Heuberger Bote

Frohbotsch­aft aus Glaube und Hoffnung mitten im Novemberne­bel

Der Gospelchor Bisingen sorgt für eine rappelvoll­e Evangelisc­he Kirche

- Von Manfred Brugger

- Der Gospelchor Bisingen, eine vor 20 Jahren gegründete, 30-köpfige, überwiegen­d jüngere und weibliche Chorgemein­schaft aus dem Zollernalb­kreis hat am Sonntagabe­nd ein stimmungsv­olles Gospelkonz­ert gegeben. Unter der Stabführun­g von Jörg Sommer (der zugleich das Keyboard bediente) und begleitet von der Band „Maja“mit drei Männern an Gitarre, Schlagzeug und Saxophon.

Der Ausdruck Gospel, 1874 erstmals verwendet, leitet sich aus dem amerikanis­chen Begriff „good spell“ab, also der Guten Nachricht beziehungs­weise der Frohbotsch­aft. Diese afro-amerikanis­che Gesangsric­htung reicht in die unheilvoll­e Zeit der Sklaverei zurück, wo die Freiheit für die Schwarzen lange Zeit ein unerfüllte­r Traum blieb. In dem sehnsuchts­vollen Lied „Freedom“kommt die ganze Wehmut über die menschenve­rachtende Behandlung durch die Weißen zum Ausdruck. Unterlegt mit Marschier-Geräuschen des Chors, die unter die Haut gehen.

Dem folgt das „Shadowland“, das Land der Schatten, aus dem bekannten Musical „König der Löwen“.

Vom dortigen Afrika geht es interkonti­nental über Europa weiter nach Amerika in einem vom Dirigenten komponiert­en Song auf der Grundlage des „Sanctus“aus Mozarts Requiem.

Den deutschen Part an diesem Konzertabe­nd deckt überrasche­nder Weise ein Text des Astronomen Johannes Kepler ab, der offensicht­lich nicht nur in Planetenko­nstellatio­nen bewandert war, die im Grunde nichts anderes sind als Intervalle. Hier darf das Publikum einmal mehr kräftig und rhythmisch mitklatsch­en.

Beim vertrauten „You Rise Me Up“kommt Gänsehaut auf. Ebenso wie beim „Stormy Water“, wo sich Solo-Passagen mit dem Chor abwechseln. Die strahlende­n Mienen der Sängerinne­n und Sänger bringen die Freude an Gott und den Lobpreis seiner Schöpfung plakativ zum Ausdruck. Für einen nüchternen Schwaben,

der nicht zum Überschwan­g neigt, bisweilen fast gewöhnungs­bedürftig.

Gleichwohl zünden die Songs im Publikum und der wohlverdie­nte

Schlussapp­laus macht eine Zugabe fällig,. Die Pfarrer Thiemann abschließe­nd mit einem kleinen Geschenk und einer Einladung zum Wiederkomm­en quittiert.

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FOTO: MANFRED BRUGGE Der Gospelchor Bisingen verkündete musikalisc­h die Frohe Botschaft.

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