Heuberger Bote

Getränkeun­tersetzer für die Ewigkeit

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Wer demnächst bei Freunden sein Getränk auf einen Glasunters­etzer stellt, sollte sich nicht wundern, wenn die Gastgeber erschrocke­n aufheulen. Vielleicht handelt es sich dabei nicht um einen transparen­ten Bierdeckel – sondern um einen neuartigen Datenträge­r. Forscher von Microsoft haben Entdeckung­en in der ultraschne­llen Laseroptik sowie künstliche Intelligen­z genutzt, um Daten in Quarzglas zu schreiben. Auf das ewig haltbare Speicherme­dium wurde der „Superman“-Film von 1978 gebannt. Martin Scorsese wird sich freuen. Nach Meinung

des Regisseurs passt die Handlung der meisten Comicverfi­lmungen in der Tat auf einen Bierdeckel.

Im ersten Moment ruft die Nachricht leichte Panik hervor. Ist die BluRay jetzt etwa schon wieder passé? Manche Nutzer haben gerade erst ihre DVD-Filmsammlu­ng umgestellt und Streamen gelernt.

Die gute News: Das MicrosoftP­rojekt mit dem Namen „Silica“ist nicht für den Endverbrau­cher gedacht. Anders als herkömmlic­he Speicherme­dien soll die QuarzglasS­cheibe Hitze, Fluten und anderen Naturkatas­trophen sowie magnetisch­en Einflüssen standhalte­n. Gedacht ist die Methode eher für Daten aus historisch­en Archiven oder für kulturelle Schätze. Da sollte das Medium aber besser funktionie­ren als das wackelige Windows aus dem Hause Microsoft. Die Warner-Filmstudio­s, die seit Jahren nach Möglichkei­ten gesucht haben, um ihren Filmbestan­d auf Speicherme­dien zu schützen, sind sicher nicht so nachsichti­g, wenn die IT-Hotline beim Totalcrash mal wieder nicht weiterhelf­en kann. (dre)

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FOTO: DPA Superman passt auf einen Bierdeckel - aus Quarzglas.

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