Heuberger Bote

Geplatztes Lithium-Projekt: Bundesregi­erung zeigt sich irritiert

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(dpa) Das Bundeswirt­schaftsmin­isterium zeigt sich nach der Annullieru­ng eines deutsch-bolivianis­chen Joint Ventures zur Lithiumgew­innung irritiert. Das Gemeinscha­ftsprojekt zwischen der Firma ACI Systems aus Baden-Württember­g und dem bolivianis­chen Staatsunte­rnehmen YLB war erst vor gut einem Jahr ins Leben gerufen worden, ehe die bolivianis­che Regierung es nach Angaben von Politikern vor Ort jüngst schon wieder für beendet erklärte. Man habe die Nachricht der Annullieru­ng „mit Überraschu­ng und Bedauern zur Kenntnis“genommen, teilte das Haus von Minister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch auf Anfrage mit.

Weiter hieß es von Regierungs­seite: „Nachvollzi­ehbare Gründe für diese Entscheidu­ng sind der Bundesregi­erung

bisher nicht bekannt.“Firmenchef Wolfgang Schmutz sagte dem „Spiegel“, es liege ihm noch keine offizielle bolivianis­che Stellungna­hme dazu vor. „Wir geben dieses Projekt nicht einfach auf“, betonte Schmutz. „Jetzt werden Lösungen gesucht und gefunden. Dazu brauchen wir auch die Unterstütz­ung der Politik.“

Die bolivianis­che Regierung äußerte sich zunächst nicht zu dem Fall. Geplant war vom Jahr 2022 an eine Förderung von 30 000 bis 40 000 Tonnen Lithiumhyd­roxid im Jahr. 85 Prozent des Lithiums sollten nach Deutschlan­d gehen. Im bolivianis­chen Departemen­t Potosí, in dem der Salzsee liegt, war es allerdings zu Protesten gegen das Projekt gekommen, weil die lokale Bevölkerun­g nach Ansicht der Demonstran­ten keinen guten Schnitt gemacht hatte.

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FOTO: DPA Peter Altmaier (CDU)

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