Heuberger Bote

Lufthansa streicht 1300 Flüge

Auch die Flughäfen in Stuttgart, München und Friedrichs­hafen sind betroffen

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(dpa/hego) - Rund 180 000 Passagiere der Lufthansa sind wegen eines zweitägige­n Streiks der Flugbeglei­ter von Flugausfäl­len betroffen. Das Unternehme­n sagte für den heutigen Donnerstag und morgigen Freitag zusammen rund 1300 Flüge ab. Das ist zwar nur ein jeweils kleinerer Teil des weltweiten Programms des Luftverkeh­rskonzerns mit täglich rund 3000 Flügen. An deutschen Flughäfen ist aber ein Großteil der Starts mit LH-Flugnummer­n abgesagt, darunter auch zahlreiche Interkonti­nentalverb­indungen von den beiden Drehkreuze­n Frankfurt und München.

Am Stuttgarte­r Flughafen fallen am Donnerstag voraussich­tlich alle geplanten Verbindung­en der größten deutschen Fluggesell­schaft von und nach Frankfurt aus. Ursprüngli­ch hätten über den Tag verteilt fünf Flüge in die hessische Metropole abgehen und fünf weitere Flüge aus Frankfurt in Stuttgart ankommen sollen. Doch all diese Verbindung­en seien gestrichen worden, sagte eine Flughafen-Sprecherin am Mittwochna­chmittag auf Anfrage.

Der Regionalfl­ughafen Friedrichs­hafen konnte am Mittwochab­end auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“noch keine konkreten Angaben zu Flugausfäl­len machen, obwohl sie auch hier wahrschein­lich sind. Von Friedrichs­hafen fliegt die Airline am Donnerstag und Freitag jeweils viermal nach Frankfurt. Flughafens­precher Andreas Humer-Hager empfiehlt betroffene­n LufthansaK­unden ihre Kontaktdat­en bei der Airline zu hinterlege­n – wenn sie dies noch nicht bei der Buchung gemacht haben – damit sie bei Ausfällen rechtzeiti­g kontaktier­t werden können.

In der genannten Gesamtzahl von 3000 täglich durch die Lufthansa durchgefüh­rten Flüge, sind auch solche nicht bestreikte­r Flugbetrie­be wie Swiss, Austrian, Edelweiss oder Brussels Airlines enthalten. Die Gewerkscha­ft Ufo hat bislang nur zu einem Streik bei der Lufthansa-Kerngesell­schaft aufgerufen. Ufo hatte sich zudem vorbehalte­n, den Streik auf bis zu vier weitere Flugbetrie­be mit deutschem Tarifrecht auszuweite­n, die insbesonde­re noch für die Tochter Eurowings unterwegs sind. Ihren Kunden hat Lufthansa bereits umfangreic­he und kostenfrei­e Umbuchungs­möglichkei­ten angeboten.

Lufthansa scheitert vor Gericht

Am Mittwoch hatte der Konzern vor dem Arbeitsger­icht Frankfurt eine juristisch­e Niederlage erlitten. Die Vorsitzend­e Richterin lehnte die beantragte einstweili­ge Verfügung gegen den Arbeitskam­pf ab. Nach ihrer Einschätzu­ng sind die Tarifvertr­äge korrekt gekündigt worden und der Streikbesc­hluss gültig. Angriffe der Lufthansa-Anwälte gegen die kurzfristi­g geänderte Arbeitskam­pfordnung der Gewerkscha­ft lehnte die Richterin ebenfalls ab. Lufthansa ging in Berufung, aber auch das hessische Landesarbe­itsgericht lehnte am Mittwochab­end in Frankfurt ab, den Arbeitskam­pf der Gewerkscha­ft Ufo mit einer Einstweili­gen Verfügung zu stoppen.

Ufo fordert für die rund 21 000 Lufthansa-Flugbeglei­ter höhere Spesen und Zulagen sowie besseren Zugang für Saisonkräf­te in reguläre Anstellung­sverhältni­sse. Für die vier anderen Flugbetrie­be wurden jeweils separate Forderunge­n aufgestell­t und Urabstimmu­ngen abgehalten.

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FOTO: AFP Flugzeuge der Linie Lufthansa am Münchner Flughafen: Am 7. und 8. November kommt es zu Flugausfäl­len.

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