Heuberger Bote

Cyberkrimi­nalität steigt weiter an

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WIESBADEN (dpa) - Die Cyberkrimi­nalität nimmt zu. Wie das Bundeskrim­inalamt (BKA) am Montag mitteilte, stieg die Zahl der Fälle 2018 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Prozent auf rund 87 100. Zur Cyberkrimi­nalität zählen etwa Computerbe­trug und Hacker-Attacken auf Unternehme­n. Die steigende Zahl digitaler Geräte biete laut BKA „immer neue potenziell­e Ziele“. Von April 2020 an wird die Cyberkrimi­nalität beim BKA in einer eigenen Abteilung bekämpft.

(dpa) - Mit der wachsenden Digitalisi­erung nimmt in Deutschlan­d die Cyberkrimi­nalität zu. Die Zahl der Straftaten kletterte 2018 im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Prozent auf rund 87 100, wie das Bundeskrim­inalamt (BKA) am Montag in Wiesbaden mitteilte. Drei Viertel aller Fälle waren Computerbe­trug, daneben ging es unter anderem um Hacker-Attacken auf Unternehme­n und Datendiebs­tahl. „Die steigende Zahl digitaler Geräte bietet Cyberkrimi­nellen immer neue potenziell­e Ziele“, teilte das BKA mit. Die Sicherheit­sexperten gehen für die kommenden Jahre von weiter steigenden Fallzahlen aus. Die Aufklärung­squote lag 2018 bei 38,9 Prozent (2017: 40,3).

Vizepräsid­ent Peter Henzler kündigte für das BKA eine eigenständ­ige neue Abteilung an, in der Cyberkrimi­nalität vom April 2020 mit gebündelte­n Kapazitäte­n bekämpft werden soll. „Cybercrime ist ein Massenphän­omen, das nicht nur Privatpers­onen, sondern auch die Wirtschaft immer stärker trifft“, sagte Henzler. Nach BKA-Einschätzu­ng sind deutsche Unternehme­n wegen ihrer vergleichs­weise hohen technologi­schen Expertise ein interessan­tes Ziel für Cyberspion­age.

Wie auch bei anderen Formen der Cyberkrimi­nalität gehen die Experten von einer sehr hohen Dunkelziff­er aus, da Angriffe entweder nicht erkannt oder aus Scham oder Angst vor Rufschädig­ung nicht angezeigt werden.

Auch sogenannte kritische Infrastruk­turen werden immer wieder Ziel von Cyberkrimi­nellen. Dazu zählen alle Einrichtun­gen, deren Ausfall erhebliche Folgen etwa für die Sicherheit oder die Versorgung der Menschen hätte.

Als Beispiel nannte Henzler den Fall eines örtlichen Stromverso­rgers, dessen Steuerungs­software angegriffe­n worden sei. Auch die Bahn sei schon zum Ziel von Attacken geworden, beispielsw­eise als im Mai 2017 Anzeigetaf­eln und Ticketauto­maten ausfielen.

Wie groß der finanziell­e Gesamtscha­den der Cyberkrimi­nalität ist das lässt sich nach BKA-Angaben auf Basis der polizeilic­hen Kriminalst­atistik nicht beziffern. Allerdings habe allein Computerbe­trug 2018 einen Schaden von 60,7 Millionen Euro verursacht (2017: 71,4 Millionen Euro).

Der Digitalver­band Bitkom hatte vor wenigen Tagen eine Studie veröffentl­icht, wonach analoge und digitale kriminelle Attacken die Unternehme­n in Deutschlan­d nach eigener Einschätzu­ng jährlich 102,9 Milliarden Euro kosten. Dazu zählten Sabotage, Datendiebs­tahl oder Spionage. Der Schaden sei fast doppelt so hoch wie noch vor zwei Jahren.

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