Heuberger Bote

Kläranlage verschwind­et nicht vollständi­g

Buchheimer Abwasser soll zur Reinigung ins Meßkircher Klärwerk umgeleitet werden

- Von Birga Woytowicz

- Personell nur schwach aufgestell­t, finanziell­e Belastung, immer höhere Auflagen: Nur mit großem Aufwand könnte die Buchheimer Kläranlage in den kommenden Jahren weiter betrieben werden. Die Gemeinde hat daher beschlosse­n, das Werk stillzuleg­en. Voraussich­tlich Ende 2022 soll es soweit sein.

Das Abwasser soll künftig ins Meßkircher Klärwerk zur Reinigung umgeleitet werden. Vollständi­g verschwind­en wird die Anlage in Buchheim aber nicht.

Ein kompletter Rückbau scheitert schon allein daran, dass das Wasser über Pumpen nach Meßkirch befördert werden muss. „Das neue Pumpwerk wird im bestehende­n Gebäude in Buchheim installier­t werden“, erläutert Reiner Winecker. Sein Riedlinger Ingenieurb­üro plant den Anschluss an Meßkirch.

In einem Zulaufbehä­lter im Keller der Buchheimer Kläranlage werde das Abwasser dann zunächst gesammelt. Platz sei darin aber gerade einmal für zwei Kubikmeter Wasser. „Zusätzlich bleibt eines der großen Becken. Für den Notfall“, sagt Winecker. Spülten die Buchheimer plötzlich viel Dreckwasse­r durch die Leitungen, diene das Becken als Puffer. So werde das Pumpwerk nicht überlastet.

Alle anderen Becken der Kläranlage wären damit erst einmal überflüssi­g. Aber: „Wir sind noch lange nicht soweit zu sagen, was am Ende damit geschieht“, sagt Buchheims Bürgermeis­terin Claudette Kölzow. Alles der Reihe nach. Gerade wartet die Gemeinde noch auf Genehmigun­gen des Wasserwirt­schaftsamt­es und des Regierungs­präsidiums, um den Anschluss nach Meßkirch überhaupt legen zu dürfen. Grundsätzl­ich gebe es verschiede­ne Möglichkei­ten für eine Weiternutz­ung der Anlage, sagt Kölzow. „Die Becken lassen sich auch zur Regenwasse­rbehandlun­g nutzen.“

Diese Lösung zieht auch das Wasserwirt­schaftsamt Tuttlingen in Betracht. In diesem Fall ließen sich mindestens drei Becken der Buchheimer Kläranlage weiter nutzen. Derzeit arbeite man aber noch an einem Konzept, welche Teile der Anlage

tatsächlic­h erhalten bleiben können, so das Amt.

Überflüssi­ge Anlageteil­e werden nach der Stilllegun­g jedoch weichen. „Der Bauschutt wird dann ordnungsge­mäß entsorgt. Die Flächen werden mit sauberem Erdmateria­l aufgefüllt und eingesät“, erklärt das Wasserwirt­schaftsamt.

Bürgermeis­terin Claudette Kölzow denkt noch nicht soweit. Die Entscheidu­ng, wie es nach der Stilllegun­g auf dem Gelände der Kläranlage

weitergehe, ist für sie aber nicht nur eine Frage der Zeit, sondern auch des Geldes. Es sei vorstellba­r, die Anlage nur bis zur Oberfläche rückzubaue­n.

„Ein Becken komplett auszuheben, ist natürlich deutlich teurer“, sagt Buchheims Bürgermeis­terin Kölzow. Buchheim sei eben eine kleine Gemeinde. Nur so viel Klarheit herrscht: Die Gemeinde ist zu klein, um auf Dauer eine eigene Kläranlage zu betreiben.

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SYMBOLFOTO: WOLFGANG HEYER Die Buchheimer Kläranlage wird bis 2022 stillgeleg­t.

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