Heuberger Bote

Immer wieder London

Nach seinem deutlichen Sieg gegen Nadal werden bei Alexander Zverev Erinnerung­en wach

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LONDON (dpa/SID) - Boris Becker entfuhren einfach nur ein „Wow“und „Was für ein Match!“Und auch Alexander Zverev war nach seinem beeindruck­enden Premierens­ieg gegen Rafael Nadal bester Laune. Der perfekte Start in die Mission Titelverte­idigung bei den ATP-Finals in London war dabei nicht einmal ausschlagg­ebend. „Ich bin einfach glücklich, auch außerhalb des Platzes“, erklärte der 22-Jährige bei Sky: „Es kann so einfach sein.“

Einfach hatte es tatsächlic­h ausgesehen, wie Zverev Nadal, den 19-maligen Grand-Slam-Sieger, in nicht einmal eineinhalb Stunden auseinande­rnahm. 6:2, 6:4 siegte er und feierte im sechsten Duell mit dem Spanier seinen ersten Sieg. „Ich hatte keine Schmerzen. Es war einfach so, dass Sascha gut gespielt hat und ich schlecht gespielt habe“, sagte Nadal. Zverev meinte anschließe­nd: „Das war schon ein kleines Highlight von diesem Jahr. Aber ich hoffe, ich habe noch ein paar weitere vor mir.“

Am besten direkt am Mittwoch (21 Uhr/Sky) gegen Stefanos Tsitsipas, der zum Auftakt Daniil Medwedew klar geschlagen hatte. Leichter werden die Aufgaben nicht für Zverev,

das ist der Reiz dieses Wettstreit­s der acht Saisonbest­en. „Ich bin immer ein Rhythmus-Spieler“, analysiert­e der gebürtige Hamburger selbst: „Wenn ich den Rhythmus habe, kann ich bei jedem Gegner mithalten, kann ich jeden überpowern.“In London gelingt ihm dies offenbar besonders gut. „Wenn ich dieses aggressive Tennis spiele, habe ich jetzt alle großen Drei auf diesem Court geschlagen“, meinte Zverev, der im Vorjahr an gleicher Stelle Roger Federer und Novak Djokovic bezwungen hatte.

2020 auch in Stuttgart am Start

Dass er sich in der O2-Arena in London wohlfühlt, ist kaum zu übersehen. Schon im Vorjahr lief er dort zur Bestform auf und holte den bislang größten Titel seiner Karriere. Nun wiederholt­e sich dieses Phänomen zumindest im Auftaktmat­ch. „Es ist definitiv ein Court, den ich liebe und der das Beste aus mir herausholt“, sagte Zverev.

In der Tat bot Zverev gegen Nadal eine der bemerkensw­ertesten Vorstellun­gen seiner wechselhaf­ten Saison, die er selbst als „hart“bezeichnet hatte. Die Turbulenze­n außerhalb des Platzes mit der Trennung von Trainer Ivan Lendl oder dem Rechtsstre­it mit seinem Ex-Manager machten dem jungen Profi derart zu schaffen, dass eine Auswirkung auf seine Darbietung­en auf der Tour nicht zu leugnen war.

Doch nun scheint Zverev gefestigte­r und ausgeglich­ener – und erfreut die Fans in Stuttgart. Denn er eröffnet seine Rasensaiso­n im kommenden Jahr erneut beim ATP-Turnier in Stuttgart (8. bis 14. Juni). In den vergangene­n Jahren hatte er Stuttgart mehrmals ausgelasse­n, nun sgat er: „Es ist jedes Mal eine riesige Motivation für mich, vor meinen Fans in Deutschlan­d zu spielen.“

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FOTO: DPA Alexander Zverev

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