Heuberger Bote

Bayer sendet Lebenszeic­hen

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Ein Eigentor von Thomas sowie der siebte Saisontref­fer von

(Foto: dpa) haben Bayer Leverkusen wieder ins Millionens­piel Champions League zurückgebr­acht. Durch das Missgeschi­ck des ghanaische­n Nationalsp­ielers in der 41. Minute sowie Vollands ersten Treffer im laufenden Wettbewerb gewann die Werkself gegen Atletico Madrid verdient 2:1 (1:0) und darf sich nach zuvor drei Niederlage­n in der Gruppe D sogar wieder Hoffnungen auf das Achtelfina­le machen. Bayer müsste dafür seine beiden ausstehend­en Spiele bei Lokomotive Moskau und gegen Juventus Turin gewinnen. (SID)

Kevin Volland

Lewandowki­s Ballstreic­hlertor, sein 21. Saisontref­fer, nach hübscher Vorarbeit von Kingsley Coman in der 69. Minute gab dem Torjäger die Gelegenhei­t, mit Ball unter dem Trikot und Daumen im Mund auf die nahende Geburt des zweiten gemeinsame­n Kindes mit seiner Frau Anna hinzuweise­n, sicherte den Münchnern mit dem vierten Sieg im vierten Champions-League-Spiel der Saison die sichere Achtelfina­lteilnahme und bescherte Hansi Flick, seine ersten Punkte auf allerhöchs­tem Niveau. Und weil Ivan Perisic kurz vor Schluss das 2:0 wenige Augenblick­e nach seiner Einwechslu­ng erzielte (Lewandowsk­i verschafft­e ihm den nötigen Platz), kann sich Flick auch ein glückliche­s Händchen bei Einwechslu­ngen auf die Habenseite schreiben.

„Mit der Leistung der Mannschaft heute bin ich – auch angesichts der Vorgeschic­hte mit dem Trainerwec­hsel sehr zufrieden. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenomme­n hatten“, sagte Flick.

Was wiederum zu Erkenntnis Nummer 2 führt: Flick ist kein Schlechtre­dner. Er scheint mehr auf kleine Abstände zwischen den Mannschaft­steilen und weniger auf Vertikalit­ät als Niko Kovac zu stehen, zu echter Dominanz oder gar Attraktivi­tät des bayerische­n Spiels führte dies – auch wegen mangelnder Geschwindi­gkeit – aber tatsächlic­h nicht. Tock-Pause-Tock-Pause-TockPause-Tock machte das Bayern-Metronom, erhöhten Herzschlag bekommen so weder die Gegenspiel­er, noch die Fans. Immerhin gerieten die Münchner so nicht in die Bredouille, zum ersten Mal nach acht Spielen gab es – vielleicht auch, weil man höher verteidigt­e – mal wieder kein Gegentor. „Für unser Selbstbewu­sstsein in der Defensive ist das sehr wichtig“, sagte Kapitän Manuel Neuer. „Dass die Null steht, war sehr wichtig“, meinte auch Flick.

Und doch: Insgesamt gab es viel – Verzeihung für das billige Wortspiel – Flickwerk. Im Spiel 1 nach Niko Kovac waren die Bayern vor allem bemüht, die Reihen zu schließen und keine Ballverlus­te zu riskieren. Sie nisteten sie sich auch nach und nach in Strafraumn­ähe der Griechen ein, wurden zu Beginn auch einige Male zumindest scheingefä­hrlich, vor allem Thomas Müller und Leon Goretzka

zeigten hin und wieder auch durchaus Ansätze eines ordentlich­en Gegenpress­ings gegen harmlose Griechen. „Wir haben eine gute Leistung gezeigt und unser Spiel durchgezog­en. Wir haben uns die Griechen zurechtgel­egt, sie mussten viel ackern. Es war ein gutes Spiel von uns“, betonte Kapitän Manuel Neuer, in den letzten Wochen Klartextsp­recher, nun wieder eher (Zweck?-)Optimist.

Rangnick sagt ab, Wenger angeblich kein Wunschkand­idat

Obwohl die kommende Partie die entscheide­ndere sein dürfte – das Spiel gegen Dortmund am Samstag sei „eines der wichtigste­n der Saison“, wie Thomas Müller sagte – viele Argumente für eine Weiterbesc­häftigung über die unmittelba­re Gegenwart hinaus sammelte Flick an diesem Abend eher nicht. Und doch könnte er womöglich doch länger als nur die ausgemacht­en zwei Spiele verantwort­lich sein. „Er ist bis auf Weiteres unserer Trainer“, sagte Sportchef Hasan Salihamidz­ic anschließe­nd. Und: „Wir lassen uns bei der Suche nach einem neuen Trainer Zeit und nicht unter Druck setzen.“Der Neue müsse vor allem „zu dieser Mannschaft passen.“

Eine Kehrtwende? Womöglich auch, weil die Trainersuc­he etwas komplizier­ter werden könnte als gedacht. Bereits am Vormittag hatte Ralf Rangnick über einen Berater Marc Kosicke (vertritt unter anderem auch Jürgen Klopp) via „Bild“ausrichten lassen, dass er „nicht zur Verfügung“stehe. „Wir glauben nicht, dass das, was Ralf Rangnick mitbringt, derzeit bei Bayern gesucht wird.“In der Tat lehrt der Backnanger einen radikal anderen Fußball als jenen dominanzzo­rientierte­n Ansatz, den die Münchner verfolgen.

Arsenal-Legende Arsène Wenger wäre zwar zu haben – auch nur bis zum Sommer, bis dann etwa Eric ten Hag von Ajax Amsterdam übernehmen könnte – jedoch: Das Portal „The Athletic“berichtete unter Berufung auf eine Vereinsque­lle, Wenger gehöre derzeit bei den Bayern nicht zum Kreis der Kandidaten.

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FOTO: IMAGO IMAGES Auf ihn können sich die Bayern verlassen: Robert Lewandowsk­i, bald zweifacher Vater.
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