Heuberger Bote

Kein Interesse mitzugesta­lten

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Zur geringen Beteiligun­g bei der OBWahl hat uns folgender Leserbrief erreicht: Auch mich hat die geringe Beteiligun­g bei der Bürgermeis­terwahl betroffen gemacht. Es ist allerdings vollkommen spekulativ über die Motive der Wahlenthal­tung zu urteilen. Denjenigen, die zufrieden mit der Arbeit von Herrn Beck sind und aufgrund des Fehlens eines Gegenkandi­daten zu Hause geblieben sind, kann ich nur sagen, dass die Wahl kein Selbstläuf­er ist, es muss immer die Mehrheit der abgegebene­n Stimmen erreicht werden.

Zudem halte ich es für fragwürdig, seine Zufriedenh­eit damit auszudrück­en, Herrn Beck nicht zu wählen. Denjenigen, die unzufriede­n mit seiner Arbeit sind und beklagen, die Parteien oder die Gemeindera­tsfraktion­en hätten keinen Gegenkandi­daten aufgestell­t und dies erinnere an Wahlen in der DDR, sei gesagt, dass jeder Bürger in Tuttlingen die Möglichkei­t hatte, einen Kandidaten zu suchen oder selbst zu kandidiere­n.

Ein ernstzuneh­mender Herausford­erer möchte aber auch eine reelle Chance haben zu gewinnen. Er wird nicht antreten, um ein paar Unzufriede­nen vor Ort einen Gefallen zu tun. Oder wollen wir Spaßkandid­aturen wie die von Fridi Miller? Spontankan­didaturen via Facebook sind albern. Wer nicht einmal niederschw­ellige Möglichkei­ten der Partizipat­ion, also Wahlen, nutzt, hat wohl kein Interesse, selbst mitzugesta­lten. Und die Unkenntnis über das Wahlsystem der DDR ist blamabel und relativier­t den Unrechtsst­aat DDR. Fazit: Wer nicht wählt, wird als Motzer von mir nicht ernst genommen. Christine Treublut, Tuttlingen

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