige Heimniederlage bei. Sören Lurz, Sebastian Gleich und Kai Stelter waren vor elf Jahren bereits bei diesem Sieg dabei. Die Tore erzielten damals
Daniel Milkau, der zweimal erfolgreich war, und David Mayer. SG nutzt Chancen eiskalt 6:2 stand es, als Schiedsrichter Nico
Russo (Hilzingen) das Baar-Derby zwischen der SG Durchhausen/ Gunningen und dem SV SeitingenOberflacht in der Kreisliga A 2 fast überpünktlich beendete. Vor allem nach dem Seitenwechsel nutzte der Aufsteiger im Heimspiel seine Chancen konsequent, spielte die Überzahl in den letzten 30 Minuten geschickt aus und war vor dem Tor eiskalt.
Auf dem tiefen Rasenplatz in Durchhausen nahm die Spielgemeinschaft ein 2:0 mit in die Kabine. Der Untergrund bereitete keine unerwarteten Probleme. „Wir waren darauf eingestellt, wollten konzentriert sein bei der Ballannahme und beim genauen Pass. Das hat die Mannschaft gut umgesetzt“, sagte SG-Spielertrainer Andreas Patzak, der die ersten zwei Tore direkt vorbreitete und zwei weitere einleitete.
Als Aaron Ramizi, mit drei Toren und einer Vorlage einer der überragenden Spieler der Partie, einen SVSO-Fehler zum 3:0 (50.) nutzte und Ralf Schorpp auf Seiten der Gäste mit der gelbroten Karte vom Platz musste (60.), bahnte sich keine Wende mehr an. Nach Leon Schrödingers Eckball verkürzte der eingewechselte Mischa Endres per Kopf aber kurz darauf – nur noch 3:1. „Das war eine Schlüsselszene, wo ich nochmal Hoffnung hatte. Nach dem 4:1 war die Sache dann gegessen“, sagt Gästetrainer Selahattin Karatas deutlich. Patzak sagte zum Anschlusstreffer: „Das soll sich nicht überheblich anhören, aber ich habe schon gespürt, dass wir nochmal treffen.“
Karatas: „Wir sind selbst schuld“
Beim Gegner überwog natürlich die Enttäuschung: „Wir sind selbst schuld, das ist für mich das Enttäuschende. Wir haben nicht das von letzter Woche abgerufen. Verlieren kann man, aber diese Art und Weise ist zu hinterfragen.“Karatas, dem oftmals aufgrund von Spielermangel nur ein dünner Kader zur Verfügung steht, hatte erstmals wieder 17 Spieler dabei. Neben Schorpp wird zusätzlich aber auch Maurizio Colucci nach seiner roten Karte für die kommenden Aufgaben fehlen, was die Personallage wieder verschlechtert.
Fabian Schmid verletzte sich kurz vor der Pause.
Gefehlt habe seinem Team am Sonntag alles, was es gebraucht hätte. „Laufbereitschaft, Zweikämpfe, Aggressivität. Dazu kommen noch Fehler im Ballbesitz. Der Gegner hat es aber auch gut gemacht. Mit Andi Patzak auf der Zehn haben sie durch die Schnittstellen gespielt. Das haben sie gut gemacht“, lobte Karatas den Gegner. Ramizi war für die Gäste-Defensive zu schnell und agil.
Die SG Durchhausen/Gunningen verbesserte sich mit dem Derbysieg auf Platz sieben (19 Punkte). Das Spielertrainer-Duo Andreas Patzak und Christian Haller erkennt eine Entwicklung: „Man sieht, was wir trainieren. Wir bekommen zwar unsere Gegentore, wie in Wurmlingen auch nach Standardsituationen. Aber wir stehen reifer, fester“, so
Patzak, der die Hintermannschaft um Kai Hartelt und Patrick Hafner lobt. Ziel sei es, so schnell wie möglich die 30 Punkte zu erreichen.
Euphorisiert reist die SG am Samstag zum Tabellenzweiten BSV
Schwenningen, der vor einem Jahr noch zwei Klassen höher spielte. Der SV Seitingen-Oberflacht erwartet mit dem Aufsteiger FC Reichenbach einen Tabellennachbarn.