Der Stabswechsel ist endgültig abgeschlossen
Einwohnerversammlung in Schura: Wolfgang Schoch würdigt Dieter Kohler - Fragerunde fällt kurz aus
- Zahlreich erschienen sind die Schuremer am Freitagabend zur Einwohnerversammlung im evangelischen Gemeindehaus. Wolfgang Schoch hatte seinen ersten großen öffentlichen Auftritt als neuer Ortsvorsteher. Ganz neue Klänge schlug er mit der Schelle des früheren Dorfpolizisten Jakob Irion an.
Die hatte er beim Durchgang im Rathaus gefunden und nutzte sie bei der Versammlung, um sich Gehör zu verschaffen. Gleich geblieben ist der Ablauf der Traditionsveranstaltung: Der berühmte Eintopf des „Bären“, Berichte aus Kindergarten, Kellenbachschule, Feuerwehr und Forst, der Bericht des Ortsvorstehers über die Ereignisse im laufenden Jahr und Finanzen des Teilorts und Beschwerden über den Verkehr. Nachdem der Ortschaftsrat in seiner Sitzung wenige Tage zuvor allerdings beschlossen hatte, einen Blitzer in der Espachstraße zu beantragen, blieb es bei einer Verkehrsbeschwerde (am Straßenrand parkende Wohnmobile, die die Sicht auf den Gehweg nehmen). Stattdessen gab es sogar Lob von einem Anwohner der Espachstraße für Dieter Kohlers Vermittlung zwischen Anwohnern und Landwirten, die inzwischen nur noch selten mit ihren Maschinen spätabends durch die Straße fahren.
Zwar wurde Dieter Kohler bereits Ende Oktober als Ortsvorsteher verabschiedet, bei der Einwohnerversammlung war er aber trotzdem noch sehr präsent: Er übernahm nicht nur die Prämierung des Blumenschmuckwettbewerbs (wir haben berichtet), sondern wurde auch selbst gewürdigt: Als Geschenk der Ortschaft Schura überreichte Schoch dem überraschten „Alt-Ortsvorsteher“ein Luftbild von Schura. „Aufrichtig, ehrlich und gewissenhaft“habe Kohler sein Amt ausgeübt, betonte Schoch, und auch Bürgermeister Clemens Maier sagte: „Sie verlieren einen wirklich hervorragenden Ortsvorsteher.“Dass Kohlers Fußstapfen nach 25 Jahren groß für Schoch wären, darum mache er sich keine Sorgen: „Sie, Herr Schoch, machen Ihre eigenen Schritte.“Dass für Schura mit der Ära Dieter Kohler auch die Zeit der Ortsoberhäupter aus der Familie Kohler endet, kommentierte Revierförster Klaus Butschle später so: „Forstlich gesehen würde man sagen: Schura ist von Monokultur auf Mischwald umgestiegen.“
Als langjähriges Mitglied im Gemeindeund Ortschaftrat musste sich Schoch in die Finanzen nicht erst mühsam einarbeiten. Einen kurzen Überblick präsentierte er den Einwohnern. Schura hat dieses Jahr unter anderem 14 600 Euro für Ausstattung in der Kellenbachschule investiert, zudem waren 35 000 Euro für die Sanierung des Radwegs Richtung Gunningen und 100 000 Euro für den Abbruch des alten Feuerwehrmagazins eingeplant. „Beide Maßnahmen werden 2020 verwirklicht“, sagte Schoch. Für das kommende Jahr seien außerdem 120 000 Euro für die Erschließung des Baarwegs eingeplant sowie 55 000 Euro für die EDV-Ausstattung der Kellenbachschule.
Diese wünsche sich ein Medienzentrum mit Beamer, Laptop und Dokumentenkamera, sagte Ulrike Messner, die die Kellenbachschule seit diesem Schuljahr kommissarisch leitet. Derzeit besuchen 199 Kinder die Klassen, darunter auch Trossinger. „Bei den Erstklässlern sind wir knapp an der Dreizügigkeit vorbeigeschrammt“, so Messner. „Die Zahlen steigen kontinuierlich.“Sorge bereite der Schule die Lehrerversorgung und die Frage, ob die Busfahrkarten für die Schüler im Winter weiterhin kostenlos bleiben.
Gut ausgelastet ist auch Schuras Kindergarten: Mit 60 belegten Plätzen startete die Einrichtung nach der Sommerpause, berichtete Leiterin Viola Ittig, bis Juli 2020 werde der Kindergarten voll belegt sein.