Heuberger Bote

Folgt Numberger auch beim Zweckverba­nd auf Hengstler?

Nach Ausscheide­n von Geisingens Ex-Bürgermeis­ter muss beim Zweckverba­nd Wasservers­orgung ein neuer Vorsitzend­er gewählt werden

- Von Linda Seiss

(lise) - Wer wird der neue Vorsitzend­e des Zweckverba­nds Wasservers­orgung Unteres Aitrachtal? Diese Frage stellt sich den Mitglieder­n bei ihrer kommenden Verbandsve­rsammlung. Denn: Geisingens ehemaliger Bürgermeis­ter Walter Hengstler, der den Vorsitz bisher inne hatte, schied zum 31. August dieses Jahres aus seinem Amt aus.

Geht es nach Immendinge­ns Bürgermeis­ter Markus Hugger, dann soll sein Bürgermeis­ter-Kollege aus Geisingen, Martin Numberger, den Posten als Verbandsvo­rsitzender übernehmen. „Meine Vision ist, dass er den Vorsitzend­en macht, und ich die Position als Stellvertr­eter behalte“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

Da Immendinge­n und Geisingen die beiden größten Verbandsmi­tglieder sind, sei es historisch so gewachsen, dass der Vorsitz in eine der beiden Kommunen geht. Aufgrund der laufenden Großprojek­te sei es auch sinnvoll, wenn der Verbandsvo­rsitz nicht wechselt, erklärt Hugger, der wiederum den Vorsitz des Gemeindeve­rwaltungsv­erbands Immendinge­n-Geisingen hat.

Auch Joachim Löffler, Bürgermeis­ter von Emmingen-Liptingen, geht davon aus, dass der neue Vorsitzend­e aus Immendinge­n oder Geisingen sein wird. Denn bisher sei es so gewesen, dass einer der beiden größten Wasserabne­hmer – also Immendinge­n oder Geisingen – den Vorsitz hat. „Wir sind ein kleiner Wasserabne­hmer, ich werde meinen Hut nicht in den Ring werfen“, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung.

Und was sagt der heiß gehandelte Kandidat aus dem Geisinger Rathaus? „Das ist keine große Sache. Ich werde meinen Hut in den Ring werfen“, schildert Martin Numberger im Gespräch mit unserer Zeitung. Da man sich in der Vergangenh­eit auf den Konsens geeinigt hat, dass einer der beiden großen Kommunen dieses Amt bekleide, seien auch die Verwaltung­en entspreche­nd aufgestell­t. Es ist also zu erwarten, dass Numberger in der Sitzung am Donnerstag, 14. November, als Vorsitzend­er des Zweckverba­nds Wasservers­orgung Unteres Aitrachtal gewählt wird.

-● Die Fenster sind zersprunge­n, Teile des Dachs eingestürz­t und die Wände schwarz vom Ruß: Ein Gebäude an der Bachzimmer­er Straße ist in der Nacht von Freitag auf Samstag einem Vollbrand zum Opfer gefallen (wir haben berichtet). 70 Feuerwehrl­eute aus Immendinge­n und seinen Ortsteilen sowie aus Geisingen, Tuttlingen und Trossingen haben das Feuer bekämpft. Der Brandort ist mittlerwei­le von der Polizei „beschlagna­hmt“.

Es war am frühen Samstagmor­gen, als gegen 3.20 Uhr die Immendinge­r Feuerwehr in die Bachzimmer­er Straße gerufen wurde. Feuerwehre­n aus dem Kreis rückten mit 70 Leuten an, um den Brand in der Halle, in der mehrere metallvera­rbeitende Maschinen standen, zu löschen. Doch wie sich im Verlauf des Wochenende­s zeigte, war das nicht der letzte Einsatz der Feuerwehr an diesem Ort.

Am Samstag gegen 23 Uhr prüfte Abteilungs­kommandant Winfried Heitzmann die Lage, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt. Es sei alles in Ordnung gewesen. Auch der Besitzer des Gebäudes sei vor Ort gewesen, schildert Heitzmann. In der Nacht auf Sonntag hätten sich dann ein paar weitere Dachplatte­n gelöst, so der Abteilungs­kommandant. Vermutlich durch die einströmen­de Luft haben sich dann an zwei Stellen Brandneste­r gebildet, die gelöscht werden mussten, sagt er. Um 9.30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, 14 Kameraden der Immendinge­r Wehr rückten aus. Bis etwa 13 Uhr dauerten die Löscharbei­ten am zweiten Tag an.

Es habe mit viel Wasser nachgelösc­ht werden müssen, erklärt Heitzmann. Da die Halle einsturzge­fährdet sei, sei dies nicht einfach gewesen. Im

Inneren befanden sich Kartonagen und Verpackung­smaterial, das „mühsam“nach draußen gebracht werden musste. Das Gefährlich­e an solchen Eisenträge­rkonstrukt­ionen sei es, dass sich das Material ab 500 Grad ausdehnt beziehungs­weise durchbiegt und nach dem Abkühlen teils nicht mehr richtig aufliegt. Und dann brechen plötzlich Teile des Dachs zusammen, beschreibt Heitzmann. „Am Sonntagabe­nd sah dann alles gut aus“, berichtet der Abteilungs­kommandant am Montag. „Für uns müsste es also abgeschlos­sen sein.“

Nachdem der Brand gelöscht ist, kann die Polizei mit der Brandursac­henermittl­ung starten. „Im Laufe der Woche wird ein Sachverstä­ndiger hinzugezog­en“, sagt Harri Frank,

Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums in Tuttlingen. Die Brandstell­e wird dazu „beschlagna­hmt“, wie Frank diesen für die Ermittlung­en normalen Vorgang beschreibt. Das heißt, dass niemand den Brandort betreten dürfe, „damit alles im abgelöscht­en Zustand bleibt“. Mit weiteren Erkenntnis­sen sei frühestens Ende der Woche zu rechnen. Derzeit geht die Polizei von einem technische­n Defekt als Brandursac­he aus.

Es ist nicht das erste Mal, dass es in der Halle, die von mehreren kleinen Betrieben genutzt wird, zu einem Brand kommt. Bereits im Juli hätte es zum selben Szenario kommen können, wie am vergangene­n Wochenende, sagt Abteilungs­kommandant Heitzmann (wir haben berichtet).

„Nur wurde das Feuer damals früher entdeckt“, erinnert Heitzmann an den Jugendlich­en, der die Feuerwehr bei einer Probe informiert hatte. „Innerhalb einer Minute waren wir am Einsatzort“, blickt der Abteilungs­kommandant zurück. Damals mussten Fenster eingeschla­gen und die Türe geöffnet werden, damit die Atemschutz­träger das Feuer bekämpfen konnten.

„Dieses Mal war es das Gegenteil“, sagt Heitzmann. Das Feuer brannte nachts und entwickelt­e sich zu einem Vollbrand. Es dauerte etwa zwei Stunden, bis die Wehrleute die Flammen in der Nacht auf Samstag unter Kontrolle hatten. „Jetzt ist es leider so ausgegange­n.“Der Schaden beläuft sich auf etwa eine Million Euro.

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FOTO: WINFRIED HEITZMANN Die Eisenträge­r des Dachs sind durchgebog­en und Teile des pulverbesc­hichteten Stahlblech­s in die Halle gefallen. Zwei Mal musste die Feuerwehr zum Gebäude an der Bachzimmer­er Straße ausrücken.
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FOTO: PM Martin Numberger

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