„Es wird keine Mannschaft durchrauschen“
Weshalb VfB-Trainer Michael Warm bei den Volleyballern noch Luft nach oben sieht
- Die Volleyballer des VfB Friedrichshafen nehmen Fahrt auf. In der Bundesliga haben die Häfler mit vier Siegen in vier Spielen eine makellose Bilanz. Beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt drehte der VfB das Spiel ab dem zweiten Satz. Für den VfB-Trainer Michael Warm ist das zwar noch kein Grund zu jubeln, wohl aber ein Grund zum Optimismus, wie er im Gespräch mit Theresa Gnann erklärt.
Herr Warm, wie wichtig war dieser Sieg zum jetzigen Zeitpunkt?
Ganz wichtig. Den Supercup hab ich schon wieder verdrängt, aber in der Liga haben wir jetzt zwölf Punkte. Und im Pokal sind wir Zweiter. Jetzt kommen viele schwere Spiele auf uns zu. Es wird diese Saison nicht so laufen, dass irgendeine Mannschaft durchrauscht und alles niederknüppelt, sondern da wird es ganz viele Spiele geben mit Überraschungen, mit Außenseitersiegen, weil eben alles sehr eng zusammen ist. Da muss man jede Woche Punkte sammeln. Und jetzt haben wir halt wieder drei Punkte gesammelt, gegen ein wirklich starkes Team.
Wo kommt denn diese Konstanz plötzlich her?
Ich sehe noch nicht diese überragende Konstanz. Ich denke, es ist besser geworden. Wir haben uns gestern und vorgestern schon viel beschäftigt mit unserem Block und waren da heute disziplinierter. Beide Mannschaften sind noch nicht super stabil, aber wir konnten unsere Stärken auch ein bisschen ausbauen. Das war noch nicht das, wo wir hinwollen, aber ein Schritt in die richtige Richtung.
Wie erklären Sie sich diese Aufholjagd? Im ersten Satz hat ja gerade der Block noch nicht funktioniert.
Sie haben am Anfang ein bisschen anders gespielt, als wir das vorbereitet hatten. Das müssen wir zugeben. Aber im Laufe des Spiels haben wir uns dann ganz gut drauf eingestellt.
Je länger das gedauert hat, desto besser sind wir im Block gestanden. Und dann können wir unsere Stärke in der Abwehr einbauen.
Kam dem VfB zugute, dass die Frankfurter eben auch noch nicht so gut eingespielt sind und sie in den entscheidenden Situationen Fehler gemacht haben?
Beide Mannschaften sind relativ neu zusammengestellt und müssen sich jetzt erstmal finden. Taktisch haben wir das heute ein bisschen cleverer gemacht, aber ich bin nach wie vor der Meinung, dass die Frankfurter stark sind. Die werden ganz oben mitspielen.
A propos starkes Team: Der nächste Pokalgegner heißt ausgerechnet Berlin. Hätten Sie sich ein anderes Viertelfinal-Los gewünscht?
Klar, Berlin ist sicherlich nie ein Wunschgegner. Aber immerhin ist es ein Heimspiel. Ich spiele lieber zu Hause gegen Berlin als im Finale in Mannheim. Für das Publikum hier wird das geil.