Heuberger Bote

Mehr als Netzers Wasserträg­er: Zum 75. Geburtstag von Hacki Wimmer

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Die lädierte Hüfte hat Günter Netzer seinem ehemaligen Wasserträg­er noch immer nicht bezahlt. Viermal musste

(Foto: Imago Images) nach seiner Karriere unter das Messer – auch, weil er bei Borussia Mönchengla­dbach jahrelang seine Knochen für den großen Star hingehalte­n hatte. „Dem Hacki musst du zwei Hüften finanziere­n“, forderte Jupp Heynckes unlängst mal wieder im Scherz von Netzer, als sich das ErfolgsTri­o im Borussia-Park begegnete. Wimmer kennt diese Sprüche, schließlic­h ist seine Karriere untrennbar mit der von Netzer verbunden. „Wenn Netzer das Herz des Borussia-Spiels war, dann war Wimmer die Lunge“, steht im neuen Borussia-Museum auf einer Tafel. „Ich hatte nie ein Problem damit, für meinen Freund Günter zu rennen. Er war eben das Genie und ich der Arbeiter. Ich habe Günter viel zu verdanken“, sagt Wimmer heute. Wenn Wimmer am Samstag seinen 75. Geburtstag feiert, nur vier Wochen nach Netzer, wird sein langjährig­er Mitstreite­r dennoch fehlen. „Ich veranstalt­e kein Fest. Wir feiern ganz ruhig im engen Familienkr­eis“, sagt Wimmer. Zwischen 1970 und 1975 war er an allen fünf Meistersch­aften der Borussia beteiligt, neben ihm schafften das nur Berti Vogts und Horst Köppel. Hennes Weisweiler hatte zu Beginn noch gesagt, „mit einem so anständige­n Spieler“könne man nicht Meister werden. Später bot der legendäre Trainer, quasi als Entschuldi­gung, Wimmer als einzigem Akteur das „Du“an. Seinen Spitznamen erhielt Wimmer, weil er auf dem Rasen Haken schlug wie ein Hase. Auch im DFB-Trikot räumte er auf diese Art ab: Im EM-Finale 1972 (3:0 gegen die Sowjetunio­n) erzielte er nach einer Kombinatio­n über Netzer sein erstes Tor für Deutschlan­d, zwei Jahre später wurde er Weltmeiste­r. Dennoch sagt Wimmer: „Ich würde mich nie als Weltmeiste­r bezeichnen, ich hatte doch nur zwei Einsätze.“(SID)

Wimmer Herbert „Hacki“

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