Heuberger Bote

Erfolgreic­h verstolper­t

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„Ghost – Nachricht von Sam“war einer der Filme, an den schon zu Drehbeginn kaum einer geglaubt hat – und der an den Kinokassen dennoch der erfolgreic­hste Film des Jahres 1990 wurde. Zunächst wollte keiner das Drehbuch von Bruce Joel Rubin umsetzen. Erst

Jerry Zucker („Die nackte Kanone“) war bereit, die Regie zu übernehmen. Als ebenso schwierig erwies sich die Besetzung der männlichen Hauptrolle. Hollywoods damalige Stars Tom Cruise und Michael J. Fox wollten ebenso wenig einen Toten spielen wie Demi Moores damaliger Ehemann Bruce Willis. Der drehte lieber „Stirb langsam 2“. So kam die als B-Variante gehandelte Besetzung mit Patrick Swayze zustande, dem Tänzer, der sich nach „Dirty Dancing“von seinem Softie-Image lösen wollte. Demi Moore war von Anfang an gesetzt, erschien aber zum Ärger aller am ersten Drehtag mit neuer Kurzhaarfr­isur. Dazu kam ein für Hollywood lausiges Budget von 22 Millionen Dollar. Doch die Mischung aus Romanze, Fantasy und Thriller kam beim Publikum sensatione­ll gut an. Alle Frauen wollten eine Frisur wie Demi Moore, die Töpferkurs­e bei den Volkshochs­chulen waren ausgebucht. Denn die Szene an der Töpfersche­ibe, bei der Swayze Demi Moore umfasst, zählt zum erotischst­en, was damals im Kino zu sehen war – und war so nie geplant. So stolperte der Film eher zufällig zu fünf Oscar-Nominierun­gen. Whoopi Goldberg bekam einen als beste Nebendarst­ellerin, Rubin für das beste Drehbuch. Den Oscar für den besten Film musste „Ghost“allerdings Kevin Costners „Der mit dem Wolf tanzt“überlassen. (kawa)

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FOTO: PARAMOUNT Sie waren das LeinwandTr­aumpaar zu Beginn der 90er-Jahre: Demi Moore und Patrick Swayze in der Töpferszen­e.

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