Heuberger Bote

Lob von Breymaier, Kritik der Opposition

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(AFP/sz) - Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) hat die geplante Teil-Abschaffun­g des Solidaritä­tszuschlag­es als „Zeichen des Zusammenwa­chsens in Deutschlan­d“begrüßt. Damit entfalle ab 2021 der Soli für 90 Prozent der Steuerzahl­er, sagte Scholz am Donnerstag in der Schlussdeb­atte im Bundestag.

Scholz verteidigt­e es in der Debatte als „richtig“, dass Gutverdien­er vorerst weiterhin den Soli zahlen sollen. Bei der deutschen Einheit gebe es immer noch „Dinge zu tun“, es gehe weiterhin um „die Schaffung gleichwert­iger Lebensverh­ältnisse“, sagte der Finanzmini­ster. Unter diesen Voraussetz­ungen wäre eine Entlastung auch „derjenigen, die über hohe und sehr hohe Einkommen verfügen“, nicht der richtige Weg.

Die Aalener SPD-Bundestags­abgeordnet­e Leni Breymaier drückte ebenfalls ihre

Freude über die Entscheidu­ng aus. „Die Koalition stärkt damit die Friseurin genauso, wie den Dachdecker oder die Bäcker-Meisterin“, kommentier­te Breymaier in einer Mitteilung. „Wir entlasten die Polizistin, den Busfahrer oder die Lehrerin.“Die Reichsten hingegen sollten „weiter ihren Beitrag leisten, damit wir in die Zukunft aller investiere­n können.“

Auch der Aalener Abgeordnet­e Roderich Kiesewette­r (CDU) äußerte sich in einer Mitteilung lobend. „Dieser Abbau stellt die größte Entlastung für die arbeitende Mitte der letzten 15 Jahre dar, mit einem Gesamtvolu­men von 12 Milliarden Euro pro Jahr“, heißt es darin – und weiter: „Es war nun Zeit, die vielen arbeitende­n Bürgerinne­n und Bürger zu entlasten.“

Aus der Opposition kam heftige Kritik an dem Beschluss. Von „offenem Verfassung­sbruch“sprach FDP-Fraktionsv­ize Christian Dürr mit Blick auf das Regierungs­vorhaben. Er warf Union und SPD vor, gemachte Zusagen zum Soli-Abbau nicht einzuhalte­n. Der AfDAbgeord­nete Stefan Keuter rief jene Bürger, die den Soli weiter zahlen würden, auf, dagegen zu klagen. Linken-Fraktionsv­ize Fabio de Masi kritisiert­e das Vorhaben als sozial ungerecht, da die Hälfte der Bevölkerun­g zu wenig verdiene, um den Soli zu bezahlen – und deshalb nicht von der Teil-Abschaffun­g profitiere. Soziale Ungerechti­gkeit monierte auch die Grünen-Finanzexpe­rtin Lisa Paus, die eine weiter gehende Einkommens­teuerrefor­m forderte.

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FOTO: DPA Leni Breymaier
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FOTO: OH Christian Dürr

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