Der Weg zum Mauerfall
● ● 13. März: Hunderte Menschen skandieren nach dem Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche „Wir wollen raus! Wir wollen raus!“. Es kommt zu Verhaftungen. ● 28. April: Minister Erich Mielke hebt den Schießbefehl auf. ● 2. Mai: Ungarische Grenzsoldaten beginnen mit dem Abbau des Stacheldrahtzaunes zu Österreich. ● 4. Juni: Die chinesische Armee schlägt die Demokratiebewegung in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens blutig nieder. Die DDR-Volkskammer rechtfertigt das Vorgehen. Die Angst vor Gewalt in der DDR nimmt zu. 5. August: Erstmals nimmt die ● DDR-Regierung zu den Botschaftsflüchtlingen Stellung und bestätigt, dass sie ein Fluchtproblem hat. 8. August: In diplomatischen ● Vertretungen der BRD im Ostblock halten sich Bürger auf, die ihre Ausreise erzwingen wollen. Die Ständige Vertretung in Ost-Berlin wird wegen Überfüllung geschlossen. 19. August: Das „Ungarische Demokratische ● Forum“und weitere Oppositionsgruppen laden zu einem „paneuropäischen Picknick“an die ungarisch-österreichische Grenze bei Sopron ein. Dabei kommt es zur symbolischen Öffnung eines Grenztores. Es gelangen fast 500 DDRBürger nach Österreich. 22. August: Die westdeutsche ● Botschaft in Prag wird geschlossen. In ihr halten sich rund 140 Fluchtwillige auf.
4. September: Auftakt der Montagsdemos: ● Rund 1000 Menschen versammeln sich in Leipzig und fordern mehr Rechte. Die Sicherheitskräfte reagieren mit Gewalt.
11. September: Ungarn öffnet die ● Grenze zu Österreich für DDRBürger. Zehntausende reisen über Österreich in die BRD aus.
18. September: Hunderte demonstrieren ● in Leipzig.
19. September: Die Synode des ● Evangelischen Kirchenbundes verabschiedet in Eisenach einen Beschluss, in dem sie eine pluralistische Medienpolitik, demokratische Parteienvielfalt, Reisefreiheit, wirtschaftliche Reformen und Demonstrationsfreiheit einfordert.
30. September: Außenminister ● Hans-Dietrich Genscher verkündet in Prag die Ausreiseerlaubnis für etwa 6000 Flüchtlinge.
1. Oktober: Erste Sonderzüge aus ● Warschau und Prag mit DDR-Flüchtlingen durchqueren die DDR.
3. Oktober: Die DDR schließt ● faktisch ihre Grenzen, indem sie den visafreien Reiseverkehr in die CSSR aussetzt. Auf Druck der Bevölkerung wird er am 1. November wieder aufgenommen.
9. Oktober: An der Montagsdemonstration ● in Leipzig nehmen knapp 75.000 Menschen teil. Die SED-Führung schreckt vor dem Einsatz militärischer Gewalt zurück.
16. Oktober: Über 100 000 Demonstranten ● fordern in Leipzig freie Wahlen sowie Reise-, Presse- und Meinungsfreiheit.
4. November: In Ost-Berlin demonstrieren ● bis zu 500 000 Menschen für Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit.
7. November: Der DDR-Ministerrat ● unter seinem Vorsitzenden Willi Stoph tritt geschlossen zurück. Einen Tag später folgt auch das SED-Politbüro diesem Schritt.
9. November: Günter Schabowski, ● Sekretär des Zentralkomitees der SED für das Informationswesen, verkündet die Reisefreiheit. Dies führt zur Öffnung der Mauer.