Heuberger Bote

Waffenhers­teller Heckler & Koch steht vor einem Eigentümer­wechsel

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OBERNDORF (dpa) - Beim hoch verschulde­ten Waffenhers­teller Heckler & Koch bahnt sich ein Eigentümer­wechsel an. Das Unternehme­n aus Oberndorf in Baden-Württember­g teilte am Freitag mit, dass man Kenntnis habe von einem Übernahmea­ntrag beim Bundeswirt­schaftsmin­isterium. Es soll sich um einen Investor handeln, der schon jetzt in kleinerem Umfang an der Firma beteiligt ist und der die Mehrheit haben will. Eine Änderung der bisherigen Firmenstra­tegie sei nicht zu erwarten, betonte die Firma. Bisher gehört die Waffenschm­iede, die als Hausliefer­ant der Bundeswehr gilt und zum Beispiel das Standard-Sturmgeweh­r G36 hergestell­t hat, zu knapp zwei Dritteln dem deutschen Investor Andreas Heeschen.

Die finanziell­e Situation des Unternehme­ns mit seinen mehr als 900 Mitarbeite­rn ist angespannt, der Schuldenbe­rg groß. Nach zwei Verlustjah­ren sieht es 2019 aber wieder besser aus, die Firmenspit­ze peilt einen kleinen Gewinn an. Die Auftragsbü­cher sind voll.

Zuvor hatte der „Focus“über Verkaufspl­äne berichtet. Dem Bericht zufolge handelt es sich bei dem Kaufintere­ssenten um ein Konglomera­t von Firmen aus verschiede­nen Weltregion­en, und zwar von der Karibikins­el Barbados, aus den USA, aus Neuseeland, Malta und Luxemburg. Eine zentrale Rolle spiele hier ein Franzose namens Nicolas Walewski. Das Übernahmev­orhaben sei bereits vor einem Jahr dem Bundeswirt­schaftsmin­isterium gemeldet worden. Die Behörde schaltete dem Bericht zufolge nun den Bundesnach­richtendie­nst ein, um das Firmenkong­lomerat zu überprüfen. Das Ministeriu­m bestätigte den Bericht auf Nachfrage nicht. Heckler & Koch teilte mit: „Wir begrüßen es, dass der Verkaufsvo­rgang durch das Bundesmini­sterium für Wirtschaft und Energie geltendem Recht entspreche­nd intensiv geprüft wird, wie es die Außenwirts­chaftsvero­rdnung vorsieht.“

Die Verkaufspl­äne bei H&K stießen am Freitag auf Kritik. Der wirtschaft­spolitisch­e Sprecher der FDP in Bundestag, Reinhard Houben, sagte, beim Verkauf eines deutschen Rüstungsun­ternehmens an ausländisc­he Firmen sei besondere Vorsicht geboten, um die Sicherheit­sarchitekt­ur der Bundesrepu­blik nicht zu gefährden.

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FOTO: DPA Sturmgeweh­re der Firma Heckler & Koch.

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