Heuberger Bote

Straßenpuz­zle rund um das Union-Areal

Von neuer Verkehrsfü­hrung hängt auch die weitere Sanierung der Stockacher Straße ab

- Von Ingeborg Wagner

- Seit Ende Oktober ist die Stockacher Straße für den Verkehr freigegebe­n. Die Planungen für die weitere Sanierung laufen bereits. Mit dem Abschnitt vom Burgtheate­r bis zur Einmündung Talstraße geht die Stadt auch einen wichtigen Verkehrskn­otenpunkt an, sagt Stadtsprec­her Arno Specht: „Frühester Baubeginn wird in den Jahren 2021 und 2022 sein können.“

In Höhe des Burgtheate­rs treffen gleich vier Straßen aufeinande­r: Die Möhringer Straße, die in der Verlängeru­ng in die Katharinen­straße übergeht, die Stockacher Straße und die Obere Vorstadt. „Wenn ich in die Detailplan­ung hineingehe­n will, muss ich zunächst wissen, wie der künftige Straßenver­lauf um das Union-Areal vor sich gehen wird“, erklärt Specht.

Die Tuttlinger Wohnbau wird das Union-Gelände zum Drei-KronenHof umwandeln und mit einen Mix aus Büro-, Gewerbe- und Wohnfläche bebauen. Die drei Straßen um das Areal – die Katharinen-, Schützenst­raße sowie die Obere Hauptstraß­e – sollen neu gestaltet und die Verkehrsfü­hrung geändert werden. Während derzeit alle drei Straßen nur in eine Fahrtricht­ung befahrbar sind, könnte dies künftig geändert werden – zumindest in der Katharinen­straße und der Oberen Hauptstraß­e. Eine vierspurig­e Katharinen­straße mit zwei Fahrbahnen in beide Richtungen und einer kleinen Baumallee in der Mitte wäre denkbar – sollte es der Stadtverwa­ltung gelingen, weitere Häuser in diesem Viertel aufzukaufe­n.

Nur: Soweit ist es bislang nicht. Bis der Gemeindera­t eine Entscheidu­ng treffen wird, wie das UnionAreal verkehrste­chnisch angebunden wird – dazu gehören auch die Themen ÖPNV, ZOB und der Radverkehr – „wird es voraussich­tlich Januar oder Februar 2020 werden“, sagt Specht. Dann erst kann auch die weitere Planung in den Abschnitt der Stockacher Straße folgen.

Wann wird dieser Straßenabs­chnitt saniert? „Das ist das nächste Problem“, sagt der Stadtsprec­her. „Wir arbeiten hier mit vielen Unbekannte­n.“Denn auch das hängt von der Bebauung des Union-Areals ab.

Die Wohnbau wird das endgültige Baugesuch im kommenden Jahr einreichen, Baubeginn könnte dann Ende 2020 sein. Gestartet wird mit Tiefbauarb­eiten und dem Erstellen einer zweistöcki­gen Tiefgarage, für die es eine besondere Sicherung braucht.

Das heißt: Solange diese Arbeiten laufen, können die Straßen nebenan nicht gerichtet werden. Specht: „Das eine bedingt das andere.“Dazu gehört auch die Verlegung der Seltenbach-Dohle,

die im Bereich des ehemaligen Hauses Enslin verläuft. Auch diese müsse zuerst abgeschlos­sen werden. Das geht erst dann, wenn die Tiefbauarb­eiten des Union-Areals

abgeschlos­sen sind.

Bevor die Mieter in den neuen Drei-Kronen-Hof ziehen, sollten die Umgehungss­traßen bereits fertiggest­ellt sein. Specht: „Sonst beziehen die Mieter ihre neuen Wohnungen, während um sie der gesamte Straßenbel­ag herausgeri­ssen wird.“Auch das hat Auswirkung­en auf den Abschnitt der Stockacher Straße. „Wir können nicht alle Straßen gleichzeit­ig sanieren und damit den Verkehr lahmlegen.“Also geht eins nach dem anderen – nur, dass die Vorgehensw­eise, was wann gemacht wird, derzeit noch nicht feststeht

Sicher ist aber, dass der äußere Bereich der Stockacher Straße zwischen Widerhold- und Bodenseest­raße erst angegangen wird, wenn der vordere Abschnitt hergericht­et ist. Specht: „Das ist in den Jahren 2023 und folgende vorgesehen.“Die Stadt möchte auch in diesem Bereich den Straßenrau­m neuer und moderner gestalten und die Beläge erneuern. Auch die Stadtwerke werden sich mit Arbeiten im Untergrund wieder beteiligen.

In Höhe der Einmündung zur Bodenseest­raße wünscht sich das Unternehme­n Lidl, das auf dem Gelände des ehemaligen Autohauses Nagel neu bauen will, einen Kreisverke­hr, um die Zufahrt zum Markt zu verbessern. „Das wird nur realistisc­h, wenn sich Lidl an den Kosten beteiligt“, so die Stadtverwa­ltung. Nach den letzten Gesprächen sehe es so aus, dass das Unternehme­n dazu bereit sei.

Auch das ist geplant: 2020 wollen die SWT den Kanal im Karree zwischen Alexanders­traße, Garten- und Widerholds­traße parallel zur Stockacher Straße sanieren. Und 2021 stehen Kanalarbei­ten im Bereich des Ärztehause­s in der Neuhauser Straße an. „Diese Hauptverke­hrsachse fällt damit auch zeitweise weg“, so der Stadtsprec­her. Das heißt aber auch, dass die Stockacher Straße für den Verkehr frei sein muss. Specht: „Das ist ein spannendes Spielchen“, eins greife in das andere.

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FOTOS: KEVIN RUDNER Bevor der Drei-Kronen-Hof im Union-Areal (links im Bild) bezogen ist, soll die Verkehrsfü­hrung der Katharinen­und Schützenst­raße geändert sein.
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Blick in die Stockacher Straße aus Richtung Burgtheate­r: Dieser Straßenabs­chnitt soll bis zur Einmündung Talstraße saniert werden. Doch der Zeitpunkt hängt von der Bebauung des Union-Areals und dem künftigen Verlauf der angrenzend­en Straßen ab.

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