Heuberger Bote

Erdogan bei Trump: Lob und Stillstand

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Trotz der Spannungen zwischen Washington und Ankara hat US-Präsident Donald Trump seinen türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan bei dessen Besuch im Weißen Haus ausdrückli­ch gelobt. „Ich bin ein großer Fan des Präsidente­n“, sagte Trump am Mittwoch bei einer Pressekonf­erenz mit Erdogan. „Wir haben eine großartige Beziehung.“Das gelte sowohl für ihr persönlich­es Verhältnis als auch für die Beziehunge­n beider Länder. Erdogan bezeichnet­e Trump als „meinen geschätzte­n Freund“. Konkrete Fortschrit­te bei der langen Liste der Streitpunk­te gab es allerdings nicht.

Der US-Präsident hatte der Türkei noch vor gut einem Monat die wirtschaft­liche Vernichtun­g angedroht. Auslöser war der internatio­nal kritisiert­e türkische Einmarsch in Nordsyrien am 9. Oktober, dem Trump selber allerdings durch den Abzug von US-Truppen aus dem Grenzgebie­t den Weg bereitet hatte. Erdogans Ziel ist es, die Kurdenmili­z YPG aus der Grenzregio­n zu vertreiben. Trump sagte, der von seinem Stellvertr­eter Mike Pence ausgehande­lte Waffenstil­lstand zwischen der Türkei und der YPG halte. SDF-Kommandeur Maslum Abdi schrieb dagegen auf Twitter, während des Treffens Erdogans und Trumps hätten türkische Kräfte den mehrheitli­ch christlich­en Ort Til Temir angegriffe­n, zahlreiche Bewohner seien geflohen. Erdogan warf wiederum der YPG vor, türkische Soldaten anzugreife­n, um das Abkommen zu torpediere­n. (dpa)

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