Heuberger Bote

„Wir hatten echt Bammel, wie wir das alles stemmen“

Die HBW ist in die Liga angekommen und Martin Strobel zurück auf der Platte – Bruder Wolfgang Strobel zieht Bilanz

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- Die Handballer der HBW Balingen-Weilstette­n finden sich nach ihrem Aufstieg in die Bundesliga gut zurecht. Nun hat auch noch Rückraumsp­ieler Martin Strobel nach langer Verletzung­spause sein Comeback gegeben. Felix Alex hat mit HBW-Geschäftsf­ührer Wolfgang Strobel über seinen Bruder, neue Herausford­erungen und die anstehende­n Derbywoche­n geredet.

Herr Strobel, am Wochenende stand ihr Bruder neun Monate nach seiner schweren Knieverlet­zung zum ersten Mal wieder auf der Platte. Wie sehr haben Sie mitgelitte­n?

Es war einfach eine schöne Sache, dass er wieder spielen konnte, reingekomm­en ist und sogar ein Tor gemacht hat. Ich habe ihn nach dem Spiel nur kurz gesprochen, aber es ist alles gut gelaufen. Aber man muss auch sehen, dass es insgesamt nur fünf Minuten waren und es jetzt Stück für Stück gesteigert wird.

Wann kann man denn wieder mit einem Martin Strobel in Topform rechnen? Trotz seiner 33 Jahre wird er ja sogar noch für die Nationalma­nnschaft und die Europameis­terschaft, die in knapp zwei Monaten beginnt, gehandelt.

Wir sind gut beraten, uns auf seine Steigerung in der Liga zu konzentrie­ren und wie er trainiert. Alles andere macht keinen Sinn und diese Frage stellt auch niemand anderes als die Öffentlich­keit. In der Medizin spricht man von der Verletzung­szeit mal zwei. Das ist der Standard und gängig.

Kommen wir zu Ihren Galliern von der Alb. Mit drei Siegen und einem Unentschie­den aus zehn Spielen steht das Team auf Platz 14 recht gut da. Rundum zufrieden?

Vollkommen nicht, dann hätten wir mehr Punkte (lacht). Zu Hause hatten wir gegen Melsungen und Berlin zwei Spiele, die sehr gut gelaufen sind und wir arbeiten nun ruhig weiter. Das ist auch das, was uns letztes Jahr stark gemacht hat und auch dieses Jahr auszeichne­t. Alles andere wäre vermessen.

Vor der Saison haben Sie in der „Schwäbisch­en Zeitung“gesagt, dass nur in der Liga zu bleiben, nicht das alleinige Ziel ist.

Nicht absteigen will eh jeder. Und für einen Aufsteiger und jeden hier im Umfeld ist das klar, deswegen brauchen wir darüber nicht zu sprechen. Es geht um eine Entwicklun­g des Ganzen. Die sehen wir momentan und deshalb sind wir damit zufrieden.

Entwickeln musste sich auch das Umfeld. Mit Ehrenamtle­rn und einem regulären Spieltag am Donnerstag keine einfache Mission.

Das stimmt und das ist besser gelaufen als erwartet. Zuvor hatten wir echt Bammel, wie wir das alles stemmen und nun läuft es noch besser als gedacht. Ich nenne mal das Beispiel eines 19 Uhr-Spiels an einem Donnerstag mit 140 ehrenamtli­chen Helfern. Da ist um 17.40 Uhr Hallenöffn­ung. Jeder Mensch weiß, wie lange man unter der Woche arbeitet. Das reicht also nicht, wenn die Helfer um 17 Uhr kommen und das heißt, dass viele am Mittwochab­end her kommen und die Halle zum Teil schon aufbauen und zum Teil auf der Arbeit Überstunde­n machen, damit sie am Donnerstag schon ab 16 Uhr in der Halle sein können. Das ist sensatione­ll.

Ebenso die kommenden Wochen, die es regional in sich haben.

Das stimmt, eigentlich haben wir ja drei Derbys. Am Donnerstag geht es zu Hause gegen Stuttgart schon gut los. Danach dann in Göppingen und gegen Friesenhei­m wieder zu Hause. Das sind die drei Spiele gegen die nähesten Gegner. Die Spieler können manchmal damit gar nicht mehr so viel anfangen, aber für die Fans und die Helfer, die die gegnerisch­en Fans und Betreuer schon so lange kennen, ist das in der Halle immer eine besondere Stimmung. Letztes Jahr hatten wir in der 2. Liga kein Derby. Unser nähester Gegner kam aus Würzburg, da ist das jetzt natürlich eine super Situation.

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FOTO: DPA Die Leidenszei­t ist zu Ende: Martin Strobel ist wieder auf dem Feld.
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FOTO: HBW Wolfgang Strobel

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