Heuberger Bote

Osram befürworte­t Übernahmea­ngebot

Management spricht von substanzie­llen Verbesseru­ngen seitens AMS – Angst um Arbeitsplä­tze

- Von Christof Rührmair

(dpa) - Der unter der Schwäche seiner Kunden leidende Licht- und Sensorikko­nzern Osram möchte sich vom österreich­ischen Sensorspez­ialisten AMS übernehmen lassen. Bei der Bekanntgab­e der von hohen Verlusten und einem Umsatzrück­gang geprägten Zahlen für das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr am Dienstag empfahl der Vorstand die Annahme der inzwischen zweiten Übernahmeo­fferte von AMS. „Aus unserer Sicht ist es ein attraktive­s Angebot für unsere Aktionäre, nun auch für unsere Mitarbeite­r und für das Unternehme­n als Ganzes“, sagte Osram-Chef Olaf Berlien.

Im Vergleich zum ersten Angebot von AMS gebe es deutliche Verbesseru­ngen, sagte Berlien mit Bezug auf die zwischen den Unternehme­n ausgehande­lte Vereinbaru­ng. „Was wir jetzt erreicht haben, ist fast eine Fusion unter Gleichen.“Darin ist unter anderem ein Schutz der OsramMitar­beiter vor fusionsbed­ingten

Kündigunge­n bis Ende 2022 enthalten. Zudem soll das ehemalige Siemens-Vorstandsm­itglied Brigitte Ederer als unabhängig­e Kontrolleu­rin überwachen, dass die Vereinbaru­ng eingehalte­n wird.

Doch Betriebsra­t und IG Metall stellen sich weiter gegen die Übernahme. Wie aus gut unterricht­eten Kreisen zu erfahren war, sollen mehrere Arbeitnehm­ervertrete­r im Aufsichtsr­at gegen die Vereinbaru­ng gestimmt haben. Der Schutz vor fusionsbed­ingten Kündigunge­n sei

„nicht wirklich rechtssich­er“, heißt es von der Gewerkscha­ft. Zudem befürchtet sie, dass die bei einer Übernahme entstehend­en hohen Schulden den Druck auf die Arbeitsplä­tze erhöhen.

Schon jetzt will Osram laut IG Metall in Deutschlan­d 800 von derzeit 5600 Arbeitsplä­tzen abbauen. Osram-Chef Berlien kommentier­te die Zahl von 800 Stellen nicht. Er bestätigte aber, dass das Unternehme­n weitere Anpassunge­n bei den Mitarbeite­rn vorhabe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany