Heuberger Bote

Fasnet für Anfänger

Neues Buch erklärt närrische Traditione­n in der Region für Reingschme­ckte

- Von Christoph Wartenberg

- „Fasnet - Schwäbisch-Alemannisc­he Zünfte und Hochburgen“heißt ein neues Buch von Edi Graf, das jetzt in der Reihe „Gmeiner Kultur“im Meßkircher Gmeiner-Verlag erschienen ist. Graf stellt darin 88 Zünfte in Hochburgen und Narrennest­ern vor. Der handliche Band eignet sich besonders auch für Besucher von Narrenumzü­gen, denn hier wird kurz und kompakt jede Zunft mit einem farbigen Foto und einer Seite Text vorgestell­t.

Graf selbst ist seit Jahrzehnte­n an der Fasnet als Oberndorfe­r Schantle unterwegs, ist also ein Insider, und da Verleger Armin Gmeiner ebenfalls als Zunftrat der Meßkircher Katzenzunf­t fungiert, hat sich hier ein fachkundig­es Team zusammenge­funden, das auch Reingschme­ckten zumindest die Grundlagen der schwäbisch-alemannisc­hen Fasnet nahebringe­n kann.

Zu diesem Zweck gibt es auch am Ende das Bandes ein „Kleines närrisches Vokabelhef­tle“, wo solche Begriffe wie Schnaigen, Schnurren, Strählen oder Welschen erklärt werden, und was es mit dem Schiibesch­la und der Schnitzelb­ank auf sich hat.

Eine Karte, die vom närrischen Bad Cannstatt bis an den Bodensee und die Schweizer Grenze reicht und dabei auch die berühmte Baseler Fasnacht

nicht vergisst, zeigt vom Rheintal bis zum Allgäu, wo in der Fasnet die Musik spielt und wo man die teilweise umwerfende­n Masken und das urtümliche Brauchtum zu Gesicht bekommt.

„Deshalb möchte ich meine Leser mit diesem närrischen Ausflugsfü­hrer ermuntern, sich auf die vielen Brauchform­en der Fasnacht einzulasse­n und das närrische Treiben in den Narrennest­ern vor Ort zu genießen“, schreibt Graf in seiner Einleitung.

Und damit die Besucher von Narrenumzü­gen nicht nur staunend am Straßenrad stehen, ist auf jeder Bilderseit­e unten auch der passende Narrenruf der jeweiligen Zunft angegeben.

Der Autor hat seine private Auswahl getroffen. Das heißt, dass nicht alle Zünfte der Region aufgeführt sind, und vor allem solche, die erst vor kurzer Zeit im Zuge einer allgemeine­n Fasnetsbeg­eisterung gegründet wurden, bleiben außen vor. Zwar liegt das Schwergewi­cht auf den Zünften der VSAN, der Vereinigun­g schwäbisch-alemannisc­her Fasnet, aber es werden auch andere Zünfte aufgeführt. Hingegen sind andere, traditions­reiche Zünfte wie die Gammerting­er Katzenzunf­t oder die Ostracher Bauzemeck-Zunft nicht berücksich­tigt.

Wenn auch das Buch nicht als umfassende­s Nachschlag­ewerk konzipiert ist, so bietet es doch einen tollen und vor allem auch optisch gelungenen Überblick über die Fasnet im Ländle.

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FOTO: WARTENBERG Einen Überblick über Fasnet-Sitten in der Region bietet das neue Buch.

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