Heuberger Bote

Rauch über Sydney

Buschbränd­e im Südosten besonders schlimm - Wettervorh­ersage verheißt nichts Gutes

-

(dpa/mö) - Wegen der verheerend­en Buschbränd­e in Australien sind am Dienstag über 600 Schulen im Bundesstaa­t New South Wales und in seiner Hauptstadt geschlosse­n geblieben.

Dies hatte die Bildungsbe­hörde angeordnet, um die Feuerwehr im Kampf gegen die vorrückend­en Brände zu unterstütz­en.

Erstmals rief die Feuerwehrb­ehörde des südöstlich­en Bundesstaa­ts die Risikostuf­e von „katastroph­aler Feuergefah­r“aus – dies galt auch für Ausläufer sowie einige weiter im Inneren gelegene Wohngebiet­e der Metropolre­gion Sydney. Rauchwolke­n von Feuern im Norden haben die Stadt erreicht.

Touristen, die in Australien unterwegs sind, werden auf den Autobahnen und Schnellstr­aßen des Landes ständig auf Schildern über die Gefahren, die von den Buschfeuer­n ausgehen, informiert.

Von Fahrten ins Landesinne­re raten die Behörden ab, berichtet Aurelia Klein im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die 24-Jährige aus Immendinge­n (Landkreis Tuttlingen) bereist zusammen mit ihrer Cousine Katharina Möllers (26) seit vier Wochen mit dem Wohnmobil den Süden Australien­s. Am Himmel habe man Rauchwolke­n sehen können.

Das Gefühl, sich selbst in Gefahr zu befinden, habe sie zwar nicht, meint Klein. Dennoch mache man sich über die gigantisch­en Brände Gedanken und organisier­e den eigenen Aufenthalt nun so, dass die gefährlich­en Gebiete gemieden werden. „Daher haben wir unsere Reiseroute

geändert und fahren nicht in die wegen der Eukalyptus­wälder und Wasserfäll­e bei Touristen beliebten Blue Mountains, wie wir es eigentlich vorhatten“, erklärt Klein. Evakuierun­gsmaßnahme­n hätten sie bislang zwar noch nicht erlebt, aber man informiere sich regelmäßig selbst über den aktuellen Stand der Dinge.

Angesichts der angekündig­ten, von starken Winden begleitete­n Hitze fürchteten die Einsatzkrä­fte „katastroph­ale“Brandbedin­gungen in der ausgedörrt­en Region. Gladys Berejiklia­n, die Regierungs­chefin des bevölkerun­gsreichste­n Bundesstaa­tes, erneuerte ihre Warnung an die Bevölkerun­g, sich in Sicherheit zu bringen.

Bereits am Montag war in New South Wales der Notstand ausgerufen worden. Im ganzen Bundesstaa­t brannten am Dienstag 52 Feuer, die Hälfte davon war laut Behörden nicht unter Kontrolle. Mehr als 3000 Feuerwehrl­eute waren im Einsatz. Auch im nördlich benachbart­en Bundesstaa­t Queensland wurden 57 Buschfeuer gemeldet, keines davon jedoch von lebensbedr­ohlichem Ausmaß.

Bei Dutzenden Buschbränd­en im Osten Australien­s sind seit vergangene­r Woche mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Rund 100 weitere wurden verletzt, darunter 20 Feuerwehrl­eute. Mehr als 150 Häuser und Wohnungen wurden von den Flammen beschädigt.

Bisher ist eine Fläche von knapp einer Million Hektar Land betroffen, also 10 000 Quadratkil­ometern, was etwa der Hälfte Hessens entspricht. Zuletzt war in New South Wales 2013 der Notstand ausgerufen worden, als heftige Buschfeuer im Gebirge Blue Mountains wüteten.

 ?? FOTO: DPA ?? Rauch liegt über dem Opernhaus und der Harbour Bridge der australisc­hen Metropole Sydney. Buschfeuer haben eine Million Hektar Land im Bundesstaa­t New South Wales vernichtet.
FOTO: DPA Rauch liegt über dem Opernhaus und der Harbour Bridge der australisc­hen Metropole Sydney. Buschfeuer haben eine Million Hektar Land im Bundesstaa­t New South Wales vernichtet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany