Stumme Zeitzeugen berichten vom Krieg
Kunstinstallation des Museums Auberlehaus auf dem Friedhof
(pm) - Am kommenden Sonntag, 17. November, ist Volkstrauertag. Die Mitglieder des Museums Auberlehaus umrahmen die Gedenkfeier auf dem Trossinger Friedhof mit stillen Zeitzeugen. In Form einer Kunstinstallation werden Gemälde des Trossinger Künstlers Karl Demetz gezeigt, die während der Kriegszeit entstanden sind.
Weitere stumme Zeugen aus der Kriegszeit sind am Volkstrauertag im Rathaus zu sehen. Das Rathaus Trossingen öffnet anlässlich des Volkstrauertages seine Pforten von 13.30 bis 15 Uhr, um einen zeitgeschichtlichen Beitrag zum Gedenken an die Kriegsopfer zu leisten.
Das Museum Auberlehaus und die Stadtverwaltung geben Einblicke in die Entstehung des Nagelopfers an der Tür zum alten Sitzungssaal. Während des Ersten Weltkriegs wurde gegen eine Spende ein Nagel in ein dafür aufgestelltes hölzernes Objekt eingeschlagen. Im Falle von Trossingen war dies die Tür zum Sitzungssaal.
Dem Museum Auberlehaus ist es gelungen, die Kriegsnagelung dokumentarisch aufzubereiten und die Originallisten mit den Stiftern der einzelnen Nägel zu bewahren.
Im Alten Sitzungssaal selbst verschwanden in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg zwei wandfüllende Gemälde vollständig hinter einer Holzvertäfelung. Die versteckten Kunstwerke werden am Volkstrauertag im Alten Sitzungssaal vorgestellt. Das einzig bekannte Foto dieser Wandgemälde befindet sich in der städtischen Sammlung und wird im Alten Sitzungssaal gezeigt. Im Anschluss bietet sich der Besuch der aktuellen Ausstellung „Das Weihnachtswunderland - Holzkunst aus dem Erzgebirge“im Auberlehaus an, das von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet hat.
Schon vormittags um 11.30 Uhr finden auf den Friedhöfen in Trossingen und Schura jeweils Gedenkstunden statt. In Trossingen hält Pfarrer Thomas Schmollinger von der katholischen Kirchengemeinde die Ansprache.
Schüler der Löhrschule bringen einen Sprechbeitrag ein. Gesangverein Liederkranz und Posaunenchor umrahmen die Feier. Bürgermeister Clemens Maier spricht die Totenehrung. Die Mahnwache halten Soldaten der Patenkompanie Donaueschingen des Deutsch-Französischen Versorgungsbataillons und die Reservistenkameradschaft Trossingen.
Bei schlechter Witterung wird die Gedenkstunde in die Friedhofshalle verlegt.
In Trossingen beginnt um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche ein ökumenischer Gottesdienst, der sich mit dem Anliegen dieses Tages befassen wird. Pfarrer Torsten Kramer hält die Predigt, die Kantorei umrahmt den Gottesdienst musikalisch.
In Schura hält der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär und Ehrenbürger Ernst Burgbacher die Gedenkansprache. Ortsvorsteher Wolfgang Schoch spricht die Totenehrung. Der Schuraer Posaunenchor umrahmt die Gedenkstunde.