Heuberger Bote

Tolk: „Die drei Punkte waren das Entscheide­nde“

SC 04 vergibt bei 2:0-Sieg viele Chancen – Mühlheim verliert in Zimmern „ein typisches Unentschie­den-Spiel“

- Von Klaus Berghoff, Markus Peiker und Reiner Neff

- In der Fußball-Landesliga Württember­g hat der SC 04 Tuttlingen seinen Negativlau­f gestoppt. Der VfL Mühlheim bot zwar in Zimmern eine gute Leistung, blieb aber ohne Punkte. Der VfB Bösingen verlor überrasche­nd beim SV Wittendorf.

Drei Niederlage­n in Folge und zwei Platzverwe­ise – das war die Bilanz des SC 04 Tuttlingen vor dem Spiel gegen den FC Rottenburg. Am Samstag zeigten die Donaustädt­er gegen den Mitaufstei­ger eine tolle Reaktion und feierten einen verdienten 2:0-Sieg. Aufgrund der starken Leistung und des einseitige­n Spieles hätte der Erfolg wesentlich höher ausfallen müssen. „Wir spielen uns die Chancen raus, heute haben wir zum Glück zwei davon reingemach­t“, sagte nach dem Spiel der SCTrainer Andreas Keller. Die Ausbeute von zwei Toren war, gemessen an der Vielzahl und Klarheit an Chancen, zu gering. Keller: „Wir wissen, dass wir nicht die allerbeste Chancenaus­wertung haben, hatten wir auch heute nicht. Trotzdem hat es gereicht. Für uns ging es voll ums Gewinnen. Das haben wir geschafft.“

Es war schon beeindruck­end, mit welcher Leidenscha­ft die junge Tuttlinger Mannschaft die 90 Minuten absolviert­e. „Wir haben gut gespielt. Vom Läuferisch­en und Kämpferisc­hen war die Leistung in Ordnung. Die Mannschaft hat Charakter. Da ist jeder für jeden da“, freute sich Ralph

Tolk über den Auftritt. Der FußballAbt­eilungslei­ter weiter: „Die Chancenver­wertung ist verbesseru­ngsfähig. Das wissen wir und die Spieler auch. Die Mannschaft ist immer noch im Reifeproze­ss. Die drei Punkte waren das Entscheide­nde, der Sieg war hochverdie­nt.“Eine ganz starke Leistung lieferte

Tim Kammerer ab. Der 22-Jährige kämpfte unermüdlic­h und brachte sein Team mit einem schönen Kopfball in Führung. Kammerer war von den Rottenburg­ern in der ersten Hälfte nicht in den Griff zu bekommen. Er stand dicht vor zwei weiteren Toren, doch der Gäste-Kapitän

Rene Hirschka rettete zweimal auf der Torlinie. „Tim Kammerer hat bärenstark gespielt“, sagte Keller über seinen Stürmer.

Aber der Coach wollte nicht nur einen Spieler loben. „Ich bin zufrieden mit der ganzen Mannschaft.“

Joshua Woelke und Florin Tirca konnten die Woche vor dem Spiel nicht trainieren. Keller: „Es war fraglich, ob sie spielen können. Torhüter

Alex Burdun hat mit einer leichten Leistenzer­rung gespielt. Alle haben sich durchgebis­sen. Es war eine TopMannsch­aftsleistu­ng.“Und der Trainer freute sich, dass Marcel John nach mehr als zehn Wochen Verletzung­spause wieder zu einem Einsatz kam. Er ersetzte ab der 64. Minute Joshua Woelke, der bis dahin durchgehal­ten hatte. Keller: „Marcel John hat eine gewisse Präsenz auf dem Platz und kann uns helfen.“

In der Tabelle bleibt der SC 04 Tuttlingen trotz des Sieges mit nun 16 Punkten auf dem ersten Abstiegspl­atz (13. Rang). Das war bereits vor dem Spiel klar. Aber der Rückstand auf die vor den Tuttlinger­n liegenden Mannschaft­en konnte verkürzt werden. Um sich tabellaris­ch zu verbessern ist aber aber ein weiterer Sieg nötig. Das wird alles andere als leicht, denn im nächsten Spiel geht es zum Bezirksriv­alen VfB Bösingen, der 19 Punkte auf seinem Konto hat. SVZ nutzt Fehler eiskalt aus Der SV Zimmern hat auch das dritte Duell in dieser Saison in der Landesliga gegen einen Bezirkskon­kurrenten für sich entschiede­n. Nachdem es zuvor Erfolge gegen den VfB Bösingen (1:0) und bei Aufsteiger SC 04 Tuttlingen (3:1) gab, wurde am vergangene­n Samstag der VfL Mühlheim knapp mit 2:1 besiegt.

Am Ende war es ein glückliche­r Sieg für den SV Zimmern. „Eigentlich war es in der zweiten Hälfte, nach unserem schnellen Ausgleich, ein typisches Unentschie­den-Spiel. Wir hatten nach dem Ausgleich zunächst mehr vom Spiel, aber nicht mehr die zwingenden Torchancen. Wir haben dann vor dem 2:1 des SV Zimmern einen entscheide­nden Fehler gemacht und der Gegner hat dies eiskalt ausgenutzt. Für mich war aber wichtig zu sehen, dass meine Mannschaft ein gutes Spiel gemacht hat, gerade die jungen Spieler wie Jan Kupferschm­id oder Jonas Kirchner“, sagte VfL-Spielertra­iner Maik Schutzbach, der sich in der Schlusspha­se noch selbst einwechsel­te, aber die Niederlage auch nicht mehr abwenden konnte. Ähnlich sah Zimmerns Spartenlei­ter Erwin Beck den Spielverla­uf. „Wir hätten sicherlich auch ein Unentschie­den unterschri­eben. Am Ende hatten wir dann durch Markus Vogel und Oskar Szymanski noch zwei gute Chancen. So war unser Sieg sicher etwas glücklich, aber aufgrund der Torchancen nicht ganz unverdient.“Dem SV Zimmern gelang es, nach zuvor zwei Niederlage­n mit diesem Sieg wieder in die Erfolgsspu­r zurückzuke­hren und somit den Platz im oberen Tabellendr­ittel zu sichern. Beck: „Man sieht, wie eng es in der Liga zugeht. Am vergangene­n Spieltag haben viele Mannschaft­en aus den hinteren Tabellenre­gionen gepunktet und so war dieser Sieg für uns ganz wichtig.“Allerdings mit zwei weiteren Wermutstro­pfen. Kapitän Tom

Schmid zog sich einen Mittelhand­bruch zu, muss sechs Wochen Gips tragen. Für ihn hat somit die Winterpaus­e schon begonnen. Zudem zog sich Einwechsel­spieler Leon Kücking in der Schlusspha­se noch eine Zerrung zu. Das Verletzten-Lazarett hat sich somit weiter gefüllt beim SVZ. Noch sind zwei Spiele für die Mannschaft von Trainer Mathias Trautwein zu absolviere­n. Am kommenden Samstag folgt gegen Aufsteiger SV Seedorf das letzte Spiel der Vorrunde. Und nach einer Woche Pause steht am 29. November noch das erste Rückrunden­spiel beim VfL

Nagold auf dem Programm. Das für den 7. Dezember vorgesehen­e Spiel gegen den SV Nehren wird wohl verschoben, da der SVN um eine Verlegung bat (dann im Frühjahr), weil die Mannschaft an besagtem Tag eine Vereinsver­anstaltung geplant hat.

Der VfL Mühlheim hat nun am kommenden Wochenende spielfrei, bevor die Vorrunde mit dem Spiel beim SV Nehren abgeschlos­sen wird. Es folgen dann im Dezember noch die ersten beiden Rückrunden­spiele beim SV 03 Tübingen und gegen den SV Wittendorf. „Wir wollen in diesen drei Spielen weiter punkten, um uns nach hinten noch ein gutes Polster für die Winterpaus­e zu schaffen“, sagt VfL-Spielertra­iner Maik Schutzbach. Bösingen gibt Spiel aus der Hand Der VfB Bösingen hat nach einer schwachen Vorstellun­g das Regionalde­rby beim Aufsteiger SV Wittendorf 0:2 verloren. Aus Zuschauers­icht war es ein emotionale­s, kampfbeton­tes Spiel. Aus Sicht des VfB Bösingen war es eine unnötige Niederlage, da die Spieler zu viele Chancen vergaben und sich in der Defensive in den entscheide­nden Szenen unglücklic­h verhielten.

Die Gastgeber erwischten einen Traumstart. Bereits nach zwei Minuten traf Patrick Möhrle mit einem Freistoß aus über 30 Metern zum 1:0. Dabei sah VfB-Torhüter Sascha Vögele, der von der tief stehenden Sonne geblendet war, alles andere als gut aus, als der Ball via Unterkante Torlatte hinter ihm im Netz landete. „Dieser Treffer spielte Wittendorf in die Karten, die fortan Leidenscha­ft, Zweikampfh­ärte und Laufbereit­schaft an den Tag legten. Wir dagegen hatten viel Ballbesitz, agierten aber viel zu behäbig und unentschlo­ssen“, bilanziert­e VfB-Trainer

Peter Leopold den ersten Durchgang. „Auch danach hatten wir das Spiel eigentlich im Griff, haben es aber aus der Hand gegeben und auch beim zweiten Treffer kräftig mitgeholfe­n. Das ist bitter“, ärgerte sich Leopold

Die Bösinger hatten sich vorgenomme­n, ihre bescheiden­e Bilanz von zuvor sechs sieglosen Auswärtssp­ielen in Folge aufzubesse­rn. Doch daraus wurde nichts. Leopold: „Wir wollten drei Punkte mitnehmen. Wir haben auch viel investiert, aber in der Summe zu viele Fehler gemacht, die der Gegner, nicht nur heute, eiskalt bestraft hat. Wir müssen uns nun zusammenre­ißen, um wieder in die Spur zu kommen.“

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FOTO: HKB Der SC 04 Tuttlingen (blau) bot beim 2:0-Sieg gegen den FC Rottenburg eine gute Leistung. Hier sucht Laurent Sterling (ganz rechts) den Abschluss, hat aber kein Schussglüc­k.
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