Kläranlage verschwindet nicht vollständig
Buchheimer Abwasser soll zur Reinigung ins Meßkircher Klärwerk umgeleitet werden
- Personell nur schwach aufgestellt, finanzielle Belastung, immer höhere Auflagen: Nur mit großem Aufwand könnte die Buchheimer Kläranlage in den kommenden Jahren weiter betrieben werden. Die Gemeinde hat daher beschlossen, das Werk stillzulegen. Voraussichtlich Ende 2022 soll es soweit sein.
Das Abwasser soll künftig ins Meßkircher Klärwerk zur Reinigung umgeleitet werden. Vollständig verschwinden wird die Anlage in Buchheim aber nicht.
Ein kompletter Rückbau scheitert schon allein daran, dass das Wasser über Pumpen nach Meßkirch befördert werden muss. „Das neue Pumpwerk wird im bestehenden Gebäude in Buchheim installiert werden“, erläutert Reiner Winecker. Sein Riedlinger Ingenieurbüro plant den Anschluss an Meßkirch.
In einem Zulaufbehälter im Keller der Buchheimer Kläranlage werde das Abwasser dann zunächst gesammelt. Platz sei darin aber gerade einmal für zwei Kubikmeter Wasser. „Zusätzlich bleibt eines der großen Becken. Für den Notfall“, sagt Winecker. Spülten die Buchheimer plötzlich viel Dreckwasser durch die Leitungen, diene das Becken als Puffer. So werde das Pumpwerk nicht überlastet.
Alle anderen Becken der Kläranlage wären damit erst einmal überflüssig. Aber: „Wir sind noch lange nicht soweit zu sagen, was am Ende damit geschieht“, sagt Buchheims Bürgermeisterin Claudette Kölzow. Alles der Reihe nach. Gerade wartet die Gemeinde noch auf Genehmigungen des Wasserwirtschaftsamtes und des Regierungspräsidiums, um den Anschluss nach Meßkirch überhaupt legen zu dürfen. Grundsätzlich gebe es verschiedene Möglichkeiten für eine Weiternutzung der Anlage, sagt Kölzow. „Die Becken lassen sich auch zur Regenwasserbehandlung nutzen.“
Diese Lösung zieht auch das Wasserwirtschaftsamt Tuttlingen in Betracht. In diesem Fall ließen sich mindestens drei Becken der Buchheimer Kläranlage weiter nutzen. Derzeit arbeite man aber noch an einem Konzept, welche Teile der Anlage
tatsächlich erhalten bleiben können, so das Amt.
Überflüssige Anlageteile werden nach der Stilllegung jedoch weichen. „Der Bauschutt wird dann ordnungsgemäß entsorgt. Die Flächen werden mit sauberem Erdmaterial aufgefüllt und eingesät“, erklärt das Wasserwirtschaftsamt.
Bürgermeisterin Claudette Kölzow denkt noch nicht soweit. Die Entscheidung, wie es nach der Stilllegung auf dem Gelände der Kläranlage
weitergehe, ist für sie aber nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch des Geldes. Es sei vorstellbar, die Anlage nur bis zur Oberfläche rückzubauen.
„Ein Becken komplett auszuheben, ist natürlich deutlich teurer“, sagt Buchheims Bürgermeisterin Kölzow. Buchheim sei eben eine kleine Gemeinde. Nur so viel Klarheit herrscht: Die Gemeinde ist zu klein, um auf Dauer eine eigene Kläranlage zu betreiben.