Heuberger Bote

„Ich möchte eine solide Finanzieru­ng der Grundrente“

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Herr Strobl, die Grundrente bleibt in Ihrer Partei umstritten. Junge Union und Wirtschaft­sflügel sind unzufriede­n. Wird das ein Thema für den Parteitag in Leipzig?

Freilich kann jedes wichtige Thema auf dem Parteitag diskutiert werden. Wir müssen schon darauf achten, dass wir Sozialleis­tungen nicht immer weiter und weiter ausweiten und dann zu wenig für die Zukunftsvo­rsorge, für Investitio­nen in Innovation­en und eine funktionie­rende Wirtschaft übrig haben. Deshalb war es gut, dass wir vorige Woche noch einmal gewaltigen Druck gemacht haben. Was jetzt auf dem Tisch ist, ist nachgebess­ert und eher akzeptabel. Die Frage einer seriösen Finanzieru­ng freilich ist offen. Ich bin sicher, der Haushaltsg­esetzgeber, insbesonde­re die Kolleginne­n und Kollegen der CDU/CSU-Bundestags­fraktion, werden ab heute ein scharfes Auge darauf haben.

Haben Sie den Verdacht, dass die Finanztran­saktionsst­euer, die einen Beitrag leisten soll, nicht so schnell kommt?

Das ist ein europäisch­es Regelwerk – und was die rasche Umsetzung solcher europäisch­en Projekte angeht, haben wir ja Erfahrungs­werte aus der Vergangenh­eit. Ich warne vor dem Prinzip Hoffnung, wenn es um die Finanzieru­ng von 1000 Millionen Euro geht – jährlich! Ich möchte keine Schönwette­rfinanzier­ung für die Grundrente; die Rente muss gerade im Interesse der Rentnerinn­en und Rentner solide finanziert sein.

Denken Sie, dass mit der Grundrente der Fortbestan­d der Koalition gesichert ist?

Das Ergebnis stabilisie­rt die Koalition und auch handelnde Personen. Allerdings muss ich sagen, der Bundesfina­nzminister weist seit Monaten darauf hin, dass die fetten Jahre vorbei seien. Davon habe ich in der Diskussion um die Grundrente in den letzten Wochen bei der SPD wenig gemerkt.

War es für Sie in der Union am Ende ein „Augen zu und durch“?

Nein, wir haben ja sehr genau hingeschau­t! Am Sonntag vor einer Woche haben wir mehrere Stunden beraten, bis dahin lief das Ganze vonseiten der SPD ja nach dem Motto: „Darf‘s auch ein bisschen mehr sein?“Hier wurde nun nachgearbe­itet und präzisiert. Deshalb war es gut, dass einige – auch ich – sich quer im Stall aufgestell­t hatten.

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