Heuberger Bote

40 Prozent sind nicht verkehrssi­cher

Trossinger Polizei kontrollie­rt Fahrräder von Schülern - Mängel vor allem beim Licht

- Von Larissa Schütz

- Nicht nur Autofahrer müssen mit Verkehrsko­ntrollen rechnen: In der Litschless­traße sind die Trossinger Schüler am Dienstag geradewegs der Polizei in die Arme geradelt. Die hatte am Schulzentr­um eine Fahrradübe­rprüfung angesetzt, die 40 Prozent nicht bestanden.

Von 26 kontrollie­rten Fahrräder habe die Polizei zwölf beanstande­t, berichtet Werner Dressler. Der Chef des Trossinger Polizeipos­tens leitete die Kontrolle, die auf Wunsch von Lehrern und Schulleite­rn der Trossinger Schulen stattgefun­den habe. „Es kamen vermehrt Beschwerde­n, dass Schüler ohne Licht auf dem Fahrrad unterwegs waren“, sagt er, und fügt hinzu: „Das trifft eigentlich immer die gleiche Jahreszeit, wenn es morgens noch dunkel ist.“Die Ergebnisse sind seiner Erfahrung nach jedes Jahr ähnlich.

Rund 25 Minuten lang winkten die Polizisten in der Litschless­traße Radfahrer zu sich heran. Die häufigsten Mängel an den kontrollie­rten Rädern seien dann auch kaputte Lichter gewesen, oder Lichter, die gar nicht erst eingeschal­tet wurden. „Vereinzelt haben sie auch ganz gefehlt.“Bei der Überprüfun­g achtet die Polizei darauf, dass die Lichter am Rad vorne und hinten funktionie­ren, ebenso wie die Seitenstra­hler, die Klingel und die Bremsen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) weist darauf hin, dass ein verkehrssi­cheres Fahrrad laut Straßenver­kehrs-Zulassungs-Ordnung zwei voneinande­r unabhängig­e Bremsen und eine helltönend­e Klingel benötigt, dazu zwei rutschfest­e Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahl­ern, ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontschei­nwerfer. Damit Radfahrer auch seitlich gesehen werden, sind Reflektore­n in den Speichen oder Reflexstre­ifen an Reifen oder Felge vorgeschri­eben. Hinzu kommen, so der ADFC, ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückst­rahler hinten.

Nicht vorgeschri­eben sei hingegen ein Sturzhelm, sagt Dressler. „Viele der Schüler haben allerdings Helme auf“, berichtet er. Für die vereinzelt­en Kinder und Jugendlich­en ohne Helm gab’s einen Hinweis der Polizisten auf die fehlende Sicherheit im Verkehr.

Anders als Autofahrer bei einer Kontrolle mussten die Schüler am Dienstag aber nicht mit Konsequenz­en wie einer Anzeige oder Bußgeld rechnen. Die Polizisten notierten sich Namen und Schule der Überprüfte­n sowie die Mängel an ihren Fahrrädern und gaben ihnen einen Mängelberi­cht mit. „Jetzt müssen sie in den kommenden Tagen ihr Fahrrad bei uns vorführen und zeigen, dass alles funktionie­rt“, so Dressler. Ansonsten wendet sich die Polizei an die Schule, die ihre Schüler dann daran erinnert.

Dass jemand gar nicht auf die Hinweise von Polizei und Schule reagiert, hat Dressler in den vielen Jahren, in denen es die Fahrradkon­trolle bereits gibt, noch nie erlebt. Im Gegenteil: „Ein Schüler hat sogar direkt reagiert und kam einige Stunden nach der Kontrolle nach der Schule gleich bei uns vorbei, um sein Fahrrad vorzuführe­n“, erzählt Dressler.

Die Fahrradkon­trolle in der Litschless­traße, die auf dem Schulweg vieler Trossinger Kinder und Jugendlich­en liegt, könnte nicht die letzte in der dunklen Jahreszeit gewesen sein. „Wir beobachten weiterhin, ob vermehrt Fahrradfah­rer ohne Licht unterwegs zur Schule sind“, versichert Dressler. Falls dem so sei, werde eben nochmal kontrollie­rt dann vielleicht an einer anderen Stelle.

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ARICHIVFOT­O: SCHEIDERER Die Polizisten kontrollie­rten, ob alle Lichter am Rad funktionie­rten.

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