Kooperation bei 5G
Telekom, Telefónica und Vodafone wollen 6000 neue Mobilfunkstandorte aufbauen und Funklöcher schließen
(dpa) - Allianz gegen „weiße Flecken“beim Mobilfunk: Die Mobilfunkbetreiber Deutsche Telekom, Telefónica Deutschland und Vodafone wollen ihre Kräfte bündeln, um Funklöcher schnellstmöglich zu schließen. Die Unternehmen wollen bis zu 6000 neue Mobilfunkstandorte koordiniert aufbauen und nutzen, teilten sie am Montag mit.
Die Firmen unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung. Ziel sei eine „bestmögliche mobile Breitbandversorgung“für die Kunden in ganz Deutschland, insbesondere auf dem Land und entlang der Verkehrswege auf Straßen, Schienen und Flüssen. Deren Versorgung war den Betreibern im Zuge der 5G-Frequenzauktion auferlegt worden.
Die angestrebte Zusammenarbeit soll den Betreibern zufolge dazu dienen, auf „wirtschaftlich tragbarem Weg“weitgehend Funklöcher in wenig besiedelten Regionen und entlang von Verkehrswegen zu schließen. Mit einem gemeinsamen Aufbau zusätzlicher Funkmasten und -türme sowie deren technischer Versorgung und Nutzung sollen „signifikant“Zeit und Kosten gespart werden.
Netzbetreiber hatten im Sommer insgesamt rund 6,5 Milliarden Euro für die Frequenzen für den superschnellen neuen Mobilfunkstandard 5G bezahlt. Sie hatten danach kritisiert, es stehe nun zu wenig Geld für den Ausbau zur Verfügung. Bereits vor der Auktion hatten die Betreiber zudem gegen Auflagen geklagt. Geplant ist, dass die Firmen eine gleiche Anzahl neuer Standorte errichten, die dann von den Kooperationspartnern nach Bedarf zu gleichen Bedingungen genutzt und mit eigenen Antennen und Netztechnologie ausgerüstet werden können. Spätestens im Frühjahr 2020 sollen laut Erklärung die weiteren Details der Kooperation vertraglich festgelegt werden.
Telekom-Deutschlandchef Dirk Wössner nannte die Zusammenarbeit einen „Meilenstein“für den Netzausbau in Deutschland. Weiter hieß es, der Netzbetreiber 1&1 Drillisch sei eingeladen, sich an dem „kooperativen Netzausbau“zu beteiligen.