Fasnet für Anfänger
Neues Buch erklärt närrische Traditionen in der Region für Reingschmeckte
- „Fasnet - Schwäbisch-Alemannische Zünfte und Hochburgen“heißt ein neues Buch von Edi Graf, das jetzt in der Reihe „Gmeiner Kultur“im Meßkircher Gmeiner-Verlag erschienen ist. Graf stellt darin 88 Zünfte in Hochburgen und Narrennestern vor. Der handliche Band eignet sich besonders auch für Besucher von Narrenumzügen, denn hier wird kurz und kompakt jede Zunft mit einem farbigen Foto und einer Seite Text vorgestellt.
Graf selbst ist seit Jahrzehnten an der Fasnet als Oberndorfer Schantle unterwegs, ist also ein Insider, und da Verleger Armin Gmeiner ebenfalls als Zunftrat der Meßkircher Katzenzunft fungiert, hat sich hier ein fachkundiges Team zusammengefunden, das auch Reingschmeckten zumindest die Grundlagen der schwäbisch-alemannischen Fasnet nahebringen kann.
Zu diesem Zweck gibt es auch am Ende das Bandes ein „Kleines närrisches Vokabelheftle“, wo solche Begriffe wie Schnaigen, Schnurren, Strählen oder Welschen erklärt werden, und was es mit dem Schiibeschla und der Schnitzelbank auf sich hat.
Eine Karte, die vom närrischen Bad Cannstatt bis an den Bodensee und die Schweizer Grenze reicht und dabei auch die berühmte Baseler Fasnacht
nicht vergisst, zeigt vom Rheintal bis zum Allgäu, wo in der Fasnet die Musik spielt und wo man die teilweise umwerfenden Masken und das urtümliche Brauchtum zu Gesicht bekommt.
„Deshalb möchte ich meine Leser mit diesem närrischen Ausflugsführer ermuntern, sich auf die vielen Brauchformen der Fasnacht einzulassen und das närrische Treiben in den Narrennestern vor Ort zu genießen“, schreibt Graf in seiner Einleitung.
Und damit die Besucher von Narrenumzügen nicht nur staunend am Straßenrad stehen, ist auf jeder Bilderseite unten auch der passende Narrenruf der jeweiligen Zunft angegeben.
Der Autor hat seine private Auswahl getroffen. Das heißt, dass nicht alle Zünfte der Region aufgeführt sind, und vor allem solche, die erst vor kurzer Zeit im Zuge einer allgemeinen Fasnetsbegeisterung gegründet wurden, bleiben außen vor. Zwar liegt das Schwergewicht auf den Zünften der VSAN, der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Fasnet, aber es werden auch andere Zünfte aufgeführt. Hingegen sind andere, traditionsreiche Zünfte wie die Gammertinger Katzenzunft oder die Ostracher Bauzemeck-Zunft nicht berücksichtigt.
Wenn auch das Buch nicht als umfassendes Nachschlagewerk konzipiert ist, so bietet es doch einen tollen und vor allem auch optisch gelungenen Überblick über die Fasnet im Ländle.